Auf dem Spessartweg 1 über die Klöster Mariabuchen und Schönrain zum Huttenschloss
Diese Wanderung führt auf dem Spessartweg 1 von Lohr am Main über Kloster Mariabuchen, Rettersbach und Halsbach sowie die Kloster- und Schlossruine Schönrain nach Gemünden am Main (etwa 21 km). Höhepunkte dieser Etappe sind das Kloster Mariabuchen sowie die Kloster- und Schlossruine Schönrain. Am Ende lohnt sich eine Besichtigung der Gemündener Altstadt.
Diese Wanderung entspricht weitgehend der „offiziellen“ Etappe 3 des Spessartwegs 1 in West-Ost-Richtung. Es ist die einzige Etappe der Spessartwege, die nicht im eigentlichen Spessart verläuft, sondern linksmainisch auf der Fränkischen Platte. Allerdings gehört das Gebiet geologisch zum Spessart und auch zum Naturpark Spessart.
Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Spessartweg 1 zwischen Lohr und Gemünden am Main…
Lohr am Main
Die Wanderung beginnt am Bahnhof von Lohr am Main, der per Regionalexpress (Main-Spessart-Bahn) (halb-)stündlich aus den Richtungen Aschaffenburg oder Würzburg erreichbar ist. Von dort aus gelangt man per Bus oder auf einem ausgeschilderten Weg zu Fuß in die Lohrer Altstadt.
Tipp: Man sollte Lohr unbedingt besichtigen!
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist das Schloss Lohr. Die Anlage geht auf die Zeit um 1340 zurück und war ursprünglich eine Wasserburg. Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Burg schrittweise zum heutigen Schloss umgewandelt.
- Gasthof Krone in Lohr
- Fachwerkhäuser an der Hauptstraße…
- …und am Marktplatz
In der Lohrer Altstadt gibt es zahlreiche Fachwerkhäuser wie den Gasthof Krone aus dem 16. Jahrhundert. Zwischen Oberem und Unterem Marktplatz steht das Alte Rathaus von 1602 im Stil der Spätrenaissance und des Klassizismus.
- Altes Rathaus von Lohr
- Sankt-Michael-Kirche
- Bayersturm
Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Bayersturm der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert und die Sankt-Michael-Kirche. Die ursprünglich romanische Kirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück und wurde im 15. Jahrhundert spätgotisch erweitert.
Naturschutzgebiet Romberg
Spätestens beim Bayersturm trifft man auf die Markierungen mit dem blau-grün-weißen Specht-Zeichen des Spessartwegs 1, denen diese Wanderung folgt. Von dort aus geht man zur Alten Mainbrücke und überquert sie.
Kurz vor dem Ende der Brücke biegt der Spessartweg rechts zu einer Treppe ab, die zum Mainufer hinabführt. Anschließend folgt man dem Uferweg rund 200 Meter flussabwärts, bevor man nach links über die Mainstraße in den Lohrer Ortsteil Sendelbach hineingeht. Dort kreuzt man die Sendelbacher Straße, folgt ein kurzes Stück der Steinfelder Straße und biegt dann rechts in die Franz-Kraus-Straße ein.
Kurz danach passiert man die moderne Sankt-Josef-Kirche und hat am Ende der Straße noch einmal einen schönen Blick zurück auf Lohr.
Der Wanderweg führt geradeaus in ein Waldstück hinein und man hat dort das Naturschutzgebiet Romberg erreicht. Das knapp 56 Hektar große Schutzgebiet umfasst alte Baumbestände und Sandtrockenrasen, und es ist Lebensraum für viele seltene Pflanzen- und Tierarten.
Kurz nachdem man in das Waldstück eingetaucht ist, führt der Weg an einem großen, hölzernen Wegkreuz vorbei (etwa 3 km ab Lohr). Bald danach verlässt der Wanderweg den Wald und verläuft ein längeres Stück an Wiesen, Gehölzen und Baumgruppen entlang. Dabei hat man rechts immer wieder freie Ausblicke ins Maintal.
Im folgenden leiten einen die blau-grün-weißen Markierungen des Spessartwegs 1 in einem weiten Linksbogen um den 230 Meter hohen Romberg herum. Dabei taucht der Wanderweg noch einmal in den Wald ein, erreicht dann aber nach rund 500 Metern bei einer Scheune den Waldrand.
Kreuzweg am Hirtenschlag
Am Waldrand wendet sich der Spessartweg zuerst nach links und nach rund 200 Metern nach rechts, um dann den Parkplatz eines Sportgeländes zu erreichen.
Dort stößt der Wanderweg auf das erste Bildhäuschen des Kreuzwegs am Hirtenschlag, dem man nach rechts folgt. Man passiert zwei Sportplätze und das Vereinsheim des SV Sendelbach und wandert dann wieder in den Wald hinein.
Auf dem folgenden Wegabschnitt kommt man an 14 Kreuzwegstationen und mehreren Bildstöcken vorbei, die das letzte Stück des Wallfahrtswegs zum Kloster Mariabuchen säumen.
Die Bildhäuschen des Kreuzwegs sind aus rotem Buntsandstein, zeigen Reliefs aus hellem Kalkstein und wurden um 1900 errichtet. Die Bildstöcke sind meist etwas älter, stammen aber auch aus dem späten 19. Jahrhundert.
Rund einen halben Kilometer nach den Sportplätzen kreuzt der Wanderweg eine Landstraße und verläuft dann weiter durch den Wald. Nach weiteren 800 Metern erreicht man das obere Ende einer Treppenanlage, die zum Kloster Mariabuchen hinabführt. (Der Spessartweg 1 verläuft rechts neben den Treppen auf einem gewundenen Waldpfad bergab, aber man kann auch einfach den Stufen folgen.)
Kloster Mariabuchen
Treppenanlage und Waldpfad führen direkt zur Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung von Kloster Mariabuchen (etwa 6 km ab Lohr, Einkehrmöglichkeit).
Die barocke Kirche wurde 1701 eingeweiht und ersetzte eine Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Das Kloster unmittelbar neben der Kirche besteht seit 1726, wurde aber mehrfach um- und neugebaut – zuletzt 1972.
Tipp: Man sollte ruhig einen Blick in die Wallfahrtskirche werfen und dort einen Moment innehalten.
Bei der Kirche gibt es auch eine Einkehrmöglichkeit, man sollte sich aber vorab über die Öffnungszeiten informieren!
Gegenüber der Kirche folgt der Spessartweg 1 eine Zufahrt hinab und dann nach rechts eine Treppe hinunter. Der Treppenweg führt ins Buchenbachtal hinab und mündet nach rund 100 Metern in eine kleine asphaltierte Straße.
Auf dieser überquert man den Buchenbach und gelangt anschließend zur Buchenmühle. Das barocke Anwesen wurde 1726 als herrschaftliches Jagdhaus erbaut. Daneben diente es als Mühle sowie als Gasthaus und Herberge für die Pilger von Mariabuchen. Zurzeit bietet das Anwesen aber keine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit.
Rettersbach
Nachdem man die Buchenmühle passiert hat, führt der Wanderweg nach links bergauf wieder in den Wald hinein. Kurz danach biegen die blau-grün-weißen Markierungen des Spessartwegs 1 rechts in einen anderen Forstweg ein, dem man weiter bergauf folgt.
Nach rund 250 Metern erreicht man dann den Waldrand und wandert durch Wiesen dem Weiler Rettersbach entgegen. Am westlichen Ortsrand biegt der Weg nach links ab und kurz danach an einer Wegkreuzung wieder nach rechts.
An der Kreuzung sollte man links bei einer Bank ein altes steinernes Wegkreuz beachten. Von dort aus kann man über das Buchenbachtal hinweg noch einmal die Wallfahrtskirche von Kloster Mariabuchen sehen.
Anschließend wandert man an mehreren Höfen am Nordrand von Rettersbach entlang. Nach rund 250 Metern erreicht man das Nordostende des Weilers, und der Spessartweg 1 biegt dort in einer Linkskehre in einen Feldweg ein. Am Ortsrand findet man auch einen Marien-Bildstock von 1721 und eine Bushaltestelle.
Nach gut 100 Metern wendet man sich an einer Weggabelung nach rechts und gelangt danach zum Waldrand. Man geht ein Stück am Waldrand entlang, passiert einen Rastplatz und wandert dann geradeaus in den Wald hinein.
Anschließend geht man auf dem Waldweg rund 300 Meter geradeaus, bis der Spessartweg 1 an einer Wegkreuzung rechts abbiegt. Es folgt erneut eine weitgehend gerade Wegstrecke, wobei man nach rund 750 Metern rechter Hand die erste von zwei Weiden im Wald passiert.
Hinter der zweiten Weide biegt man an einer Wegkreuzung links ab und erreicht dann nach rund 400 Metern den Waldrand. Dort verläuft der Wanderweg durch Wiesen und Felder geradeaus und kreuzt nach gut 400 Metern eine Landstraße.
Halsbach
Nachdem man ein kurzes Stück nach rechts einem Feldweg parallel zur Landstraße gefolgt ist, macht der Weg eine Linkskurve. Nach weiteren rund 200 Metern wendet sich der Feldweg nach rechts, aber der Spessartweg verläuft dort auf einem Wiesenweg weiter geradeaus.
Kurz danach erreicht der Weg ein Waldstück (etwa 10 km ab Lohr) und führt links am Waldrand entlang. Nach rund 200 Metern folgt man dem blau-grün-weiß markierten Spessartweg 1 dann rechts in den Wald hinein.
Man wandert anschließend auf einem schmalen Waldpfad immer knapp am Waldrand entlang. Links außerhalb des Waldes kann man Felder und Wiesen sehen.
Nach rund einem halben Kilometer führt der Weg dann wieder aus dem Wald hinaus und biegt nach links in einen asphaltierten Wirtschaftsweg ein. Diesem folgt man durch Wiesen und Felder, passiert nach gut 300 Metern ein auffälliges Wegkreuz und erreicht bald danach den Lohrer Ortsteil Halsbach (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit).
Am Ortsrand von Halsbach biegt der Spessartweg nach rechts ab und verlässt den Ort direkt wieder.
Tipp: Ich empfehle aber, vorher noch einen Bummel durch Halsbach zu machen.
Bereits unmittelbar am Ortseingang sollte man einen barocken Marien-Bildstock von 1712 beachten. Wenn man der Dorfstraße in den Ort hinein folgt, sieht man außerdem die alte Kirche aus der Zeit um 1730 und die moderne Sankt-Michael-Kirche von 1953.
Darüber hinaus gibt es mit dem Gasthaus am Dorfbrunnen eine Einkehrmöglichkeit, die jedoch nur an bestimmten Tagen geöffnet hat.
- Alte Kirche von Halsbach
- Sankt-Michael-Kirche
Schließlich kehrt man wieder zum Ortseingang beim Marien-Bildstock zurück und folgt den blau-grün-weißen Markierungen des Spessartwegs 1 eine kleine asphaltierte Straße bergab. Man wandert dann rund einen Kilometer auf der Straße ins Ziegelbachtal hinein.
Kloster- und Schlossruine Schönrain
Nach rund 800 Metern führt die Straße im Talgrund an der Veitenmühle vorbei (keine Einkehrmöglichkeit). Kurz danach verlässt der Spessartweg die Straße und biegt rechts in einen breiten Weg ein, auf dem man den Wiesengrund durchquert und den Ziegelbach kreuzt.
Anschließend folgt man auf der anderen Seite des Ziegelbachtals einem Forstweg nach links bergauf. Der Weg steigt stetig an und verläuft weitgehend geradeaus durch den Wald. Nachdem man dem Forstweg rund eineinhalb Kilometer gefolgt ist, biegt der Spessartweg 1 dann unvermittelt nach links in einen schmalen Waldpfad ab.
Der Pfad verläuft danach in einem weiten Linksbogen durch den Wald – und nach rund 300 Metern durch einen Mauerdurchlass. Anschließend geht man über eine Wiese zur Kloster- und Schlossruine Schönrain (gut 14 km ab Lohr).
Auf der Anhöhe hoch über dem Maintal entstand ab etwa 1080 ein Benediktinerkloster, das 1525 im Deutschen Bauernkrieg zum großen Teil zerstört wurde.
Später erwarben die Grafen von Rieneck das Klostergelände und errichteten dort bis 1556 ein Wohnschloss und Verwaltungsgebäude. Diese wiederum wurden ab 1818 aufgegeben und in den folgenden Jahren als Steinbruch genutzt.
- Außenansicht der Schlossruine Schönrain
- Innenraum der Schlossruine Schönrain
Bei der Ruine gibt es einen Aussichtspunkt, aber der Blick ins Maintal ist weitgehend zugewachsen. Direkt unter der Kloster- und Schlossruine verläuft durch Berg der Schönrainbahntunnel.
Klosterquelle
Anschließend kehrt man zum Spessartweg 1 zurück und folgt dessen blau-grün-weißen Markierungen weiter durch den Wald. Kurz danach kreuzt man einen breiten Forstweg und wandert auf einem Waldweg sanft bergauf. Der Weg mündet nach gut einem halben Kilometer in einen anderen breiten Forstweg, dem man nach rechts folgt.
Nach rund 300 Metern gelangt man an eine Wegkreuzung, an der man geradeaus auf einem etwas kleineren Waldweg weiter geht. Nach weiteren rund 300 Metern macht der Spessartweg einen Schlenker nach links, den man leicht übersehen kann
Der Schlenker dient nur dazu, an der unscheinbaren Klosterquelle vorbei zu führen, denn danach kehrt man auf den geraden Waldweg zurück. Von der Quelle wurde früher Wasser zum Kloster Schönrain geleitet.
Kurz hinter der Klosterquelle geht der Waldweg wieder in einen breiten Forstweg über, dem man geradeaus folgt. Nach rund 600 Metern gelangt man dann an eine große Lichtung, an der der Spessartweg 1 weiter geradeaus rechts entlang führt.
Ich empfehle jedoch, dort nach links abzubiegen und links an der Lichtung entlang zu gehen. Nach rund 250 Metern taucht man wieder in den Wald ein, biegt dort rechts in einen Forstweg ein und an der nächsten Abzweigung wieder nach links in den Spessartweg. Durch diese Abkürzung kann man die Wegstrecke um gut einen Kilometer abkürzen und einen Ab- und Wiederanstieg umgehen.
Kurz danach verlässt der Spessartweg 1 den breiten Forstweg wieder und biegt nach rechts in einen Waldweg ein (etwa 17 km ab Lohr), dem man bergab folgt. Nach rund 800 Metern gelangt man erneut auf einen breiten Forstweg, den man aber direkt wieder nach rechts verlässt. Anschließend macht der Wanderweg eine Rechtskurve und verläuft dann knapp einen Kilometer weitgehend geradeaus bergab, wobei er dreimal breitere Querwege kreuzt.
Gemünden am Main
Schließlich endet der Waldweg unvermittelt an einer Landstraße, und man hat dort das Maintal erreicht. Auf der gegenüberligenden Talseite blickt man auf die Altstadt von Gemünden am Main und die darüber liegende Ruine der Scherenburg.
Man überquert die Landstraße und geht dann an ihr rund 100 Meter nach links entlang bis zur Mainbrücke. Anschließend überquert man die Brücke, die direkt an der Mündung der Fränkischen Saale in den Main über beide Flüsse gebaut wurde. Von dort aus hat man erneut einen schönen Blick auf Gemünden am Main (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten) und die Scherenburg.
Tipp: Man sollte Gemünden unbedingt besichtigen!
Nachdem man die Mainbrücke überquert hat, kann man zuerst ein Stück die Saale hinauf zum Huttenschloss gehen. Das barocke Schloss wurde 1711 als Sitz des örtlichen Amtsmannes erbaut und beherbergt heute unter anderem das Museum zur Stadtgeschichte von Gemünden.
Anschließend gelangt man über eine der Saalebrücken in die Altstadt von Gemünden am Main. Dort sind noch bedeutende Teile der Stadtbefestigung erhalten, wie der Mühltorturm, der Hexenturm, der Eulenturm und Teile der Stadtmauer.
- Mühltorturm in Gemünden
- Hexenturm
- Stadtmauer mit Eulenturm
Weitere Sehenswürdigkeiten in Gemünden am Main sind der Marktplatz mit dem modernen Rathaus, die gotische Sankt-Peter-und-Paul-Kirche aus dem 15. Jahrhundert und zahlreiche historische Gebäude in der Altstadt.
- Marktplatz mit Rathaus
- Sankt-Peter-und-Paul-Kirche
- Obertorstraße in Gemünden
Wer nach der langen Wanderung noch Lust und Zeit hat, kann auch zur Scherenburg über der Altstadt hinaufgehen. Die Burg wurde im frühen 13. Jahrhundert erbaut, verfiel aber im späten 18. Jahrhundert. Erhalten sind vor allem Teile des Palas und der Schildmauer sowie der runde Bergfried, der nicht bestiegen werden kann. Im Sommer finden dort die Scherenburgfestspiele statt. Der Blick auf Gemünden ist jedoch ziemlich zugewachsen.
- Blick von der Scherenburg auf Gemünden am Main
- Überreste von Palas und Bergfried der Scherenburg
- Schildmauer und Bergfried der Scherenburg
Abschließend folgt man der Bahnhofstraße rund 800 Meter bis zum Bahnhof von Gemünden am Main, wo diese Wanderung endet (etwa 21 km ab Lohr). Man kann ab dort mit Regionalbahn und Regionalexpress (Main-Spessart-Bahn) (halb-)stündlich in Richtung Aschaffenburg oder Würzburg fahren.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Spessartweg 1, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen auf den Spessartwegen bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.