Deltarhein: Rundweg zum „Gesicht von Nimwegen“

Auf dem Romeinse Limespad (Römischer Limesweg) zu den Wahrzeichen von Nijmegen (Nimwegen)

Deltarhein: Gesicht von Nimwegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Deltarhein: Gesicht von Nimwegen

Markierungen des Romeinse LimespadDiese Wanderung in den Niederlanden führt weitgehend auf dem Romeinse Limespad (Römischer Limesweg) durch einen Teil von Nijmegen (Nimwegen) an der Waal zum sogenannten „Gesicht von Nimwegen“ (etwa 9 km). Zum Abschluss kann man noch die prächtigen Renaissance-Bauten in der Altstadt besichtigen. Der Rundweg ist auch für Kinder geeignet, für die unter anderem ein Badestrand und die imposante Nachbildung einer römischen Reitermaske interessant sind. (Falls Sie diese Wanderung mit Kindern machen möchten, können Ihnen meine grundsätzlichen Empfehlungen zum Wandern mit Kindern nützlich sein.)

Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Rundweg zum „Gesicht von Nimwegen“…

Nijmegen (Nimwegen)

Niederrhein: Blick auf Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Nijmegen an der Waal

Diese Wanderung beginnt am Hauptbahnhof von Nijmegen (Nimwegen, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten), der mit Nah- und Fernverkehrszügen sowie Bussen aus allen Richtungen erreichbar ist. Am östlichen Ausgang des Nijmegen Centraal Bahnhofs wendet man sich nach links und folgt immer parallel zu den Gleisen der Niewe Marktstraat.

Nach rund 600 Metern geht man dann nach links durch eine Bahnunterführung. Danach hat man das Gebiet des Waalhaven erreicht, an dem man entlang geht.

Deltarhein: Waalhaven in Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Waalhaven in Nijmegen

Der Hafen wurde 1852/53 an der Waal angelegt, dem südlichen Hauptarm des Deltarheins. Früher befanden sich dort Industrieanlagen und ein Schlachthof, sie werden nun durch Büro- und Wohngebäude ersetzt.

Am Waalhaven stößt man auch auf die weiß-roten Markierungen des Romeinse Limespad (Römischer Limesweg), dem diese Wanderung folgt. Der Wanderweg ist allerdings im Stadtgebiet von Nijmegen (Nimwegen) schlecht markiert.

Nachdem man den Waalhaven passiert hat, gelangt man an eine breite Straße, über die man nach links zur hufeisenförmigen Flavus-Straße gelangt. An deren Ende geht man bei einem Spielplatz durch einen Durchgang und dann nach rechts.

Deltarhein: Fortuna- und-Mercurius-Tempel in Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Fortuna- und-Mercurius-Tempel

Danach gelangt man über die Maasstraat zum Maasplein mit einer Grünanlage. Dort findet man eine Rekonstruktion von Stufen und Säulenstümpfen, die an zwei gallo-römische Fortuna- und Mercurius-Tempel aus dem 2. Jahrhundert erinnern. Deren Überreste waren dort 1920/1921 entdeckt worden und gehörten einst zur römischen Stadt Ulpia Noviomagus Batavorum, die ein Vorläufer von Nijmegen (Nimwegen) war.

Am Ende des Platzes und der Grünanlage folgt man nach rechts der Waterstraat immer geradeaus bis zu einer weiteren Anlage und geht dann schräg rechts in die Dijkstraat (etwa 2 km ab Nijmegen Centraal). An deren Ende geht man einige Treppenstufen hinauf und folgt dann nach links einer breiten Straße.

Brücke De Oversteek (Die Überquerung)

Danach geht man rund 400 Meter an der Straße entlang und biegt dann nach rechts in den Winselingseweg ein. Dieser führt direkt zu den mit roten Backsteinen verkleideteten Bögen der Brücke De Oversteek (Die Überquerung). Auf die Brücke selbst gelangt man dann über Treppen oder einen Aufzug.

Deltarhein: Brücke De Oversteek in Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Brücke De Oversteek

Die Netzwerkbogenbrücke wurde 2013 eröffnet und wird von einem bis zu 60 Meter hohen Bogen getragen. Sie ist mit einer Gesamtlänge von 1.195 Metern die drittlängste Waalbrücke, wobei 230 Meter auf eine südliche und 680 Meter auf eine nördliche Vorlandbrücke entfallen.

Mit einer Stützweite von bis zu 285 Metern hat sie eine der größten Brückenspannweiten der Niederlande. Bei einer Breite von bis zu 30 Metern bietet sie Platz für zweimal zwei Fahrbahnen sowie zwei Fuß- und Radwege.

Der Name der Brücke De Oversteek (Die Überquerung) erinnert daran, dass dort im Zweiten Weltkrieg im September 1944 amerikanische Truppen die Waal in Booten überquerten. Auf der Brücke passiert man nach rund 400 Metern eine Gedenktafel zu diesem Ereignis. Am Nordufer erinnert ein schlichtes Denkmal bei der Brücke an 49 getötete US-Soldaten.

Halbinsel Veur-Lent

Auf dieser Wanderung verlässt man die Brücke aber schon vor dem Nordufer und geht nach rund 500 Metern eine Treppe zur Halbinsel Veur-Lent hinab. Am Fuß der Treppe folgt man dann dem Weg über die Halbinsel stromaufwärts.

Deltarhein: Blick von Brücke De Oversteek auf Halbinsel Veur-Lent - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Deltarhein: Blick auf die Halbinsel Veur-Lent bei Nijmegen

Die auch als Stadtinsel von Nijmegen (Nimwegen) bezeichnete Veur-Lent wird im Süden vom Hauptstrom der Waal begrenzt und im Norden von der Spiegelwaal. Dieser Nebenarm der Waal wurde bis 2015 geschaffen, um dem Hauptstrom bei Hochwasser entlasten zu können. Der Pegel der Waal lässt sich dadurch um bis zu 30 Zentimeter senken.

Deltarhein: Wanderweg am Badestrand an der Spiegelwaal - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wanderweg am Badestrand an der Spiegelwaal

Rund 400 Meter nach der Brücke gelangt man an eine Weggabelung, an der nach links ein Weg über die geschwungene Zaligebrug (selige / himmlische Brücke) nach Lent abzweigt. Diese Wanderung folgt dort aber den weiß-roten Markierungen des Romeinse Limespad (Römischer Limesweg) nach rechts weiter über die Halbinsel.

Nach rund 900 Metern führt der Wanderweg dann unter der Eisenbahnbrücke Nijmegen und der dahinter liegenden Fahrrad- und Fußgängerbrücke Snelbilder (Schnelle Verbindung) durch. Direkt danach passiert man links vom Weg einen kostenlosen Badestrand an der Spiegelwaal.

Tipp: An warmen Tagen lädt der Badestrand nicht nur Kinder zu einer erfrischenden Rast ein.

„Gesicht von Nimwegen“

Anschließend steigt der Weg etwas an und führt zur Brücke De Lentloper (Der Lentläufer) hinauf, die links die Spiegelwaal nach Lent überbrückt.

Deltarhein: Wanderweg am "Gesicht von Nimwegen" - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wanderweg am „Gesicht von Nimwegen“

Danach sind es geradeaus nur noch wenige Meter bis zum Ziel dieser Wanderung – der Großplastik „Gezicht van Nijmegen“ („Gesicht von Nimwegen“, etwa 5 km ab ab Nijmegen Centraal). Sie ist inzwischen ein Wahrzeichen der Stadt.

Die monumentale, stählerne Nachbildung einer römischen Reitermaske ist sechs Meter hoch und zwei Tonnen schwer. Sie stammt vom deutschen Künstler Andreas Hetfeld und wurde dort 2020 auf der Halbinsel Veur Lent aufgestellt. Man kann über eine Treppe von hinten in die Plastik hineinsteigen und durch ihre Augen auf die Altstadt von Nijmegen (Nimwegen) mit der Sint-Stevenskerk (Sankt-Stefanus-Kirche) blicken – einem weiteren Wahrzeichen der Stadt.

Deltarhein: Gesicht von Nimwegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Deltarhein: Gesicht von Nimwegen

Die Großplastik ist einer versilberten, eisernen Reitermaske aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts nachempfunden, die 1915 bei Baggerarbeiten in der Waal gefunden wurde. Das römische Original befindet sich heute im Valkhof Museum von Nijmegen.

Deltarhein: Überreste der Schanze Knodsenburg auf der Halbinsel Veur-Lent - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Überreste der Schanze Knodsenburg

Direkt beim „Gesicht von Nimwegen“ befinden sich Überreste der Knodsenburg – einer barocken, sternförmigen Schanze, die dort 1585 erbaut und im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde.

Anschließend folgt man dem Weg weiter über die Halbinsel Veur Lent und geht bald danach unter der Waalbrug (Waalbrücke) hindurch. Dort verlässt diese Wanderung den Groten Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg), der geradeaus weiter stromaufwärts verläuft.

Waalbrug (Waalbrücke)

Stattdessen biegt man hinter der Brücke rechts ab und geht bei nächster Gelegenheit erneut rechts unter der Brücke hindurch. Danach folgt man wieder rechts dem Aufgang auf der westlichen, stromabwärtigen Seite zur Brücke hinauf.

Deltarhein: Blick von der Waalbrücke auf Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick von der Waalbrücke auf Nijmegen

Oben angelangt wendet man sich noch einmal nach rechts und geht dann auf der Waalbrug (Waalbrücke) zurück nach Nijmegen (Nimwegen).

Die Stahlbogenbrücke wurde 1936 eröffnet und wird von einem bis zu 65 Meter hohen Bogen getragen. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1940 zerstört, danach wieder aufgebaut und im September 1944 von britischen Truppen intakt eingenommen.

Die Waalbrug (Waalbrücke) hat eine Gesamtlänge von gut 600 Metern, wobei über 330 Meter auf vier Vorlandbrücken entfallen. Die Spannweite der Hauptbrücke beträgt 244 Meter. Bei einer Breite von gut 23 Metern bietet sie Platz für zweimal zwei Fahrbahnen sowie zwei Fuß- und Radwege.

Valkhofpark

Nachdem man die Brücke überquert hat, geht man den ersten Treppenabgang hinunter und dann in den gegenüberliegenden Valkhofpark hinein. Dort auf der Anhöhe über der Waal befand sich seit dem 8. Jahrhundert eine karolingische Königspfalz und seit dem 14. Jahrhundert eine gotische Burganlage. Im Park sind nur noch die Chorapsis der Martinskapelle aus dem 12. Jahrhundert und die Nikolauskapelle aus der Zeit um 1030 zu sehen, die beide im romanischen Baustil sind.

Tipp: In der Nikolauskapelle ist auch ein Modell der Burganlage des Valkhofs zu sehen.

Anschließend verläßt man den Valkhofpark an der Südseite. Dort befindet sich auch das archäologische und kunsthistorische Valkhof Museum, in dem unter anderem das Original der römischen Reitermaske zu sehen ist, das Vorlage für das „Gesicht von Nimwegen“ war. Das Museum ist auch für Kinder interessant!

Nijmegen (Nimwegen)

Westlich vom Valkhofpark und -Museum beginnt die Fußgängerzone, über die man direkt in die Altstadt von Nijmegen (Nimwegen) gelangt.

Tipp: Ich empfehle, die Altstadt von Nijmegen zu besichtigen! 

Zuerst kommt man am Stadhuis (Rathaus) von 1554/55 vorbei, dann erreicht man den Marktplatz mit dem Waag-(Waage-)Gebäude von 1612/13. Beide Bauwerke wurden im Renaissance-Stil erbaut. Ebenfalls am Marktplatz befindet sich das Stevenstor aus dem 16. Jahrhundert. Der ursprünglich gotische Torbau wurde 1605 im Renaissance-Stil umgebaut.

Niederrhein: Stevenskerk in Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sint-Stevenskerk in Nijmegen

Durch das Stevenstor gelangt man zur Sint-Stevenskerk (Sankt-Stefanus-Kirche) – einem Wahrzeichen der Stadt. Die Kirche geht auf das 13. Jahrhundert zurück und überragt das Stadtzentrum. Das ursprünglich romanische Bauwerk wurde vom 14. bis 16. Jahrhundert gotisch erweitert, der Turm 1604/05 im Renaissance-Stil verändert.

Anschließend geht man weiter geradeaus durch die Lange Hezelstraat. An deren Ende stößt man an das nördliche Ende vom Kronenburgerpark, in den man nach links hineingeht.

Niederrhein: Pulverturm im Kronenburgerpark in Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Pulverturm im Kronenburgerpark

Auf dem Weg durch den Park sollte man dort noch die Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit dem Kruittoren (Pulverturm) beachten. Im Park gibt es auch einen großen Kinderspielplatz.

Vom südlichen Ende des Kronenburgerparks sind es nur noch wenige Meter bis zum Hauptbahnhof von Nijmegen (Nijmegen Centraal), wo diese Wanderung endet (etwa 9 km). Von dort aus kann man mit Nah- und Fernverkehrszügen sowie Busse in alle Richtungen fahren.