Rheinterrassenweg 2: Von Nackenheim nach Oppenheim

Auf dem Rheinterrassenweg über Nierstein zur Burgruine Landskrone

Oberrhein: Blick auf Nackenheim - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Oberrhein: Blick auf Nackenheim

Markierungen von Hauptwegen und Zuwegen des RheinterrassenwegsDiese Wanderung führt auf dem Rheinterrassenweg von Nackenheim über Nierstein nach Oppenheim (etwa 12 km). Es bleibt genügend Zeit, um beim Gang durch Nackenheim und Nierstein einige Sehenswürdigkeiten zu beachten. Zum Abschluss sollte man noch die Burgruine Landskrone und die Altstadt von Oppenheim besichtigen.

Wer möchte, kann auch direkt die nächste Etappe des Rheinterrassenwegs von Oppenheim nach Guntersblum anschließen (etwa 10 km). Diese und die vorherige Wanderung weichen von den „offiziellen“ Etappen des Rheinterrassenwegs zwischen Mainz und Oppenheim ab, um die Länge der beiden Wanderungen gleichmäßiger zu verteilen. Die Wanderung entspricht zum größten Teil der „offiziellen“ Etappe 5 des Rheinterrassenwegs.

Nackenheim

Oberrhein: Sankt-Gereon-Kirche in Nackenheim - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

St.-Gereon-Kirche in Nackenheim

Die Wanderung beginnt am Bahnhof von Nackenheim, der per Regionalbahn stündlich aus den Richtungen Mainz oder Ludwigshafen erreichbar ist. Vom Bahnhof aus folgt man zunächst dem schwarz-gelb markierten Zuweg.

Tipp: Auf dem Weg durch den Ort sollte man noch die Sehenswürdigkeiten beachten.

Unterhalb der Sankt-Gereon-Kirche aus dem frühen 18. Jahrhundert trifft man auf den grün-blau-weiß markierten Hauptweg des Rheinterrassenwegs. Man sollte sich ruhig die Zeit nehmen, einen Blick in die schöne Kirche zu werfen und dort einen Moment innezuhalten. Der aus dem Mainzer Dom stammende Hochaltar von 1697 und die vom Bildhauer Nikolaus Binterim geschnitzten Holzfiguren von 1729 sind besonders sehenswert.

Oberrhein: Rathaus von Nackenheim - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Rathaus von Nackenheim

Der Wanderweg folgt zunächst der Weinbergstraße, wobei man gleich auf der linken Seite auf einen Platz mit dem Rathaus von Nackenheim trifft. An dem Gebäude von 1751 erinnert eine Büste an den Schriftsteller Carl Zuckmeyer, der 1896 in Nackenheim geboren wurde.

Oberrhein: Bergkapelle bei Nackenheim - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Oberrhein: Bergkapelle bei Nackenheim

Oberrhein: Bergkreuz bei Nackenheim - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bergkreuz bei Nackenheim

Kurz darauf geht der Rheinterrassenweg nach links zur Bergkapelle hinauf, die auf das Jahr 1616 zurückgehen soll. Anschließend führt er am Bergkreuz von 1767 und an einem Gedenkstein vorbei, der an die Flurbereinigungen in Nackenheim zwischen 1978 und 1990 erinnert.

Ehrenkreuz

Oberrhein: Ehrenkreuz bei Nackenheim - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Ehrenkreuz bei Nackenheim

Ab jetzt führt der Weg auf asphaltierten Wirtschaftswegen an der Hangkante entlang und bietet schöne Ausblicke ins Rheintal. Bald erreicht man den Aussichtspunkt Ehrenkreuz (etwa 2 km ab Nackenheim), von dem aus man die Insel Kisselwörth und den Inselhof aus dem Jahr 1900 sehen kann. Dort lebte früher der Stromwärter dieses Rheinabschnitts, der heutige Pächter baut auf der Insel seltene Obstsorten an.

Brudersberg

Oberrhein: Wanderwegweiser bei Nierstein - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wanderwegweiser bei Nierstein

Vom Ehrenkreuz aus kann man in der Ferne rheinaufwärts auch schon Nierstein erkennen. Dorthin geht der Weg weiter und führt bald an einer sogenannten Mistkaut vorbei. In ihr wurde früher Felskies abgebaut und später Mist zwischengelagert, die beide zur Düngung der Weinberge dienten. Nach einem Linksknick stößt man auf einen alten, steinernen Wanderwegweiser, an dem zwei Wege weitergehen. Beide Wege führen zum Aussichtspunkt Brudersberg, wobei der Rheinterrassenweg dem unteren folgt.

Oberrhein: Weinberghütte bei Nierstein - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Weinberghütte bei Nierstein

Man kommt unterhalb von einem Weinberghäuschen vorbei. Anschließend erreicht man den Aussichtspunkt Brudersberg (etwa 4 km ab Nackenheim). Mit ihm hat man die berühmten Weinlagen am Roten Hang erreicht, die Nierstein bekannt gemacht haben. Das rote Gestein entstand vor etwa 280 Millionen Jahren und erhält seine Farbe durch darin enthaltene Eisenverbindungen wie Hämatit.

Oberrhein: Aussichtspunkt Brudersberg bei Nierstein - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Oberrhein: Aussichtspunkt Brudersberg bei Nierstein

Fockenberghütte

Oberrhein: Niersteiner Warte - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Niersteiner Warte

Nach dem Aussichtspunkt Brudersberg muss der Rheinterrassenweg einen kleinen Taleinschnitt umrunden, sodass er zunächst vom Rhein fort- und dann wieder auf ihn zuführt. Anschließend erreicht man die Fockenberghütte, von der aus man eine schöne Aussicht auf Nierstein hat.

Dort hat man auch die Möglichkeit, einen Abstecher zu einem Wartturm aus dem 14. Jahrhundert zu machen (Niersteiner Warte).

Tipp: Machen Sie ruhig diesen Umweg von hin und zurück etwa einem Kilometer, denn der Abstecher lohnt sich.

Oberrhein: Blick auf Nierstein - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Oberrhein: Blick auf Nierstein

Nierstein

Von der Hütte führt der Rheinterrassenweg hinab nach Nierstein (etwa 7 km ab Nackenheim, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Vor dem Ortskern macht er noch einen kleinen Schlenker um die katholische Sankt-Kilian-Kirche von 1773 herum, in die man ruhig einen Blick werfen und dort einen Moment innehalten sollte.

Tipp: Nierstein bietet nicht nur Gelegenheit zur Rast, sondern auch einige Sehenswürdigkeiten.

So führt der grün-blau-weiß markierte Rheinterrassenweg direkt durch der historische Ortskern rund um den Marktplatz. Dort sind das Paläontologische Museum Nierstein am Marktplatz 1 und die evangelische Sankt-Martin-Kirche einen Besuch wert.

(Wer die Wanderung schon am Bahnhof in Nierstein beenden möchte (etwa 8 km ab Nackenheim), kann von dort mit der Regionalbahn stündlich in Richtung Mainz oder Ludwigshafen fahren.)

Burgruine Landskrone

Vom Niersteiner Marktplatz aus verläuft der Rheinterrassenweg über die Oberdorfstraße, die Schmiedgasse und die Bildstockstraße nach Süden durch den Ort hindurch. Über das Hummertal geht es den Galgenberg hinauf. Nachdem man die Höhe überwunden hat, ist es nicht mehr weit zur Burgruine Landskrone (etwa 11 km ab Nackenheim), die über Oppenheim thront.

Oberrhein: Burgruine Landskrone bei Oppenheim - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Oberrhein: Burgruine Landskrone bei Oppenheim

Die Burg geht auf das frühe 13. Jahrhundert zurück und wurde Anfang des 17. Jahrhunderts zu einem Schloss umgebaut, jedoch 1689 zerstört. Heute wird die Burgruine für Sommerkonzerte und Theateraufführungen genutzt.

Oppenheim

Von der Burgruine Landskrone gehen wir nach Oppenheim hinab (etwa 12 km ab Nackenheim, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Dabei muss man nicht unbedingt dem Rheinterrassenweg folgen, sondern kann sich auch einfach an der weithin sichtbaren Katharinenkirche orientieren. Das aus dem 13. bis 15. Jahrhundert stammende Bauwerk gilt als eine der bedeutendsten gotischen Kirchen am Rhein.

Tipp: Vor der Abreise sollte man noch Oppenheim besichtigen.

Neben der Katharinenkirche sind unter anderem mehrere Türme der früheren Stadtbefestigung und das Rathaus von 1621 am Marktplatz sehenswert. Wer anschließend noch Zeit hat, sollte auch an einer Führung durch das Oppenheimer Kellerlabyrinth teilnehmen.

Vom Marktplatz gelangt man über Mainzer Straße und Bahnhofstraße zum Bahnhof von Oppenheim, an dem diese Wanderung endet (etwa 12 km ab Nackenheim). Von dort aus kann man per Regionalbahn stündlich in Richtung Mainz oder Ludwigshafen fahren.

Oberrhein: Blick auf Oppenheim - Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Oberrhein: Blick auf Oppenheim