Rheinburgenweg 4: Von Oberwesel nach Sankt Goar

Auf dem Rheinburgenweg über den Oelsbergsteig zur Burg Rheinfels

Mittelrhein: Blick auf Oberwesel - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mittelrhein: Blick rheinabwärts auf Oberwesel mit Liebfrauenkirche

Markierungen von Hauptwegen und Zuwegen des RheinburgenwegsDiese Wanderung führt auf dem Rheinburgenweg von Oberwesel über den Oelsbergsteig nach Sankt Goar mit Burg Rheinfels (etwa 9 bis 10 km). Man wandert an mehreren Aussichtpunkten mit Blick auf die gegenüberliegende Loreley vorbei. Zum Abschluss bleibt auch genügend Zeit, um Sankt Goar und die Burg zu besichtigen.

Ansonsten kann man auch direkt die nächste Etappe des Rheinburgenwegs von Sankt Goar nach Hirzenach anschließen (etwa 13 km). Diese Wanderung entspricht weitgehend der „offiziellen“ Etappe 4 des Rheinburgenwegs in Süd-Nord-Richtung.

Oberwesel

Mittelrhein: Schönburg bei Oberwesel - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Die Schönburg bei Oberwesel

Diese Wanderung beginnt am Bahnhof von Oberwesel, der per Regionalbahn (Mittelrheinbahn) stündlich aus den Richtungen Bingen und Koblenz erreichbar ist.

Tipp: Man sollte vor der Wanderung noch einen Bummel durch Oberwesel machen.

Neben der Schönburg aus dem 12. Jahrhundert und der gotischen Liebfrauenkirche aus dem 14. Jahrhundert ist die teilweise begehbare Stadtmauer mit ihren zahlreichen Türmen sehr sehenswert.

Vom Bahnhof aus folgt man einem rot-gelb markierter Zuweg zum Rheinburgenweg. Er führt durch die Liebfrauenstraße, Rathausstraße und Koblenzer Straße immer geradeaus durch Oberwesel. Bald trifft man dann auf den Rheinburgenweg, der am Ende des Ortes auf einem Feldweg weiter führt.

Oelsbergsteig oder Skulpturenpfad

Anschließend erreicht man nach rund 200 Metern auf dem Feldweg eine Abzweigung des Rheinburgenwegs. Dort kann man sich entscheiden, ob man geradeaus weiter dem Hauptweg des Rheinburgenwegs über den Oelsbergsteig geht oder nach links den Hang hinauf.

Mittelrhein: Günderodehaus bei Oberwesel - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mittelrhein: Günderodehaus bei Oberwesel

Mittelrhein: Blick auf Oberwesel - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Oberwesel

Wer den Oelsbergpfad vermeiden möchte, kann dort auf einem rot-gelb markierten Zuweg über Serpentinen zum Günderodehaus hinauf steigen (Einkehrmöglichkeit). Das Gebäude stand ursprünglich im Hunsrück, wurde aber im Rahmen der Dreharbeiten für die Fernsehreihe „Heimat“ hier oberhalb von Oberwesel wieder aufgebaut.

Vom Günderodehaus folgt man danach weiter dem rot-gelb markierten Zuweg über den Skulpturenpfad, bis man nach etwa zwei Kilometern beim Aussichtspunkt Büttenplatz wieder auf den eigentlichen Rheinburgenweg trifft.

Mittelrhein: Baum auf dem Rheinburgenweg bei Oberwesel - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Baum auf dem Rheinburgenweg

Diese Wanderung führt aber nicht über den Skulpturenpfad, sondern an der Abzweigung weiter geradeaus zum Oelsbergsteig. Er führt zunächst durch alte Weinberge und später durch ein Wäldchen.

Vorsicht! Der Pfad ist nicht besonders schwierig, aber schmal und ausgetreten. Es gibt zwei Stellen mit Leitern, die aber auf einem normalen Weg umgangen werden können. Etwas schwierigere Abschnitte sind mit Haltedraht und Trittbügel gut gesichert. Bitte betreten Sie den Pfad trotzdem nicht bei Eis oder Nässe und nur mit gutem Schuhwerk!

Der Wanderweg verläuft anschließend immer auf und ab am Hang entlang. Nach einer Weile verlässt der Rheinburgenweg den Wald wieder und führt dann durch einen kleinen Weinberg zum Aussichtspunkt Büttenplatz mit einer Schutzhütte (etwa 3 km ab Oberwesel). Dort trifft man auch wieder auf den Zuweg, der vom Günderodehaus und dem Skulpturenpfad kommt.

Maria Ruh

Anschließend führt der Rheinburgenweg an der Hangkante weiter über Felder und an Waldrändern entlang. Bald danach kommt man zu einer ersten Gruppe von Bänken, von denen aus man bereits einen schönen Blick zum Loreleyfelsen auf der anderen, rechten Rheinseite hat.

Tipp: Machen Sie an einem der Aussichtpunkte eine Pause und genießen Sie den Ausblick.

Mittelrhein: Blick bei Maria Ruh rheinabwärts auf Loreleyfelsen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mittelrhein: Blick bei Maria Ruh rheinabwärts auf den Loreleyfelsen

Mittelrhein: Gedenktafel bei Maria Ruh - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Gedenktafel für die drei Schöpfer des Loreleyliedes

Dann erreicht man auch den Aussichtspunkt Maria Ruh (etwa 5 km ab Oberwesel), wo es eine Einkehrmöglichkeit gibt. Auch dort gibt es Bänke und sogar Liegeschaukeln zum Ausruhen. Und man hat erneut einen tollen Blick auf den gegenüberliegenden Loreleyfelsen.

Bei Maria Ruh gibt es auch eine Gedenktafel für die drei Schöpfer des Loreleyliedes. Clemens Brentano erfand 1801 die Frauenfigur in seiner Ballade von der „Lore Lay“. Heinrich Heine griff den Stoff 1824 in seinem berühmten Gedicht „Die Lore-Ley“ auf. Und Friedrich Silcher komponierte 1837 die bekannteste Vertonung dieses Gedichts.

Die Ballade und das Lied von der Loreley handeln von einer Frau, die auf dem Felsen sitzt und durch ihre Schönheit und ihren Gesang die Rheinschiffer so ablenkt, dass sie Schiffbruch erleiden.

Loreleyblick

Mittelrhein: Aussicht vom Loreleyblick rheinaufwärts - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Aussicht vom Loreleyblick rheinaufwärts

Von Maria Ruh aus verläuft der Rheinburgenweg weiter durch den Wald. Der schmale Waldpfad führt zuerst durch den Einschnitt des Galgenbach und kreuzt dann den Seelenbach.

Anschließend erreicht man eine Hochfläche und den Aussichtspunkt Loreleyblick (etwa 7 km ab Oberwesel). Dort gibt es ebenfalls Bänke und einen tollen Blick zum Loreleyfelsen auf der anderen Rheinseite.

Der Rheinburgenweg führt dann weiter über Felder und an der Hangkante entlang. Über die Felder hinweg kann man den Sankt Goarer Ortsteil Biebernheim sehen.

Mittelrhein: Blick auf Sankt Goar mit Stiftskirche - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Sankt Goar mit Stiftskirche

Bald danach erreicht man einen weiteren Aussichtspunkt, von dem man einen herrlichen Blick auf Sankt Goar selbst hat.

Direkt danach geht es ins Lohbachtal hinab – zunächst auf einem Serpentinenweg und dann über viele Treppenstufen. Dieser Weg führt auch an einem kleinen Wasserfall vorbei – dem „Wunschwasser“, in dem man seine Wünsche der Kraft des Wassers anvertrauen kann.

Wenn man immer weiter bergab geht, gelangt man direkt zum Bahnhof von Sankt Goar (etwa 9 km ab Oberwesel). Diese Wanderung folgt aber oberhalb des Ortes noch dem Rheinburgenweg bis zur Burg Rheinfels.

Mittelrhein: Burg Rheinfels bei Sankt Goar - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mittelrhein: Burg Rheinfels bei Sankt Goar

Burg Rheinfels

Es sind nur noch wenige hundert Meter zur Burg Rheinfels (etwa 9 km ab Oberwesel, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Die Besichtigung der Burg kostet Eintritt, ist aber lohnenswert.

Tipp: Ich empfehle, die Burg unbedingt zu besuchen.

Die Burg hat eine bewegte Geschichte, von der noch viele Überreste zu sehen sind. Im 13. Jahrhundert wurde sie als Zollburg errichtet und im 16. Jahrhundert zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Danach wurde sie im 17. Jahrhundert zu einer Festung erweitert.

Sankt Goar

Mittelrhein: Blick von Burg Rheinfels auf Sankt Goar - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick von Burg Rheinfels auf Sankt Goar

Nach Besichtigung geht man am besten auf dem Serpentinenweg unterhalb von Burg Rheinfels durch den Weinberg und den Park nach Sankt Goar hinab.

Tipp: Vor der Abreise sollte man noch den Ort anschauen.

Interessant sind unter anderem die Überreste der Stadtmauer mit Kanzleiturm und Hexenturm sowie die katholische Pfarrkirche und die evangelische Stiftskirche aus dem 11. Jahrhundert. (Auch die Altstadt von Sankt Goarshausen auf der gegenüberliegenden Rheinseite ist sehenswert. Burg Katz oberhalb des Ortes ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.)

Nahe der Stiftskirche von Sankt Goar liegt auch der Bahnhof (etwa 10 km ab Oberwesel), wo diese Wanderung endet. Von hier aus kann man per Regionalbahn (Mittelrheinbahn) stündlich in Richtung Koblenz oder Bingen fahren. Wer noch weiter wandern möchte, kann auch direkt die nächste Etappe des Rheinburgenwegs von Sankt Goar nach Hirzenach gehen (etwa 13 km).