Nahe: Rundweg zur Felseneremitage bei Bretzenheim

Auf der Vitaltour Eremitenpfad zum Guldentalblick und zur Felseneremitage

Nahe: Gesamtansicht der Felseneremitage bei Bretzenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Nahe: Felseneremitage bei Bretzenheim

Markierungen der Vitaltour EremitenpfadDiese Wanderung führt auf der Vitaltour Eremitenpfad bei Bretzenheim an der Nahe über mehrere Aussichtspunkte wie Rheingaublick und Guldentalblick zur Felseneremitage (etwa 10 km). Die größte Attraktion der Rundwanderung ist die frühere Einsiedelei, die als bedeutendstes Felsenkloster nördlich der Alpen gilt. Der Rundweg ist auch für Kinder geeignet, für die vor allem der Bachlauf und die Felseneremitage interessant sind. (Falls Sie diese Wanderung mit Kindern machen möchten, können Ihnen meine grundsätzlichen Empfehlungen zum Wandern mit Kindern nützlich sein.) Es handelt sich um einen der Rundwege am Weinwanderweg Rhein-Nahe, die das Hinterland dieses Fernwanderwegs erschließen.

Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen von der Vitaltour Eremitenpfad bei Bretzenheim an der Nahe…

Bretzenheim

Diese Wanderung beginnt am Bahnhof von Bretzenheim an der Nahe, der per Regionalbahn (Nahetalbahn) stündlich aus den Richtungen Bingen oder Bad Kreuznach erreichbar ist. Vom Bahnhof aus folgt man der Bahnhofstraße nicht in den Ort hinein, sondern an der Bahntrasse entlang.

Nahe: Blick auf Bretzenheim an der Nahe - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Bretzenheim an der Nahe

Auch danach geht man geradeaus auf dem Mühlweg weiter an der Bahntrasse entlang, bis man nach rund 400 Metern die Große Straße erreicht. In diese biegt man nach links ein und folgt ihr dann durch den Ortskern von Bretzenheim.

Tipp: Auf dem Weg durch den Ort sollte man noch einige Sehenswürdigkeiten beachten!

Man folgt der Großen Straße immer geradeaus, wobei man linker Hand das Alte Amtshaus von 1592 passiert. Dort sollte man den achteckigen Treppenturm im Innenhof des Renaissancebaus beachten! Bald danach öffnet sich links ein Platz.

Rechts befindet sich das ehemalige Bretzenheimer Schloss, das von außen sehr unscheinbar wirkt. Die ursprünglich um 1590 im Renaissancestil erbaute Anlage wurde Ende des 18. Jahrhunderts im Barockstil umgebaut. Und rechts vom Schloss gelangt man durch einen Durchgang zu den Überresten des Alten Schlosses aus dem 16. Jahrhundert.

Nahe: Mariä-Geburt-Kirche in Bretzenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mariä-Geburt-Kirche

Nach dem Platz geht man geradeaus weiter durch die Kirchstraße, die einen direkt zur Mariä-Geburt-Kirche bringt. Die frühklassizistische Kirche wurde 1789/91 an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet.

Am besten geht man links an der Kirche vorbei und dann immer geradeaus über den Friedhof. Anschließend verlässt man das Gelände der Mariä-Geburt-Kirche durch eine kleine Pforte wieder. Dort hat man die Hauptdurchgangsstraße von Bretzenheim erreicht. Diese überquert man und geht schräg gegenüber in den Eremitageweg hinein.

30-Dörfer-Blick

Nahe: Wegkreuz bei Bretzenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wegkreuz von 1820

Man folgt der ruhigen Wohnstraße gut 400 Meter und wandert dann immer geradeaus aus dem Ort hinaus. Nach weiteren rund 200 Metern auf einem asphaltieren Wirtschaftsweg erreicht man dann ein Wegkreuz, dessen Sockel von 1820 stammt.

Am Wegkreuz geht man links geradeaus und stößt direkt danach zum ersten Mal auf die Vitaltour Eremitenpfad und ihre Markierungen mit dem orange-weißen Mönch-Zeichen. Man kann den Rundweg in beide Richtungen gehen, aber diese Wanderung folgt ihm im Uhrzeigersinn – mit der Felseneremitage als größter Attraktion kurz vor dem Ende.

Man folgt dem Wanderweg also nach links in Richtung 30-Dörfer-Blick. Kurz danach biegt man vor einem Weinberg nach rechts in einen Wiesenweg ein. Der Weg führt anschließend zwischen Weinbergen links und Gehölzen rechts sanft bergauf. Wenn man zurückschaut, hat man einen schönen Blick auf Bretzenheim.

Nahe: Blick auf Bretzenheim an der Nahe - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Nahe: Blick auf Bretzenheim

Nach gut 600 Metern und einem zum Schluss etwas steileren Wegstück erreicht man dann den Aussichtspunkt 30-Dörfer-Blick (gut 2 km ab Bretzenheim), wo eine Bank zu einer Pause einlädt.

Nahe: Aussichtspunkt 30-Dörfer-Blick bei Bretzenheim an der Nahe - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Aussichtspunkt 30-Dörfer-Blick

Von dort aus hat man einen weiten Blick ins Nahetal und auf zahlreiche Ortschaften. Eine Bildtafel erläutert die markantesten Landmarken des Panoramas.

Tipp: Machen Sie an diesem und / oder den folgenden Aussichtspunkten eine Pause und genießen Sie den Ausblick!

Rheingaublick und Rheinhessenblick

Anschließend folgt man weiter den orange-weißen Markierungen der Vitaltour Eremitenpfad und passiert nach rund 200 Metern den links etwas oberhalb liegenden Aussichtspunkt Rheingaublick.

Nahe: Aussichtspunkt Rheingaublick bei Bretzenheim an der Nahe - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Aussichtspunkt Rheingaublick bei Bretzenheim

Dort lädt ein Halbkreis von Bänken um einen großen Tisch zur Rast ein. Erneut erläutert eine Bildtafel die markantesten Landmarken des Panoramas, das einen weiten Blick in das Nahetal und den Rheingau eröffnet. So kann man bei klarer Sicht unter anderem das Niederwald-Denkmal oberhalb von Rüdesheim erkennen.

Nachdem man auf den Wanderweg zurückgekehrt ist, führt dieser weiter zwischen Weinbergen links und Gehölzen rechts entlang. Nach rund 300 Metern kommt man dann zu einem weiteren Rastplatz mit Tisch und Bänken, die den Aussichtspunkt Rheinhessenblick bilden. Von dort aus hat man erneut einen weiten Blick ins Nahetal.

Guldentalblick

Nahe: Eremitenpfad hinter Rheinhessenblick - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Eremitenpfad hinter dem Rheinhessenblick

Am Rheinhessenblick macht der Eremitenpfad eine Wendung nach rechts und führt dort in ein Wäldchen hinein. Dann folgt man dem gewundenen Pfad rund einen halben Kilometer bevor er den Wald wieder verlässt. Anschließend wandert man rund 400 Meter zwischen Weinbergen links und dem Waldrand rechts entlang.

Danach biegt der Wanderweg bei einer Bank erneut nach rechts in den Wald ein. Auf dem gewundenen Waldpfad gelangt man bald danach an eine Abzweigung, an der ein Wegweiser nach rechts auf den Guldentalblick hinweist.

Nahe: Aussichtspunkt Guldentalblick - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Aussichtspunkt Guldentalblick

Man folgt dem Wegweiser auf einem Serpentinenpfad bergab und erreicht schließlich einen Rastplatz mit Tisch und Bänken am Aussichtspunkt Guldentalblick (gut 4 km ab Bretzenheim).

Von dort aus hat man eine schöne Aussicht auf den Ort Guldental-Heddesheim und ins Tal des Guldenbachs. Diese Wanderung führt nicht in den Ort hinein, aber noch ein Stück am Guldenbach entlang.

Nahe: RheinWanderer am Guldentalblick - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Nahe: Rast am Aussichtspunkt Guldentalblick

Anschließend folgt man den orange-weißen Markierungen der Vitaltour Eremitenpfad durch den Wald zuerst ein Stück bergauf und danach wieder bergab. Nach gut 300 Metern erreicht man dann den Waldrand und die Umzäunung eines Campingplatzes, an der man nach rechts einen Weg entlang geht.

Guldenbach

Nach rund 150 Metern gelangt man zu einer asphaltierten Zufahrt, die nach links zum Campingplatz Lindelgrund führt (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit).

Tipp: Auf dem Campingplatz kann man in einem kleinen Restaurant einkehren. Bitte informieren Sie sich aber vorab über die Öffnungszeiten!

Nahe: Guldenbach im Lindelgrund - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Guldenbach im Lindelgrund

Bei dem Restaurant gibt es auch einen Kinderspielplatz!

Wer nicht zum Campingplatz gehen möchte, folgt der Zufahrt nach rechts und gelangt kurz danach auf eine andere Asphaltstraße. Auf dieser geht man nach links und erreicht dann nach knapp 100 Metern die Lindelgrund-Brücke über den Guldenbach.

Vor der Brücke stößt man auch auf die gelb-weißen Markierungen des Weinwanderwegs Rhein-Nahe, in den der Eremitenpfad nach rechts einbiegt. Anschließend wandert man auf einem schmalen, unbefestigten Weg am Ufer des Guldenbachs entlang.

Nahe: Felsen am Naumberg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Felsen am Naumberg

Kurz danach hat man die Möglichkeit, links vom Weg einen Abstecher zum Ufer des Guldenbachs zu machen. Man sollte ruhig das kurze Stück zum Bachufer gehen und den idyllischen Ort genießen. Vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist, kann man dort eine Möglichkeit finden, um im Bach zu spielen.

Rechts vom Weg kann man über Felder und Wiesen hinweg die roten Buntsandsteinfelsen des Naumbergs sehen, die auf dieser Talseite aufragen.

Nachdem man dem schmalen Weg entlang des Guldenbachs knapp einen Kilometer gefolgt ist, biegt die Vitaltour Eremitenpfad (und der Weinwanderweg Rhein-Nahe) nach rechts ab und trifft auf eine kleine Asphaltstraße, der man nach links folgt.

Felseneremitage

Nahe: Jagdhaus bei der Felseneremitage - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Jagdhaus bei der Felseneremitage

Anschließend gelangt man zu einer Gruppe mehrerer Gebäude. Bei der Villa rechts handelt es sich um ein ehemaliges Jagdhaus aus dem späten 19. Jahrhundert. In den Gebäuden befindet sich heute eine Einrichtung der Wohnungslosenhilfe.

Noch vor dem Jagdhaus führt ein schmaler Weg nach rechts zur Felseneremitage (etwa 6 km ab Bretzenheim), die etwas versteckt in einem Waldstück liegt. Die Einsiedelei gilt als bedeutendstes Felsenkloster nördlich der Alpen.

Tipp: Machen Sie eine kleine Rast und genießen Sie diesen idyllischen Ort!

Nahe: Gesamtansicht der Felseneremitage bei Bretzenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Gesamtansicht der Felseneremitage

Es ist auch für Kinder interessant, die Anlage zu erforschen.

Vermutlich wurde dort schon in vorrömischer Zeit eine heidnische Kultstätte in den Fels gehauen. Unter den Römern wurde die Anlage dann als Tempel des Mithras-Kultes genutzt und seit dem 6. Jahrhundert von Christen. Spätestens ab dem 11. Jahrhundert waren der Felswand wechselnde Kirchen- und Klostergebäude vorgebaut, die aber alle zerstört wurden.

In den Felsen wurden mehrere begehbaren Räume gehauen, die eine Größe von insgesamt rund 90 Quadratmetern haben. Sie können an bestimmten Tagen bei Führungen besichtigt werden. Die Räume dienten unter anderem Einsiedlern als Wohnung, von denen der letzte 1827 starb.

Sandsteinbruch am Kreuzberg

Anschließend kehrt man zum Jagdhaus sowie zum  Eremitenpfad (und zum Weinwanderweg) zurück und folgt weiter der kleinen Asphaltstraße.

Nahe: Eremitenpfad hinter Felseneremitage - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Eremitenpfad hinter der Felseneremitage

Nach rund 300 Metern biegt die Vitaltour Eremitenpfad nach rechts in einen unbefestigten Weg ein, der sanft bergauf führt. (Der Weinwanderweg Rhein-Nahe verlässt uns dort und folgt weiter der Asphaltstraße geradeaus.)

Kurz danach biegt man nach links in einen Wiesenweg ein, der bald in einen schmalen Pfad übergeht. Es folgt ein steilerer Anstieg, bei dem sich der Pfad zuerst über Treppen und dann mit zwei Spitzkehren nach rechts und links den Kreuzberg hinauf windet.

Nahe: Blick vom Kreuzberg ins Nahetal - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick vom Kreuzberg ins Nahetal

Nachdem man an einer Weggabelung noch einmal nach links abgebogen ist, verläuft der Weg zwischen Wiesen links und Gehölzen rechts gut 300 Meter geradeaus. Linker Hand hat man einen weiten Blick in das Nahetal und den Rheingau.

Anschließend folgt man den orange-weißen Markierungen der Vitaltour Eremitenpfad scharf nach links wieder bergab und dann nach rechts durch Weinberge. Der Weg führt in einem weiten Bogen an einer Buntsandsteinwand entlang und gelangt dann zu einem kleinen Rastplatz und einem Aussichtspunkt beim Sandsteinbruch am Kreuzberg.

Nahe: Blick auf den Steinbruch am Kreuzberg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Nahe: Blick auf den Sandsteinbruch am Kreuzberg

Nahe: Steinbruch am Kreuzberg bei Bretzenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sandsteinbruch am Kreuzberg bei Bretzenheim

In dem Steinbruch wurde vom frühen 19. Jahrhundert bis nach dem Ersten Weltkrieg roter Buntsandstein abgebaut, der in zahlreichen Gebäuden in Bretzenheim und der Umgebung verbaut ist. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Steinbruch als Schießstand genutzt, danach als Müllkippe.

Inzwischen hat man das Gelände renaturiert. Die Felswand ist heute ein wichtiger Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten wie Greifvögel. In seinem Halbrund liegt heute ein Weinberg.

Bretzenheim

Nahe: Wegkreuz bei Bretzenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wegkreuz von 1820

An dem Aussichtspunkt wendet sich der Eremitenpfad nach links und führt dann in einem weiten Bogen bergab. Anschließend biegt er in einer Spitzkehre nach rechts in einen breiten Feldweg ein.

Von dort aus wandert man geradeaus an dem Steinbruch vorbei. Nach rund 400 Metern erreicht man dann wieder den Ausgangspunkt des Rundwegs und das Wegkreuz mit dem Sockel von 1820. Dort geht man geradeaus Richtung Bretzenheim und erreicht nach rund 200 Metern die ersten Häuser des Ortes.

Nahe: Blick auf Bretzenheim an der Nahe - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Nahe: Blick auf Bretzenheim

Nahe: Mariä-Geburt-Kirche in Bretzenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mariä-Geburt-Kirche

Man geht dann auf dem Eremitageweg weiter geradeaus und gelangt nach gut 400 Metern wieder zur Hauptdurchgangsstraße von Bretzenheim. Diese überquert man und geht danach geradeaus durch eine kleine Pforte wieder auf das Gelände der Mariä-Geburt-Kirche.

Nachdem man rechts an der Kirche vorbei und geradeaus durch die Kirchstraße gegangen ist, kommt man wieder zu dem Platz, an dem sich links das ehemalige Bretzenheimer Schloss befindet. Nach dem Platz folgt man weiter geradeaus der Großen Straße und passiert rechter Hand erneut das Alte Amtshaus.

Am Ende der Großen Straße biegt man nach rechts ab und erreicht dann nach rund 400 Metern wieder den Bahnhof von Bretzenheim (etwa 10 km), wo diese Wanderung endet. Von dort aus kann man per Regionalbahn (Nahetalbahn) stündlich in Richtung Bingen oder Bad Kreuznach fahren.