Moselsteig 6: Von Pommern nach Cochem

Auf dem Moselsteig über Kail und Klotten zur Reichsburg

Mosel: Blick auf Pommern - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick auf Pommern

Markierungen von Hauptwegen und Zuwegen des MoselsteigsDiese Wanderung führt auf dem Moselsteig von Pommern über Kail und Klotten mit der Burg Coraidelstein nach Cochem und der Reichsburg (etwa 19 km). Unterwegs passiert man mehrere tolle Aussichtpunkte über dem Moseltal. Krönender Abschluss der Wanderung sind die romantische Altstadt von Cochem und die Reichsburg.

Die Wanderung weicht von den „offiziellen“ Etappen des Moselsteigs zwischen Moselkern und Cochem ab, um die Etappenlängen gleichmäßiger zu verteilen. Sie entspricht weitgehend der „offiziellen“ Etappe 19 des Moselsteigs, die hier allerdings verkürzt wurde.

Pommern

Mosel: Sankt-Stephan-Kirche in Pommern - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sankt-Stephan-Kirche

Diese Wanderung beginnt am Bahnhof von Pommern, der per Regionalbahn (Moselstrecke) aus den Richtungen Koblenz und Trier stündlich erreichbar ist. Vom Bahnhof aus folgt man zunächst dem braun-weiß-markierten Zuweg des Moselsteigs in den Ortskern.

Dort sind unter anderem das erzbischöfliche Burghaus, ein Wohnturm aus dem frühen 15. Jahrhundert, und die Sankt-Stephan-Kirche sehenswert. Der einzeln stehende frühgotische Glockenturm der Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, der barocke Saalbau ist von 1785.

An der Sankt-Stephan-Kirche biegt der Zuweg nach links in die Kirchgasse ein und trifft dann nach wenigen Metern in der Burgstraße auf den Hauptweg. Ab dort folgt man nun den gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs in Richtung Cochem. Der Wanderweg führt zunächst auf Treppen am Friedhof vorbei und auf einem Pfad in die Weinberge hinein. Anschließend verläuft er auf Wirtschaftswegen durch die Weinberge moselaufwärts.

Mosel: Blick Richtung Klotten und Burg Coraidelstein - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick Richtung Klotten und Burg Coraidelstein

Auf dem folgenden Wegabschnitt hat man immer wieder moselaufwärts schöne Aussichten auf Klotten und Burg Coraidelstein, die Zwischenziele dieser Wanderung sind. Bald trifft der Moselsteig auf eine kleine Landstraße und folgt ihr ein kurzes Stück bergauf, um gleich danach wieder nach links in einen Wirtschaftsweg einzubiegen. Vorsicht, bitte achten Sie auf der Straße unbedingt auf den Verkehr!

Mosel: Sonnenuhr bei Pommern - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Pommerner Sonnenuhr

Hinter der Landstraße biegt der Wanderweg dann in einen bewaldeten Taleinschnitt ein, kehrt aber nach einer Linkskehre wieder zu den Weinbergen zurück. Anschließend führt der Weg direkt an der Pommerner Sonnenuhr vorbei (etwa 2 km ab Pommern), nach der auch eine bekannte Weinlage benannt ist.

Kail

Mosel: Brücke über den Schilzergraben - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Brücke über den Schilzergraben

Hinter der Sonnenuhr verläuft der Moselsteig zuerst überwiegend noch durch Weinberge. Nach etwa einem Kilometer wechselt der breite Feldweg dann aber zu einem schmalen Waldpfad. Dieser führt sanft bergauf an einem kleinen Bach entlang – dem Schilzergraben.

Der Wanderweg folgt dem Schilzergraben etwa eineinhalb Kilometer und erreicht dann Kail (etwa 4,5 km ab Pommern, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).

Mosel: Sankt-Bartholomäus-Kirche in Kail - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sankt-Bartholomäus-Kirche in Kail

Dort sind unter anderem die Sankt-Bartholomäus-Kirche von 1903 und eine kleine Wegekapelle aus dem 19. Jahrhundert sehenswert, die beide direkt an der Hauptstraße liegen. Der Moselsteig führt auf der Hauptstraße quer durch den Ort hindurch und verlässt diesen dann über die Straße „Auf dem Acker“ wieder.

Annischerhof

Mosel: Moselsteig am Waldrand hinter Kail - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Moselsteig hinter Kail

Der Moselsteig verläuft östlich von Kail im Zickzack über Felder, wobei der Weg zunächst nach rechts und dann nach links abbiegt. Gut einen Kilometer hinter Kail erreicht der Wanderweg schließlich einen Waldrand und folgt diesem rund 500 Meter nach rechts. Danach führt der Weg geradeaus in den Wald hinein, um dann nach rund einem Kilometer nach links ins Fellerbachtal hinabzuführen.

Mosel: Wiesen beim Annischerhof - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wiesen beim Annischerhof

Der Wanderweg überquert den Fellerbach auf einem kleinen Steg (etwa 8 km ab Pommern) und erreicht dann nach etwa 300 Metern den Waldrand. Anschließend führt der Moselsteig wieder über Felder und überquert dabei eine kleine Straße. Achten Sie dort bitte unbedingt auf den Verkehr! Danach verläuft der Weg gut einen kilometer an einem Waldrand entlang und umrundet dabei in einem weiten Bogen das Gelände des Annischerhofs (keine Einkehrmöglichkeit!).

Dortebachtal

Nachdem man den Annischerhof hinter sich gelassen hat, biegt der Wanderweg plötzlich nach rechts ab. Man folgt dann den gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs durch einige kleinere Waldstücke und Wiesen. Anschließend erreicht der Weg den Aussichtspunkt Kasteschkopp, an dem sich auch eine Schutzhütte befindet.

Tipp: Halten Sie einen Moment inne und genießen Sie den tollen Ausblick vom Kasteschkopp.

Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf Klotten, die Burgruine Coraidelstein und das Moseltal.

Mosel: Blick vom Kasteschkopp auf Klotten und Burg Coraidelstein - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick vom Kasteschkopp auf Klotten und Burgruine Coraidelstein

Vom Kasteschkopp aus führt der Moselsteig dann auf einem Serpentinenpfad durch ein Wäldchen ins Dortebachtal hinab. Die trockenen Schieferfelsen, der feuchte Talgrund und die Ausrichtung nach Süden sorgen in dem schmalen Tal für ein besonderes Kleinklima. Deshalb beherbergt das Dortebachtal viele seltene Tier- und Pflanzenarten, die sonst eher am Mittelmeer oder am Schwarzen Meer heimisch sind, und steht unter Naturschutz.

Mosel: Steg im Dortebachtal - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Steg im Dortebachtal

Im Talgrund angekommen, trifft man direkt auf eine kleine Brücke, auf der man den Dortebach ein erstes Mal kreuzt. Danach folgt der Weg dem Bachlauf bergab und überquert dabei weitere Brücken. Schließlich unterquert der Dortebach den Bahndamm der Moselstrecke sowie die Bundesstraße und mündet bei Klotten in die Mosel.

Klotten

Der Wanderweg dagegen biegt nach der Unterführung nach rechts ab und führt zuerst etwa 400 Meter zwischen Bahndamm und Bundesstraße entlang. Anschließend unterquert der Moselsteig ein zweites Mal den Bahndamm und erreicht dann den Ortsrand von Klotten (etwa 12 km ab Pommern, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Kurz danach kommt man auf kleinen Bahnhof des Ortes vorbei. (Wer die Wanderung schon in Klotten beenden möchte, kann von dort per Regionalbahn (Moselstrecke) stündlich in Richtung Koblenz oder Trier fahren.)

Mosel: Burgruine Coraidelstein bei Klotten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Burgruine Coraidelstein

Der Wanderweg verläuft dann über die Bahnhofstraße und die Krampenstraße in die Hohlstraße im Ortskern von Klotten. Aus der Hohlstraße biegt der Moselsteig schon nach wenigen Metern wieder nach rechts ab und führt durch einen schmalen, etwas versteckten Durchgang. Von dort aus steigt der Wanderweg durch Weinberge in einem weiten Bogen zur Burgruine Coraidelstein hinauf, die vermutlich auf das Ende des 10. Jahrhunderts zurückgeht. Die Burganlage befindet sich allerdings in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden!

Mosel: Sankt-Maximin-Kirche in Klotten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sankt-Maximin-Kirche

Daher kann man auf den Anstieg zur Burg verzichten und der Hohlstraße einfach geradeaus folgen. Sie trifft nach etwa 300 Metern am Burgweg wieder auf den Moselsteig.

Tipp: Verlassen Sie vorübergehend den Moselsteig und besichtigen Sie stattdessen Klotten.

Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört unter anderem die Sankt-Maximin-Kirche, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht und im 16. und 19. Jahrhundert umgebaut wurde.

Mosel: Kränkhofs Heiligenhäuschen in Klotten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Kränkhofs Heiligenhäuschen

Egal ob man im Ortskern dem Moselsteig zur Burgruine Coraidelstein folgt oder einfach auf der Hohlstraße geradeaus geht: Am Ortsausgang von Klotten kommt man an der kleinen Wegekapelle „Kränkhofs Heiligenhäuschen“ aus dem 17. Jahrhundert vorbei, die unter einem großen Kastanienbaum steht.

Direkt hinter der Kapelle verläuft der Wanderweg über eine Brücke und dann etwa 200 Meter die Landstraße entlang. Bitte seien Sie auf diesem Abschnitt unbedingt vorsichtig und achten Sie auf den Verkehr!

Friedenskreuz und Seitskapelle

Anschließend biegt der Moselsteig von der Landstraße nach links in einen Waldweg ein und führt bergauf. Nach nur etwa 100 Metern kommt man am ehemalischen jüdischen Friedhof von Klotten vorbei, der aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt und zu dem ein kurzer Stichweg führt.

Mosel: Friedenskreuz bei Klotten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Friedenskreuz bei Klotten

Nach weiteren 200 Metern gelangt man dann zum Aussichtspunkt Friedenskreuz, von dem aus man noch einmal eine schöne Aussicht auf Klotten, Burg Coraidelstein und das Moseltal hat. Das stählerne Kreuz dort wurde 1955 vom evangelischen Pfarrer Georg Wilhelm Küper aus Dortmund der katholischen Gemeinde von Klotten geschenkt.

Mosel: Blick auf Klotten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick auf Burgruine Coraidelstein und Klotten

Mosel: Seitskapelle bei Klotten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Seitskapelle bei Klotten

Anschließend folgt man den gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs auf einem breiten Feldweg oberhalb der Weinberge von Klotten. Nach etwa 300 Metern gelangt man zu einer Weggabelung, an der man sich rechts hält. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zur Seitskapelle, die man nach einem kleinen Anstieg erreicht. „Seits-Heiligenhäuschen“ besteht eigentlich aus zwei Kapellen, denn eine erste Wegekapelle von 1859 wurde 1881 durch eine größeren Anbau nach hinten erweitert.

Kaiserbäumchen und Rabenlei

Der Wanderweg führt auf dem folgenden Abschnitt weitgehend an der Hangkante entlang und kommt dabei an einer ganzen Reihe von Aussichtspunkten vorbei.

Mosel: Rabenlei-Blick auf Cochem - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Rabenlei-Blick auf Cochem

Direkt bei der Seitskapelle befindet sich eine Aussicht, die als Ruheoase bezeichnet ist und wo eine Liegebank zum Verweilen einlädt. Nach etwa 200 Metern folgt dann der Aussichtspunkt Kaiserbäumchen, an dessen Zuweg ein Schwedenkreuz von 1670 steht und an dem es eine kleine Schutzhütte gibt. Anschließend gelangt man nach weiteren etwa 300 Metern zur Aussicht Rabenlei (etwa 15 km ab Pommern).

Wenig später kommt man noch an einer Schutzhütte vorbei, die etwas oberhalb des Weges liegt. Von all diesen Aussichtspunten hat man herrliche Ausblicke ins Moseltal und auf das Ziel dieser Wanderung, Cochem.

Pinnerkreuz

Mosel: Eingang zum Wild- und Freizeitpark Klotten/Cochem - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Eingang zum Wild- und Freizeitpark

Zuerst erreicht man aber den Eingang vom Wild- und Freizeitpark Klotten/Cochem (etwa 16,5 km ab Pommern, Einkehrmöglichkeit). Auch dort gibt es wieder schöne Aussichten ins Moseltal Richtung Klotten und Cochem. Der rund 30 Hektar große Park wurde 1970 als reiner Wildpark gegründet und zeigt unter anderem Bären, Rotwild, Steinböcke und Wildschweine. Ab 2004 kamen größere Fahrgeschäfte wie eine Achterbahn und eine Wildwasserbahn hinzu. Der Besuch kostet Eintritt und lohnt sich nur dann, wenn man ausreichend Zeit hat. Das Parkrestaurant ist aber auch ohne Eintritt zugänglich.

Mosel: Bergstation der Sesselbahn von Cochem - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bergstation der Sesselbahn von Cochem

Vom Park aus führt der Moselsteig weiter an der Hangkante entlang Richtung Cochem. Zunächst geht man ein Stück auf einem Waldweg, dann muss man rund 400 Meter einer ashaltierten Stichstraße folgen, die aber kaum befahren ist. Am Ende der Straße geht der Moselsteig wieder in einen Waldweg über und es geht spürbar bergab. Kurz danach erreicht man die Bergstation der Sesselbahn Cochem, in deren Nähe sich auch eine Einkehrmöglichkeit befindet.

Von dort aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Aussichtspunkt Pinnerkreuz, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die Altstadt von Cochem und die Reichsburg hat.

Tipp: Gehen Sie auf jeden Fall noch zum Pinnerkreuz und genießen Sie den einzigartigen Ausblick.

Mosel: Blick vom Pinnerkreuz auf Cochem - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick vom Pinnerkreuz auf Cochem

Cochem

Wer nicht mehr laufen mag, kann anschließend mit der Sesselbahn nach Cochem hinab fahren. Ansonsten folgt man dem Moselpfad auf einem steilen Serpentinenpfad ins Tal des Endertbachs hinab. Zum Abschluss des Abstiegs überquert man den Endertbach, gelangt dann zur Talstation der Sesselbahn und hat damit Cochem erreicht (etwa 18 km ab Pommern, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).

Mosel: Blick von der Reichsburg auf Cochem - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick von der Reichsburg auf Cochem

Von der Talstation der Sesselbahn aus folgt man dann nach links der Hauptverkehrsstraße etwa 300 Meter, bis man einen großen Platz erreicht. Rechts befinden sich das Enderttor von 1332 und die Altstadt von Cochem. Geradeaus sieht man die Skagerrak-Brücke über die Mosel. Und links beginnt die Ravenéstraße, über die es nur noch etwa 600 Meter bis zum Bahnhof von Cochem sind und wo diese Wanderung endet (etwa 19 km ab Pommern). Von dort aus kann man per Regionalbahn und Regionalexpress (Moselstrecke) stündlich in Richtung Koblenz oder Trier fahren.

Mosel: Marktplatz der Altstadt von Cochem - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Marktplatz von Cochem

Tipp: Vor der Abreise sollten Sie unbedingt noch Cochem und die Reichsburg besichtigen.

In der Altstadt sind unter anderem die mittelalterlichen Stadttore und die vielen Fachwerkhäuser sehenswert. Den Mittelpunkt bildet der Marktplatz mit dem Rathaus von 1739.

Reichsburg

Mosel: Reichsburg in Cochem - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Reichsburg in Cochem

Die hoch über der Stadt liegende Reichsburg Cochem wurde um 1100 erbaut, aber 1689 zerstört. Ihr heutiges Aussehen hat sie vom Berliner Kaufmann Louis Ravené, der sie ab 1868 im neugotischen Stil wieder aufbauen ließ. Die Burg diente der Familie bis 1942 als Sommersitz und befindet sich heute im Besitz der Stadt Cochem.

Die Besichtigung kostet Eintritt, aber man sollte sich noch unbedingt Zeit für einen Besuch nehmen. Auf der Reichsburg gibt es eine Einkehrmöglichkeit.

Mosel: Blick auf Cochem - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick auf Cochem