Spessartweg 2.2: Von Wintersbach nach Hessenthal

Auf dem Spessartweg 2 über das Hohe-Wart-Haus zur Wallfahrtskirche Hessenthal und zum Schloss Mespelbrunn

Spessart: Blick auf Wintersbach - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Spessart: Blick auf (Dammbach-)Wintersbach

Markierungen des Spessartweg 2Diese Wanderung führt auf dem Spessartweg 2 von (Dammbach-)Wintersbach über den Heimathenhof, Volkersbrunn und das Hohe-Wart-Haus nach (Mespelbrunn-)Hessenthal (etwa 13 km). Zum Abschluss dieser waldreichen Etappe kann man noch die Wallfahrtskirche Hessenthal und das Schloss Mespelbrunn besuchen. Die Wanderung entspricht weitgehend dem Ende der „offiziellen“ Etappe 2 des Spessartwegs 2 in Nord-Süd-Richtung.

Wintersbach

Spessart: Sankt-Valentin-Kirche in Wintersbach - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sankt-Valentin-Kirche in Wintersbach

Die Wanderung beginnt an der Bushaltestelle „Altes Rathaus“ an der Hauptstraße des Dammbacher Ortsteils Wintersbach im Hochspessart. Die Anreise ist aus allen Richtungen über den Hauptbahnhof von Aschaffenburg und von dort aus (zwei-)stündlich mit dem Bus bis Wintersbach möglich.

Bei der Bushaltestelle steht die ursprünglich barocke Sankt-Valentin-Kirche aus dem frühen 17. Jahrhundert, die 1892 neugotisch erneuert wurde. Direkt bei der Haltestelle zweigt nach die Straße Taubendelle ab, in die man einbiegt.

Spessart: Steinerner Steg über den Dammbach bei Wintersbach - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Steinerner Steg

Nach rund 200 Metern überquert die Straße den Dammbach. Rechts von der Straßenbrücke sollte man einen steinernen Steg über den Bachlauf beachten. Der langgestreckte flache Sandsteinblock wurde dort vermutlich im 18. Jahrhundert platziert.

Man folgt der Straße weiter sanft bergauf, bis nach rund 150 Metern vor dem Bauhof des Ortes ein schmaler Fußweg nach rechts abzweigt. Dort stößt man auch zum ersten Mal auf eine Markierung mit dem blau-grün-weißen Specht-Zeichen des Spessartwegs 2, dem diese Wanderung folgt.

Man folgt dem von Zäunen gesäumten Fußweg bergauf und stößt kurz danach auf den eigentlichen Wanderweg, dem man durch Wiesen nach rechts in Richtung Neuhammer folgt.

Spessart: Blick auf Wintersbach - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick zurück auf Wintersbach

Von dort aus hat man noch einmal einen schönen Blick zurück auf Wintersbach. Der Wiesenweg mündet nach rund 100 Metern in einen asphaltierten Wirtschaftsweg, dem man scharf nach rechts folgt.

Nach einer Linkskurve führt der Wirtschaftsweg über eine kleine Brücke und den Dammbach. Der Spessartweg 2 biegt dort aber links in einen geschotterten Weg ein. Anschließend wandert man zuerst am Ortsrand von Wintersbach, später durch Wiesen und Felder geradeaus am Südhang des Dammbachtals entlang.

Neuhammer

Nach einer Weile kann man rechts voraus im Tal zwischen Bäumen schon die ersten Gebäude des Weilers Neuhammer sehen. In einem kleinen Waldstück biegt der Wanderweg dann an einer Kreuzung rechts ab und führt in das Dammbachtal hinunter.

Spessart: Blick ins Dammbachtal vor Neuhammer - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Spessart: Blick ins Dammbachtal vor Neuhammer

Nach rund einem halben Kilometer gelangt man an den Rand des Weilers Neuhammer (etwa 2 km ab Wintersbach). Man kreuzt den Dammbach und danach bei einer Bushaltestelle am Ortseingang die durch das Tal verlaufende Hauptstraße.

Spessart: Bildstock von 1755 bei Neuhammer - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bildstock von 1755 bei Neuhammer

Anschließend folgt man den blau-grün-weißen Markierungen des Spessartwegs 2 schräg rechts an einem Sägewerk vorbei und dann nach links eine kleine Asphaltstraße bergauf. Kurz danach sieht man rechts oberhalb der Straße einen reich verzierten Marien-Bildstock von 1755 aus rotem Buntsandstein.

Der Wanderweg führt dort nach links und biegt nach rund 200 Metern an einer Weggabelung erneut links ab. Anschließend passiert man eine hohe Sandsteinmauer und die ehemalige Wilhelmsscheune von 1831. Die Mauer und die Scheune gehörten früher zu den Anlagen einer Hammerschmiede – dem Höllhammer.

Höllhammer

Direkt nach der Scheune kann man rechts voraus über Wiesen hinweg zwischen Bäumen einige Gebäude des Hofguts Höllhammer erkennen.

Spessart: Blick auf Höllhammer - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Höllhammer

Dort wurde bereits um 1700 eine Hammerschmiede für Eisenprodukte betrieben, die von einer Wassermühle an der Elsava angetrieben wurde. Die Nachfrage war so groß, dass 1812 ein Stück talabwärts zusätzlich der Neuhammer errichtet wurde.

In den 1890er Jahren wurde der Höllhammer dann wieder in ein Hofgut umgewandelt, von dem unter anderem noch ein Herrenhaus sowie ein Gesinde- und ein Knechtehaus mit einem Glockenturm zu sehen sind. Das Gelände ist allerdings in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden!

Bald danach überquert der Spessartweg 2 eine kleinen Brücke über die Elsava. Das Flüsschen entspringt nordöstlich von Hessenthal, ist knapp 25 Kilometer lang und mündet bei Elsenfeld in den Main. Der Name stammt vom althochdeutschen „els“ für Erle und dem indoeuropäischen „ap“ für Wasser. Die Elsava ist somit ein von Erlen gesäumter Wasserlauf.

Spessart: Hammerstäffelchen bei Höllhammer - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Hammerstäffelchen bei Höllhammer

Man passiert die südliche Zufahrt zum Hofgut Höllhammer und gelangt anschließend bei der nördlichen Zufahrt an eine Landstraße, die man überquert. Direkt danach biegt der Spessartweg scharf rechts ab und führt einige Treppenstufen den Hang hinauf. Die Stufen gehören zum sogenannten Hammerstäffelchen (Hammertreppchen) aus dem 18. Jahrhundert, auf dem Holzkohle zum Höllhammer getragen wurde.

Man kreuzt einen breiten Forstweg und steigt dann über weitere Treppenstufen den Hang hinauf. Bald danach enden die Stufen und der Waldpfad wird allmählich flacher. Man folgt dem Pfad knapp einen Kilometer weitgehend geradeaus durch den Wald und erreicht schließlich den Waldrand (etwa 4 km ab Wintersbach).

Heimathenhof

Spessart: Wanderweg vor dem Heimathenhof - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wanderweg vor dem Heimathenhof

Dort kann man voraus über Wiesen hinweg schon den Heimathenhof sehen. Vom Waldrand verläuft der Weg zuerst geradeaus durch Wiesen bis zu einer Zufahrt. Dann führt er nach links in den Weiler hinein.

Der Heimathenhof geht vermutlich auf das 14. Jahrhundert zurück. Auf dem Weg durch den Weiler passiert man das frühere Herrenhaus von 1583 und mehrere neuere Fachwerkhäuser. Dort gibt es auch ein Hotel mit Restaurant (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit).

Spessart: Bildstock beim Heimathenhof - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bildstock beim Heimathenhof

Im Heimathenhof macht der Weg eine Rechtskurve und führt dann vorbei an der klassizistischen Kapelle Mariä Heimsuchung von 1804 wieder aus dem Weiler hinaus. Kurz danach gelang man an eine Weggabelung mit einer Bank und einem Bildstock aus dem 18. Jahrhundert. Dort biegt der Spessartwegs 2 rechts ab und verläuft dann zwischen einem Waldrand links und Wiesen rechts entlang.

Nach rund 250 Metern streift der Weg rechter Hand kurz den westlichen Ortsrand von Heimbuchenthal. Wir folgen dort aber weiter geradeaus den blau-grün-weißen Markierungen des Spessartwegs 2, der wieder in den Wald hineinführt.

Volkersbrunn

Spessart: Eichenberghütte bei Heimbuchenthal im Spessart - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Eichenberghütte

Anschließend wandert man auf einem sanft gewundenen Forstweg ein längeres Stück durch den Wald. Nach rund einem Kilometer verlässt der Weg den Wald wieder und passiert kurz danach die Eichenberghütte (etwa 6 km ab Wintersbach). An der kleinen Schutzhütte gibt es mehrere Bänke und Tische. Von dort aus hat man einen weiten Blick ins Elsavatal und auf Heimbuchenthal.

Tipp: Ich empfehle, an der Eichenberghütte eine Pause zu machen und die herrliche Aussicht zu genießen!

Spessart: Blick von Eichenberghütte ins Obere Elsavatal bei Heimbuchenthal - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Spessart: Blick von Eichenberghütte ins Elsavatal bei Heimbuchenthal

Danach wandert man auf dem Feldweg weiter geradeaus und erreicht nach rund 600 Metern den östlichen Ortsrand von Volkersbrunn sowie eine Landstraße, die man überquert. Ein Abstecher links in den Ort hinein lohnt sich kaum, zumal es dort keine Einkehrmöglichkeit gibt. Sehenswert sind in Volkersbrunn allenfalls die moderne Sankt-Rochus-Kirche von 1961 und einige Fachwerkhäuser.

Spessart: Bildstock von 1757 bei Volkersbrunn - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bildstock von 1757 bei Volkersbrunn

Nachdem man die Landstraße überquert hat, sollte man allerdings den rechts unter Bäumen stehenden Marien-Bildstock aus rotem Buntsandstein von 1757 beachten.

Anschließend folgt man einer befestigten Zufahrt weiter geradeaus. Kurz danach biegt man bei einem Waldparkplatz schräg rechts in einen breiten Forstweg ein.

Nach rund 100 Metern passiert man die Banneux-Kapelle, die links oberhalb des Weges unter Bäumen steht. Sie wurde dort 1966 in Erinnerung an eine Pilgerfahrt zum belgischen Wallfahrtsort Banneux errichtet.

Spessart: Banneux-Kapelle bei Volkersbrunn - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Banneux-Kapelle

Anschließend folgt man dem Spessartweg 2 weiter durch den Wald und geht an einer Weggabelung links. Kurz danach ist nach links der Aussichtspunkt Odenwaldblick ausgeschildert, der nur wenige Meter entfernt ist.

Von dort aus hat man einen weiten Blick auf Volkersbrunn und die umliegenden Spessarthöhen. Bei klarer Sicht kann man in der Ferne auch die Gipfel des Odenwalds sehen.

Spessart: Odenwaldblick bei Volkersbrunn - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Spessart: Odenwaldblick bei Volkersbrunn

Hohe-Wart-Haus

Anschließend kehrt man zum Spessartweg 2 zurück und folgt dessen blau-grün-weißen Markierungen weiter durch den Wald. Kurz danach mündet der Waldweg in einen breiten Forstweg, der bald einen anderen Forstweg kreuzt. Nach knapp 200 Metern gelangt man dann an eine weitere Wegkreuzung, wo der Spessartweg schräg links in einen schmaleren Waldweg einbiegt.

Spessart: Hohe-Wart-Haus - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Hohe-Wart-Haus

Man folgt dem sanft gewundenen Weg ein längeres Stück durch den Wald. Nach knapp zwei Kilometern erreicht man dann eine große Wegkreuzung und das Hohe-Wart-Haus von 1821 (etwa 10 km ab Wintersbach, Einkehrmöglichkeit).

Bereits im 18. Jahrhundert befand sich dort eine Jagdhütte, woran eine Inschrift von 1733 in der Westwand des Gebäudes erinnert. Darüber wurde ein Buntsandstein-Relief aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbaut, das Maria mit dem toten Jesus zeigt.

Tipp: Es bietet sich an, beim Hohe-Wart-Haus eine Rast zu machen und dort einzukehren.

Kirchberghütte

Spessart: Holz-Alligator am Waldrand beim Kirchberg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Hölzerner Alligator

Am Hohe-Wart-Haus wendet man sich nach rechts und folgt den blau-grün-weißen Markierungen des Spessartwegs 2 auf einem breiten Forstweg sanft bergauf. Nach rund 250 Metern biegt man an einer Wegkreuzung nach links ab und direkt danach wieder nach rechts.

Nachdem man an der nächsten Kreuzung links abgebogen ist, gelangt man zum Parkplatz Hohe Wart. Der Wanderweg führt geradeaus über den Parkplatz hinweg, verläuft noch durch ein Waldstück und erreicht dann den Waldrand. Kurz danach passiert man rechts am Waldrand die hölzerne Skulptur eines Alligators.

Spessart: Mariengrotte am Waldrand beim Kirchberg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sogenannte Mariengrotte

Dahinter liegt die sogenannte „Mariengrotte“. Dabei handelt es sich aber um keine Höhlung, sondern um ein von Findlingen und Bänken gesäumtes Metallrelief an einem Felsen mit Maria und dem Jesuskind.

Anschließend lässt der Spessartweg 2 den Wald hinter sich und verläuft durch Felder und Wiesen. Nach rund 100 Metern biegt der Wanderweg links ab und führt dann auf ein Waldstück und einen Funkmast zu.

Spessart: Kirchberghütte bei Mespelbrunn - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Kirchberghütte bei Mespelbrunn

Direkt am Waldrand stößt man linker Hand auf die Kirchberghütte. An der kleinen Schutzhütte gibt es mehrere Bänke und Tische. Von dort aus hat man einen weiten Blick ins Elsavatal und auf Mespelbrunn.

Direkt nach der Kirchberghütte biegt der Spessartweg 2 bei dem Funkmast rechts ab und verläuft durch Wiesen bergab. Voraus kann man dort nun das Ziel dieser Wanderung sehen – den Mespelbrunner Ortsteil Hessenthal.

Spessart: Blick auf (Mespelbrunn-)Hessenthal - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Spessart: Blick auf (Mespelbrunn-)Hessenthal

Hessenthal

Der Wanderweg verläuft weitgehend geradeaus durch Wiesen ins Elsavatal hinunter. Bei einer Scheune biegt der Spessartweg 2 nach links in einen breiten Feldweg ein, aber wir gehen dort geradeaus weiter bergab an Bäumen und Gehölzen entlang.

Spessart: Bergseite der Wallfahrtskirche Hessenthal - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bergseite der Wallfahrtskirche Hessenthal

Schließlich erreicht man beim Friedhof die Bergseite der Wallfahrtskirche Hessenthal sowie den Ortsrand von Hessenthal (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Man kann dann geradeaus über den Friedhof oder rechts herum über den Kirchweg zum Eingang der Wallfahrtskirche hinabgehen.

Die Kirche besteht in Wirklichkeit nicht aus einem Gebäude, sondern aus drei Kapellen: Es gibt eine große Kapelle und eine kleine Gnadenkapelle aus dem 15. Jahrhundert, die beide im spätgotischen Stil erbaut und im 17. Jahrhundert erweitert wurden.

Spessart: Talseite der Wallfahrtskirche Hessenthal - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Talseite der Wallfahrtskirche Hessenthal

Daneben wurde 1954 noch eine moderne Kapelle mit einem markanten Glockenturm errichtet. In ihr ist eine Skulpturengruppe zur Beweinung Christi zu sehen, die dem Bildhauer und -schnitzer Tilman Riemenschneider (um 1460 – 1531) zugeschrieben wird.

Unterhalb der drei Kapellen befindet sich die Bushaltestelle „Hessenthal Kirche“, an der diese Wanderung endet (etwa 13 km ab Wintersbach). Von dort aus kann man (zwei-)stündlich mit dem Bus nach Aschaffenburg und dann weiter in alle Richtungen fahren.

Tipp: Wer Lust und Zeit hat, sollte auch noch die Gruftkapelle Sankt Maria der Grafen von Ingelheim und das Wasserschloss Mespelbrunn besichtigen.

Beide Bauwerke liegen allerdings rund drei Kilometer entfernt am anderen, südlichen Ende des langgestreckten Mespelbrunn.

Die neuromanische Gruftkapelle von 1874/75 mit ihren Doppeltürmen ist im Elsavatal bei Mespelbrunn weithin sichtbar. Das verstecktere Wasserschloss Mespelbrunn geht auf das frühe 15. Jahrhundert zurück, wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach umgebaut und ist in Privatbesitz. Eine Besichtigung ist nur über Führungen möglich und kostet Eintritt.