Auf dem Spessartweg 2 über das Posthalterkreuz und den Waldmichelbacher Hof zum Ursprung der Aschaff
Diese Wanderung führt auf dem Spessartweg 2 von (Mespelbrunn-)Hessenthal über die Herrnbildkapelle, das Posthalterkreuz und den Waldmichelbacher Hof nach Waldaschaff (etwa 14 km). Noch vor dem Start lohnt sich ein Besuch im Schloss Mespelbrunn. Auf der waldreichen Etappe kann man im Waldmichelbacher Hof einkehren.
Diese Wanderung weicht von den „offiziellen“ Etappen des Spessartwegs 2 zwischen Dammbach und Heigenbrücken ab, um eine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel zu bieten und die Etappenlängen zu verkürzen. Sie entspricht weitgehend dem Ende der „offiziellen“ Etappe 1 und dem Anfang der „offiziellen“ Etappe 2 des Spessartwegs 2 in Nord-Süd-Richtung.
Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Spessartweg 2 zwischen (Mespelbrunn-)Hessenthal und Waldaschaff…
Hessenthal
Die Wanderung beginnt an der Bushaltestelle „Kirche“ an der Hauptstraße des Mespelbrunner Ortsteils Hessenthal im Hochspessart. Die Anreise ist aus allen Richtungen über den Hauptbahnhof von Aschaffenburg und von dort aus (zwei-)stündlich mit dem Bus bis Hessenthal möglich.
Oberhalb von der Bushaltestelle befindet sich die Wallfahrtskirche Hessenthal. Die Kirche besteht in Wirklichkeit nicht aus einem Gebäude, sondern aus drei Kapellen: Es gibt eine große Kapelle und eine kleine Gnadenkapelle aus dem 15. Jahrhundert, die beide im spätgotischen Stil erbaut und im 17. Jahrhundert erweitert wurden.
- Große Kapelle
- Kleine Gnadenkapelle
- Moderne Kapelle
Daneben wurde 1954 noch eine moderne Kapelle mit einem markanten Glockenturm errichtet. In ihr ist eine Skulpturengruppe zur Beweinung Christi zu sehen, die dem Bildhauer und -schnitzer Tilman Riemenschneider (um 1460 – 1531) zugeschrieben wird.
Tipp: Wer Lust und Zeit hat, sollte vor der Wanderung noch die Gruftkapelle Sankt Maria der Grafen von Ingelheim und das Schloss Mespelbrunn besichtigen.
Beide Bauwerke liegen allerdings rund drei Kilometer entfernt am anderen, südlichen Ende des langgestreckten Mespelbrunn.
- Gruftkapelle Sankt Maria
- Schloss Mespelbrunn
Die neuromanische Gruftkapelle von 1874/75 mit ihren Doppeltürmen ist im Elsavatal bei Mespelbrunn weithin sichtbar. Das verstecktere Wasserschloss Mespelbrunn geht auf das frühe 15. Jahrhundert zurück, wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach umgebaut und ist in Privatbesitz. Eine Besichtigung ist nur über Führungen möglich und kostet Eintritt.
Herrenbildkapelle
Direkt rechts neben der Bushaltestelle und der Wallfahrtskirche zweigt von der Hauptstraße der Hessenthaler Weg ab. Diesem folgt man sanft bergauf bis man nach rund 250 Metern den Ortsrand erreicht.
Dort hält man sich links und folgt einer kleinen asphaltierten Straße durch einen Hohlweg weiter bergauf. Am Ortsrand beginnt auch ein zur Herrnbildkapelle führender Kreuzweg, an dessen 14 Stationen man im Folgenden vorbeikommt.
Nach rund 400 Metern am Ende des Hohlwegs mündet von links ein anderer Weg ein. Dort trifft man auf die Markierungen mit dem blau-grün-weißen Specht-Zeichen des Spessartwegs 2, dem diese Wanderung nun weiter geradeaus folgt. (Direkt oberhalb der Einmündung liegt der Grillplatz Insel mit Tischen und Bänken sowie einer Grillhütte.)
Nachdem man knapp 400 Meter weiter geradeaus gewandert ist, passiert man die letzte Station des Kreuzwegs und erreicht die von zwei Kastanienbäumen gesäumte Herrnbildkapelle (etwa 1 km ab Hessenthal). Das heutige Gebäude stammt von 1670, doch es gab ältere Vorgängerbauten.
Die Kapelle liegt am Treffpunkt zweier historische Straßen. Laut einer Sage wurde sie an jener Stelle errichtet, in der einst ein Ritter ein blutendes Bildnis der Muttergottes mit dem Jesuskind fand.
Streilbach
Von der Herrnbildkapelle verläuft der Spessartwegs 2 über eine Wiese zu einem Waldrand und danach an ihm rechts entlang. Nach wenigen Metern biegt der Wanderweg links in einen unscheinbaren Waldpfad ein. Diesem Pfad folgt man rund einen halben Kilometer geradeaus bergab und gelangt dann zu einem Waldrand, an dem man rechts abbiegt.
Am Waldrand befinden sich unter Bäumen zwei Bildstöcke: Ein hölzerner links neben einer Bank und ein steinerner rechts am Weg. Dort steht auch eine Informationstafel über die mehr als 60 Bildstöcke allein in diesem Teil des Spessarts.
Man wandert anschließend auf einem Forstweg immer knapp am Waldrand entlang. Links außerhalb des Waldes blickt man in das Streilbachtal.
Nach rund 700 Metern kreuzt der Forstweg in einer Linkskurve den Streilbach und passiert dabei auch eine Schutzhütte und einen Tümpel im Wald. Solche Kleingewässer sind wertvolle Feuchtbiotope, die Lebensraum für bedrohte Tierarten wie Amphibien sind.
Kurz nach dem Waldweiher kommt man an eine Weggabelung, an der man sich rechts hält. Rund 300 Meter danach muss man eine Landstraße schräg links überqueren (etwa 3 km ab Hessenthal). Vorsicht, dort wird schnell gefahren! Achten Sie beim Überqueren der Straße unbedingt auf den Verkehr!
Nach der Landstraße passiert man rechts im Wald ein Gebäude, das früher zu einem Steinbruch gehörte und heute von Kletterern genutzt wird. Nach rund 200 Metern biegt der Spessartweg 2 dann nach rechts ab und man folgt den blau-grün-weißen Markierungen bergauf.
Posthalterkreuz
Der Wanderweg führt anschließend bergauf teils am Waldrand entlang, teils durch Waldstücke. Nach rund 200 Metern stößt man dann auf einen anderen Waldweg dem man nach links folgt. Kurz danach hat man nach links noch einmal einen schönen Blick in das Streilbachtal mit Oberbessenbach.
Anschließend kommt man an eine Kreuzung, an der man dem Weg schräg rechts bergauf folgt. Nach rund 250 Metern biegt der Spessartweg 2 dann scharf nach rechts ab und führt steil bergauf.
Kurz danach gelangt man auf einen breiten Forstweg, auf dem man rund 100 Meter nach links geht, dann aber wieder nach rechts verlässt. Nachdem man einen weiteren Anstieg bewältigt und einen anderen Waldweg gekreuzt hat gelangt man zum Posthalterkreuz.
Das Wegkreuz aus rotem Buntsandstein steht auf einem Höhenrücken mitten im Wald und stammt von 1812. Laut einer Sage wurde das Kreuz an jener Stelle errichtet, an der eine Postkutsche zum Halten kam, nachdem die Pferde durchgegangen waren.
Tipp: Machen Sie an dem idylischen Ort beim Posthalterkreuz und mehreren Bänken eine Pause!
Der Wanderweg verläuft geradeaus direkt am Posthalterkreuz vorbei. Kurz danach trifft man auf einen Querweg, an dem man den blau-grün-weißen Markierungen des Spessartwegs 2 nach rechts folgt.
Kurz danach passiert man links vom Weg einen historischen Grenzstein aus dem 18. Jahrhundert, in den das Mainzer Rad und darunter die Buchstaben OBW für Oberbessenbacher Wald eingemeißelt sind.
Waldmichelbacher Hof
Bald nach dem Grenzstein macht der Wanderweg eine Spitzkehre nach links (etwa 5 km ab Hessenthal) und folgt einem schmalen Waldpfad bergab. Nach rund 250 Metern mündet der Pfad dann in einen breiten Forstweg, in den man nach links einbiegt.
Nach gut einem halben Kilometer macht der Forstweg eine Kehre nach rechts und man folgt ihm weiter durch den Wald. Der Weg führt sanft bergab und erreicht bald danach das Quellgebiet des Michelbachs, wo man zwei Brunnenanlagen passiert.
Nach dem zweiten Brunnen folgt man dem Weg um eine weite Linkskurve, geht an einer Weggabelung links bergab und wandert dann in das Michelbachtal hinein.
Anschließend folgt man dem Michelbach, der links unterhalb des Wegs verläuft, weiter sanft bergab. Man passiert mehrere kleine Gehöfte und erreicht bald danach einen großen Parkplatz.
Hinter dem Parkplatz biegt der Spessartweg 2 rechts ab und man gelangt auf das Gelände vom Waldmichelbacher Hof (knapp 8 km ab Hessenthal, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit).
Tipp: Ich empfehle im Gasthaus des Waldmichelbacher Hofs einzukehren!
Bitte informieren Sie sich aber vorab über die Öffnungszeiten.
Man folgt anschließend den blau-grün-weißen Markierungen des Spessartwegs 2 rechts am Gasthaus vorbei. Nach rund 200 Metern macht der Wirtschaftsweg eine Linkskurve und verläuft dann am Hang entlang. Dort hat man nach links einen weiten Blick ins Michelbachtal.
Kurz danach passiert man links vom Weg einen weiteren historischen Grenzstein von 1740.
Direkt nach dem Grenzstein biegt der Spessartweg vom Wirtschaftsweg nach rechts in einen schmalen Waldpfad ab. Der Pfad verläuft aber immer knapp am Waldrand entlang parallel zum Wirtschaftsweg, auf den man dann nach gut einem halben Kilometer wieder trifft.
Eiserner Wegweiser
Kurz nachdem man wieder auf den Wirtschaftsweg zurückgekehrt ist, gelangt man am Waldrand zu einer Wegkreuzung. Dort steht rechts ein historischer Eiserner Wegweiser aus dem späten 19. Jahrhundert, der in den bayerischen Landesfarben blau-weiß lackiert ist.
Auch wenn der Wegweiser geradeaus nach Waldaschaff weist, biegt der Spessartweg 2 an der Kreuzung nach rechts in Richtung Weibersbrunn ab. Kurz danach kommt man an eine Weggabelung, an der man links geht.
Der Wanderweg verläuft anschließend sanft bergauf am Waldrand entlang, wobei man nach links einen weiten Blick ins Auerbachtal hat.
Nach rund 250 Metern taucht der Spessartweg wieder in den Wald ein und führt dann durch einen Hohlweg. Danach wandert man durch den Wald weiter sanft bergauf.
Am oberen Ende des Auerbachtals macht der Waldweg schließlich eine weite Kehre nach links. Anschließend wandert man auf der anderen Seite des Auerbachtals weiter durch den Wald.
Nach knapp einem Kilometer verläuft der Weg erneut durch einen Hohlweg und erreicht danach den Waldrand. Nachdem man den Wald verlassen hat, folgt man dem Weg durch eine Rechtskurve und geht an einer folgenden Weggabelung wieder nach rechts. Anschließend folgt man dem Weg an Baumstreifen und Gehölzen entlang ein längeres Stück weitgehend geradeaus.
Der Weg mündet nach knapp 400 Metern bei einem abgestorbenen Baumstumpf, an dem ein hölzerner Bildstock hängt, in einen anderen Weg. Direkt danach folgt eine weitere Weggabelung, an der man sich erneut rechts hält.
Nach weiteren rund 250 Metern mündet der Weg in einen asphaltierten Wirtschaftsweg. An der Einmündung steht unter einer Linde ein steinerner Bildstock mit Maria und dem Jesuskind.
Gänsweg
Von dort aus kann man über die Autobahn A 3 hinweg zum ersten Mal einen Blick auf das Ziel dieser Wanderung werfen – Waldaschaff.
Direkt nach dem Einmündung verlässt der Spessartweg 2 den Wirtschaftsweg wieder, und man folgt seinen blau-grün-weißen Markierungen schräg rechts einen Wiesenweg hinauf. Man befindet sich dort auf dem Gänsweg, auf dem früher die Vögel zum Gänsehüten auf Wiesen getrieben wurden. Bald danach passiert man einen kleinen Brunnen mit einer Bank, wo eine Informationstafel die Gänsehut in der Region erläutert.
Anschließend folgt man dem Gänsweg knapp einen halben Kilometer am Waldrand entlang, bevor man ihn wieder verlässt und nach links bergab geht. Auch von dort aus hat man einen weiten Blick auf Waldaschaff.
Bald danach trifft der Spessartweg 2 wieder auf den asphaltierten Wirtschaftsweg, dem man nach rechts parallel zur Autobahn A 3 folgt. Nach rund 300 Metern öffnet sich links die große Unterführung am Knückel, durch die man unter der Autobahn hindurchgeht.
Bei der Unterführung steht auch eine Informationstafel, die die Bedeutung der Autobahn für Waldaschaff und den gesamten Spessart erläutert. Die A 3 dort wurde zwischen 1959 und 1961 schrittweise eröffnet. Von 2008 bis 2015 wurde der Abschnitt bei Waldaschaff sechsspurig ausgebaut und für einen besseren Lärmschutz rund 300 Meter vom Ort wegverlegt.
Nachdem man durch die Unterführung gegangen ist, gelangt man zum Freizeitgelände von Waldaschaff. Neben einer kleine Festhalle und Sportplätzen gibt es dort auch zwei Klettertürme. Dabei handelt es sich um frühere Autobahnbrückenpfeiler der alten Kauppenbrücke von 1959, die nach der Verlegung der A 3 und dem Bau einer neuen Brücke stehengelassen wurden.
Waldaschaff
Man folgt links am Freizeitgelände vorbei der Brückenstraße bergab und erreicht kurz danach den Ortsrand von Waldaschaff (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Der Spessartweg 2 biegt dort links in den Rosenwiesenweg ab und verläuft dann westlich vom Ortskern durch den Ort.
Auf dieser Wanderung folgt man jedoch der Brückenstraße weiter geradeaus, biegt nach 150 Metern links in die Aschaffstraße ein und gelangt dann zum Christebrücke-Platz.
Dort fließen die beiden Bäche Kleinaschaff und Autenbach zusammen und bilden den Ursprung der Aschaff. Das Flüsschen mündet dann später nach 17 Kilometern bei Mainaschaff in den Main.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten von Waldaschaff gehören die neuromanische Sankt-Michael-Kirche von 1893 und das Rathaus von 1907.
- Sankt-Michael-Kirche
- Rathaus von Waldaschaff
In der Nähe des Christebrücke-Platz befindet sich die Bushaltestelle „Clonakilty“, wo die Wanderung endet (etwa 14 km ab Hessenthal). Von dort aus kann man (zwei-)stündlich mit dem Bus nach Aschaffenburg und dann weiter mit Bussen sowie Nah- und Fernverkehrszügen in alle Richtungen fahren.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Spessartweg 2, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen auf den Spessartwegen bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.