Auf dem Neanderlandsteig über Schloss Laach zum Monheimer Rheinbogen
Diese Wanderung führt auf dem Neanderlandsteig vom Leverkusener Stadtteil Rheindorf über Stöckenbergsee und Hitdorfer See sowie Schloss Laach nach Monheim (etwa 17 km). Unterwegs passiert man zuerst mehrere Baggerseen und wandert dann durch den Monheimer Rheinbogen. Am Schluss kann man noch einen Bummel durch Monheim machen.
Die Wanderung weicht von den „offiziellen“ Etappen des Neanderlandsteigs zwischen Langenfeld-Reusrath und Düsseldorf-Garath ab. Der Grund ist, dass dadurch eine bessere An- und Abreise mit Bahn und Bus möglich ist. Die Wanderung entspricht weitgehend dem Ende der „offiziellen“ Etappe 14 und dem Anfang der „offiziellen“ Etappe 13 des Neanderlandsteigs.
Rheindorf
Diese Wanderung beginnt am Bahnhof von Leverkusen-Rheindorf, der per S-Bahn halbstündlich aus den Richtungen Köln und Düsseldorf erreichbar ist. Vom Bahnhof aus folgt man zuerst der Zufahrt bzw. der Solinger Straße in den Ort hinein. Nach rund 700 Metern trifft man dann rechts auf die Memelstraße und biegt in sie ein. Dort stößt man auch auf die Markierungen mit einem weiß-roten N-Zeichen des Neanderlandsteigs – sie zeigen ein geschwungenes, weißes „N“ auf rotem Grund.
Tipp: Wer Zeit hat, kann sich vor der Wanderung noch den alten Ortskern von Rheindorf anschauen.
Ihn erreicht man, indem man rund zwei Kilometer immer geradeaus weiter der Solinger Straße und dann der Burgstraße folgt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören mehrere Fachwerkhäuser, das ehemalige Zollhaus von 1705 und die Sankt-Aldegundis-Kirche. Der romanische Wehrturm stammt aus dem 12. Jahrhundert und das Kirchenschiff aus den 1770er Jahren. Außerdem kann man noch einen Bummel zur Wuppermündung in den Rhein machen.
Egal, ob man den Ortskern von Rheindorf besichtigt oder nicht: Letztlich folgt man den weiß-roten Markierungen des Neanderlandsteigs durch die Memelstraße.
Kurz danach sieht man auf der linken Seite die Heilig-Kreuz-Kirche, die 1967/68 erbaut wurde. Man beachte den unregelmäßigen achteckigen Grundriss und die Außenwände aus Betonglasbausteinen. Die Kirche ist ein typisches Beispiel für moderne Sakralarchitektur.
Am Ende der Memelstraße folgt man dem Neanderlandsteig in den Friedenspark hinein und geht dann weitgehend geradeaus durch ihn hindurch. Der Weg passiert eine langgestreckte Wiese und führt danach in ein Wäldchen hinein.
Stöckenbergsee und Hitdorfer See
Anschließend folgt man den weiß-roten Markierungen auf meist schmalen Pfaden im Zickzack durch den Wald. Nach rund 700 Metern streift der Wanderweg dann bei einem Funkmast noch einmal den Ortsrand von Rheindorf. Dort biegt der Weg nach links ab und überquert auf einer Brücke die Autobahn A 59. Danach erreicht man offenes Gelände mit Wiesen und Feldern. Rund 200 Meter nach der Brücke biegt der Neanderlandsteig nach links ab und erreicht dann den Stöckenbergsee (etwa 3 km ab Rheindorf).
Der Baggersee ist durch einen ehemaligen Kiestagebau entstanden und mehr als zwanzig Hektar groß. Heute ist er ein wichtiges Trinkwasser- und Naturschutzgebiet, weshalb baden nicht erlaubt ist. Der Wanderweg verläuft direkt am Seeufer entlang und nach rund 500 Metern gelangt man zum benachbarten Hitdorfer See.
Er ist ebenfalls ein Baggersee, aber mit knapp zehn Hektar deutlich kleiner als der Stöckenbergsee. Der Hitdorfer See ist zur Freizeitnutzung freigegeben und hat an der Westseite eine Badestelle. Der Weg führt rund 600 Meter am Nordufer um den See herum und macht dann eine Kehre nach rechts.
Tipp: Wer dort geradeaus weiter dem Seeufer folgt, kann sich nach wenigen Metern an der Badestelle erfrischen.
Schloss Laach
Nach der Rechtskehre führt der Wanderweg geradeaus direkt auf die kleine Siedlung Voigtslach zu, die zum Leverkusener Stadtteil Hitdorf gehört. Man folgt den weiß-roten Markierungen des Neanderlandsteigs durch Voigtslach bis zur gleichnamigen Hauptstraße, der man anschließend nach links folgt.
Rechts von der Straße kann man hinter einem Maschendrahtzaun und Sträuchern den Baggersee „Blaue Donau“ erkennen. Der ehemalige Kiestagebau wird heute von einem Sportfischerverein genutzt und ist nicht frei zugänglich.
Nachdem man der Straße rund 500 Meter entlang der „Blauen Donau“ gefolgt ist, gelangt man zu einer Landstraße, die man an einer Verkehrsinsel überquert. Auf der anderen Seite folgt man dem weiß-rot markierten Neanderlandsteig in eine kleine ashaltierte Straße hinein.
Links kann man versteckt hinter Bäumen und Sträuchern den Großen Laacher See sehen – ebenfalls ein Baggersee. Nach rund 150 Metern biegt der Wanderweg nach rechts in einen schmalen Pfad ein und führt dann parallel zur Straße an Feldern entlang.
Nach gut 300 Metern kehrt der Neanderlandsteig auf die Straße zurück. Kurz danach sieht man links das Schloss Laach (keine Einkehrmöglichkeit). Das neoklassizistische Herrenhaus von 1911 gehörte ursprünglich zum wesentlich älteren, benachbarten Laacher Hof. Heute befinden sich in Schloss Laach (und in einem benachbarten Neubau) mehrere private Wohnungen – es kann daher nicht besichtigt werden.
Weiter der Straße folgend passiert man dann hinter Schloss Laach den Laacher Hof. Anschließend biegt der Wanderweg bei einer kleinen Siedlung nach links ab und dann wieder nach rechts.
Monheimer Baggerseen
Kurz danach kreuzt der Wanderweg eine stillgelegte, eingleisige Bahnstrecke (etwa 6 km ab Rheindorf). Dann erreicht man den Südrand des ersten von drei Monheimer Baggerseen, den Monbagsee oder Monheimer Baggersee Nord-Ost. Er ist wie andere Baggerseen in der Region durch ehemaligen Kiestagebau entstanden und heute ein Naturschutzgebiet. Der Weg führt zwischen dem umzäunten See rechter Hand und Feldern auf der linken Seite hindurch.
Nachdem man den Monbagsee passiert hat, erreicht man eine Straße, der man nach rechts folgt. Die Straße biegt kurz danach nach links ab, aber man geht auf einem asphaltieren Weg weiter geradeaus. Nach rund hundert Metern erreicht man den zweiten Monheimer Baggersee und biegt dort nach links ab. Anschließend folgt man den weiß-roten Markierungen des Neanderlandsteigs einen Pfad an den Südufern des zweiten und eines dritten Baggersees entlang.
Nach gut 600 Metern gelangt man dann zum Parkplatz bei einer Kleingartenanlage und an einer Straße. Man überquert die Straße und folgt danach geradeaus einem Weg rund 500 Meter über freies Feld bis zum Ortsrand von Monheim. Dort biegt der Wanderweg nach links ab, umrundet ein Rückhaltebecken und führt dann erneut über Felder.
Gut Blee
Schließlich erreicht man am Heerweg erneut die Bebauung von Monheim. Wer dort dem rot-weiß markierten Zuweg des Neanderlandsteigs (geschwungenes, rotes „N“ auf weißem Grund) und der Heerstraße nach rechts folgt, gelangt auf direktem Weg ins Stadtzentrum von Monheim. Wir folgen aber weiter dem Hauptweg des Neanderlandsteigs (weißes „N“ auf rotem Grund) auf der Heerstraße nach links.
Nach 150 Metern biegt der Neanderlandsteig nach rechts in die Robert-Koch-Straße ab und führt dann in die Wilhelm-Röntgen-Straße. Dort biegt der Wanderweg nach rechts in einen schmalen Fußweg zwischen zwei Wohnhäusern ein und trifft dann auf eine breite Hauptstraße.
Anschließend geht man nach links und folgt dem Neanderlandsteig über eine große Kreuzung. Kurz danach biegt man nach rechts in die Zufahrt und den Parkplatz des Reiterhofs Gut Blee ein (gut 9 km ab Rheindorf, Einkehrmöglichkeit).
Wer dort einkehren möchte, hat von der Terrasse des Restaurants von Gut Blee einen schönen Blick auf den Rhein. Ansonsten führt der Wanderweg geradeaus direkt an den Hallen der Reitanlage vorbei.
Kurz danach gelangt man zum Anfang des alten Monheimer Rheindeichs von 1928/29. Er wurde 2002 durch einen neuen, rückverlegten Deich ersetzt. Durch die Deichrückverlegung wurde eine Überschwemmungsfläche von rund 200 Hektar geschaffen, die bei Rheinhochwasser die Lage entschärfen soll.
Monheimer Rheinbogen
Der Neanderlandsteig folgt auf den nächsten Kilometern weitgehend dem Monheimer Rheinbogen. Zuerst verläuft der Wanderweg gut einen Kilometer hinter dem alten Rheindeich entlang. Wer mag kann aber auch einfach dem (asphaltierten) Weg auf der Deichkrone folgen, wo man eine weite Rundumsicht hat. So kann man linker Hand auf der gegenüberliegenden Rheinseite den Kölner Stadtteil Worringen und das Gelände des früheren Bayerwerks Dormagen sehen, das heute der Chempark Dormagen ist.
Nach gut einem Kilometer stößt man rechts auf ein kleines Wäldchen. Der Neanderlandsteig macht dort eine Spitzkehre nach links (etwa 11 km ab Rheindorf), überquert den alten Rheindeich und führt dann zum Flussufer hinab.
Die folgenden zwei bis drei Kilometer gehören zum schönsten Teil dieser Wanderung, weil der Weg zuerst am Rheinufer entlang und dann durch die Auwiesen im Monheimer Rheinbogen führt. (Bitte beachten Sie, dass dieser Teil des Wanderwegs bei Rheinhochwasser nicht passierbar ist!)
Vom Rheinufer aus hat man weiter einen guten Blick auf Köln-Worringen, den Chempark und auf Dormagen an der anderen Flussseite. Die Landschaft wird durch mächtige Pappeln geprägt, die bei hohem Grundwasserspiegel und gelegentlichen Überschwemmungen gut gedeihen.
Nach gut einem Kilometer wendet sich der Neanderlandsteig vom Rheinufer ab. Man folgt den weiß-roten Markierungen dann mit einigen Wendungen durch die Rheinaue. Dabei kommt man auch an mehreren Wasserwerken mit Trinkwasserbrunnen vorbei.
Schließlich biegt der Wanderweg nach links in einen breiten Schotterweg ein, den man aber nach nur rund 200 Metern wieder nach rechts verlässt. Die Trasse des Schotterwegs zeigt, wo dort früher der inzwischen rückgebaute alte Monheimer Rheindeich verlief.
Monheim
Der Neanderlandsteig verläuft anschließend im Zickzack über Wiesen und an Gehölzen vorbei auf Monheim zu. Nach rund einem Kilometer überquert der Wanderweg den neuen Rheindeich und erreicht dann den Ortsrand von Monheim (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Tipp: Ich empfehle, noch einen Bummel durch den Ort zu machen!
Zu den Sehenswürdigkeiten von Monheim gehören unter anderem die Villa Marienburg von 1880 und der Schelmenturm aus dem frühen 15. Jahrhundert. Die Sankt-Gereon-Kirche im Ortskern hat einen romanischen Turm aus der Zeit um 1300. Die Kirche wurde aber im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, sodass sie bis 1953 neu erbaut wurde.
Schließlich geht man vom Ortskern geradeaus die Turmstraße entlang und durch das Tor am Schelmenturm. Anschließend folgt man weiter geradeaus der Alten Schulstraße bis zum Rathausplatz, wo man rechts den Busbahnhof findet (etwa 17 km, ab Rheindorf). Dort endet diese Wanderung und man kann mit Stadtbussen halbstündlich in Richtung Leverkusen oder Düsseldorf fahren.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Neanderlandsteig, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen auf dem Neanderlandsteig bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.