Taunus-Schinderhannes-Steig 1: Von Kelkheim nach Eppstein

Auf dem Taunus-Schinderhannes-Steig zum Kaisertempel und zur Burgruine Eppstein

Taunus: Blick auf Kelkheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Taunus: Blick auf Kelkheim

Diese Wanderung führt auf dem Taunus-Schinderhannes-Steig von Kelkheim über den Hof Gimbach und den Waldgasthof Gundelhard zum Kaisertempel und nach Eppstein (etwa 11 km). Es bleibt auch genügend Zeit, um unterwegs einzukehren und das romantische Eppstein samt der Burg zu besichtigen. Die Wanderung entspricht weitgehend der „offiziellen“ Etappe 1 des Taunus-Schinderhannes-Steigs.

Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Taunus-Schinderhannes-Steig zwischen Kelkheim und Eppstein…

Kelkheim

Die Wanderung beginnt am Bahnhof von Kelkheim im Vordertaunus, der per Regionalbahn (Königsteiner Bahn) halbstündlich aus Richtung Frankfurt am Main erreichbar ist. Wer mag, kann sich vor der Wanderung noch die Ortsmitte von Kelkheim östlich des Bahnhofs anschauen.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem die Stadtkapelle von 1891/92 und die Sankt-Franziskus-Kirche von 1908/09, die beide im neuromanischen Stil erbaut wurden.

Hof Gimbach

Für diese Wanderung verlässt man den Bahnhof aber an der Westseite (aus Richtung Frankfurt kommend muss man die Gleise überqueren) und folgt dann gut 100 Meter der Altkönigstraße nach Süden. An der ersten größeren Einmündung biegt man nach rechts ab und direkt danach noch einmal nach rechts in den Gimbacher Weg.

Taunus: Hof Gimbach bei Kelkheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Hof Gimbach bei Kelkheim

Anschließend folgt man dem Gimbacher Weg rund einen Kilometer weitgehend geradeaus. Zuerst wandert man durch ein Wohngebiet, lässt aber bald die letzten Häuser von Kelkheim hinter sich. Dann gelangt man zum rechter Hand liegenden Hof Gimbach (gut 1 km ab Kelkheim, Einkehrmöglichkeit).

Die heutige Anlage geht auf das Jahr 1764 zurück und wurde in den folgenden Jahrhunderten schrittweise erweitert. Auf dem Gelände befanden sich aber spätestens seit dem 13. Jahrhundert eine Wallfahrtskapelle und mehrere Nebengebäude. Die letzte Sankt-Johannes-Kapelle wurde 1708/09 erbaut und 1830 abgerissen. Der Grundriss dieser Kapelle ist durch Steinplatten im Garten des Hof Gimbach markiert.

Waldgasthof Gundelhard

Taunus: Eingang zum Waldlehrpfad Gundelhardt bei Kelkheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Eingang zum Waldlehrpfad Gundelhardt

Beim Hof Gimbach stößt man auch auf die Markierungen mit dem braun-grünen Schriftzug „Taunus-Schinderhannes-Steig“. Er beginnt dort und führt vom Gimbacher Weg nach links weg. Man folgt dem Wanderweg an einem Campingplatz vorbei und taucht dann in den Wald ein.

Kurz danach berührt man noch einmal den Ortsrand von Kelkheim, bevor der Weg in den Waldlehrpfad Gundelhardt einbiegt. Man folgt dem Lehrpfad dann gut 400 Meter mit mehreren Richtungswechseln in einem weiten Bogen durch den Wald. Anschließend gelangt man auf eine asphaltierte Forststraße, der man vorbei am Wasserwerk Kelkheim von 1976 durch den Wald folgt.

Taunus: Waldgasthof Gundelhard bei Kelkheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Waldgasthof Gundelhard

Nach rund 500 Metern erreicht man dann bei einer großen Wegkreuzung samt Parkplatz den Waldgasthof Gundelhard (ohne „t“, knapp 3 km ab Kelkheim, Einkehrmöglichkeit). Der Gasthof wurde 1910 gegründet und ist wie der Hof Gimbach ein beliebtes Ausflugslokal.

Beim Waldgasthof Gundelhard macht der Schinderhannes-Steig eine Spitzkehre nach links. Man wandert anschließend auf einem schmalen Waldpfad immer knapp am Waldrand entlang. Links außerhalb des Waldes blickt man auf Felder und Wiesen. Dort verläuft parallel zu dem Waldpfad auch der Sonnenweg, auf den man dann nach rund 800 Metern an einer Wegkreuzung trifft.

Walterstein

Taunus: Wanderweg hinter Waldgasthof Gundelhard bei Kelkheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wanderweg hinter Waldgasthof Gundelhard

An der Kreuzung folgt man den braun-grünen Markierungen des Taunus-Schinderhannes-Steigs dann weiter am Waldrand entlang. Dabei hat man nach links erneut einen freien Blick über Felder und Wiesen. Kurz danach führt der Weg wieder in den Wald hinein und erreicht nach gut 300 Metern eine Weggabelung.

Der Schinderhannes-Steig biegt dort nach rechts ab, aber man sollte am linken Weg noch kurz die Aussicht genießen. Über Felder hinweg hat man bei klarer Sicht einen weiten Blick in die Rhein-Main-Ebene und bis nach Frankfurt.

Taunus: Blick in die Rhein-Main-Ebene auf Frankfurt - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Taunus: Blick in die Rhein-Main-Ebene auf Frankfurt

Man folgt an der Weggabelung dem rechten Weg, der anschließend weitgehend geradeaus durch den Wald führt.

Taunus: Bank am Walterstein über dem Schwarzbachtal - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bank am Walterstein

Nach gut 700 Metern geht es geradeaus nicht mehr weiter und der Taunus-Schinderhannes-Steig biegt scharf nach rechts ab. Ich empfehle aber, dort noch einen kurzen Abstecher nach links zu machen.

Dann gelangt man nämlich nach rund 200 Metern zum Walterstein (etwa 5 km ab Kelkheim). Der Aussichtsfelsen hoch über dem Schwarzbachtal ist leider etwas zugewachsenen, aber eine Bank lädt zum Verweilen ein.

Tipp: Machen Sie dort eine Pause und genießen Sie diesen idyllischen Ort!

Der Felsen ist Kern des nur rund fünf Hektar großen Naturschutzgebiets Walterstein bei Lorsbach. Es ist Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten sowie ein wichtiges Brutgebiet für Greifvögel.

Sauer-Kreuz

Anschließend kehrt man auf demselben Weg zum Taunus-Schinderhannes-Steig zurück und folgt dessen braun-grünen Markierungen weiter durch den Wald.

Taunus: Sauer-Kreuz im Wald bei Eppstein - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sauer-Kreuz

Nach rund 250 Metern passiert man den „Rendez-vous-Platz“, wo sich mehrere Waldwege treffen. Nach weiteren rund 800 Metern mündet dann von rechts ein anderer Forstweg in den Wanderweg ein.

Ich empfehle, dort noch einen kurzen Abstecher nach rechts zu machen und die gut 100 Meter bis zum Sauer-Kreuz zu gehen. Das kleine Wegkreuz wurde laut einer Inschrift 1814 von Johan Sauer und dessen Ehefrau gestiftet sowie 1884 von dessen Sohn Franz und seiner Frau erneuert.

Mendelssohn-Gedenkstein

Danach kehrt man zum Schinderhannes-Steig zurück und wandert weiter durch den Wald. Nach rund 500 Metern erreicht man dann eine Weggabelung, wo man den braun-grünen Markierungen nach links folgt.

Taunus: Mendelssohn-Gedenkstein bei Eppstein - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mendelssohn-Gedenkstein

Der Waldpfad wechselt mehrmals seine Richtung und nach weiteren gut 500 Metern sieht man links einen Zuweg zum Mendelssohn-Gedenkstein. Dort befindet sich auch ein Aussichtspunkt mit Rastplatz.

Von diesem Ort aus hat man einen schönen Blick ins Schwarzbachtal und auf Eppstein – das Ziel dieser Wanderung. Der Gedenkstein erinnert an den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847), der Eppstein ab 1837 öfter besucht hat.

Tipp: Genießen Sie an diesem und dem kurz danach folgenden Kaisertempel den Ausblick!

Taunus: Blick auf Eppstein vom Rastplatz am Mendelsohn-Gedenkstein - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Taunus: Blick auf Eppstein vom Aussichtspunkt am Mendelsohn-Gedenkstein

Kaisertempel

Vom Aussichtspunkt am Medelssohn-Gedenkstein sind es nur wenige Meter bis zum Parkplatz und Restaurant beim Kaisertempel (knapp 8 km ab Kelkheim, Einkehrmöglichkeit). Das klassizistische Bauwerk wurde 1892/94 errichtet und hat das Aussehen der Vorhalle (Pronaos) eines griechisch-dorischen Tempels.

Der Kaisertempel wurde in Erinnerung an den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und die Gründung des Deutschen Reiches erbaut. Im Inneren sind Porträtreliefs der deutschen Kaiser Wilhelm I. (1797 – 1888) und Friedrich III. (1831 – 1888) sowie Büsten von Reichskanzler Otto von Bismarck (1815 – 1898) und Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke (1800 – 1891) angebracht.

Auch vom Kaisertempel und einer unterhalb gelegenen Aussichtsplattform hat man eine herrliche Aussicht auf Eppstein und das Schwarzbachtal.

Eppstein

Anschließend kehrt man zum Parkplatz und Restaurant beim Kaisertempel zurück und folgt der asphaltierten Zufahrtstraße bergab. Nach gut 400 Metern macht der Schinderhannes-Steig eine Spitzkehre nach links und biegt in einen unbefestigten Waldweg ein.

Taunus: Blick auf Eppstein - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Eppstein

Man folgt diesem Weg stetig bergab und hat rechts durch die Bäume immer wieder schöne Ausblicke auf die Altstadt und die Burg von Eppstein.

Nach rund 700 Metern erreicht man dann den Ortsrand von Eppstein. Dort folgt man den braun-grünen Markierungen des Taunus-Schinderhannes-Steigs rund 250 Meter durch ein Wohngebiet. Anschließend führt der Wanderweg zwischen Gärten und einem Bachlauf hindurch, bis man auf einen Supermarkt-Parkplatz stößt.

Der Schinderhannes-Steig wendet sich dort nach links, überquert eine Hauptverkehrsstraße und führt danach auf der Burgstraße in den Ortskern von Eppstein hinein. Die Straße verläuft, wie der Name schon vermuten lässt, direkt unterhalb der Burgruine Eppstein vorbei.

Burgruine Eppstein

Taunus: Östliches Äußeres Tor von Burg Eppstein - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Östliches Äußeres Tor von Burg Eppstein

Tipp: Ich empfehle, die Burgruine und die Altstadt von Eppstein unbedingt zu besichtigen!

Burg Eppstein wurde bereits im 10. Jahrhundert gegründet und in folgenden Jahrhunderten mehrfach erweitert und umgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde die teils schon verfallene Burg als Steinbruch genutzt, aber später wieder restauriert.

Wenn man der Burgstraße weiter in den Ort folgt kommt man zum Marktplatz von Eppstein mit der spätgotischen Talkirche, die auf die Zeit um 1430 zurückgeht, und zahlreichen Fachwerkhäusern.

Taunus: Sankt-Laurentius-Kirche in Eppstein - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sankt-Laurentius-Kirche in Eppstein

Am Marktplatz verlässt man den Taunus-Schinderhannes-Steig und folgt weiter der Burgstraße vorbei an der neugotischen Sankt-Laurentius-Kirche von 1903.

Über eine Fußgängerbrücke erreicht man dann den Bahnhof vorn Eppstein, an dem diese Wanderung endet (11 km ab Kelkheim). Von dort aus kann man per S-Bahn (Main-Lahn-Bahn) halbstündlich in Richtung Frankfurt am Main fahren.