Burgensteig 4: Von Bensheim nach Heppenheim

Auf dem Burgensteig Bergstraße über den Hemsberg zur Starkenburg

Odenwald: Blick auf Bensheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Odenwald: Blick auf Bensheim – Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Markierungen des Burgensteigs Bergstraße

Diese Wanderung führt auf dem Burgensteig Bergstraße von Bensheim über den Hemsberg mit dem Bismarckturm und die Starkenburg nach Heppenheim (etwa 13 km). Höhepunkte im doppelten Sinn sind der Aussichtsturm und die Starkenburg am Westrand des Odenwaldes. Zum Abschluss bleibt noch genügend Zeit, um Heppenheim zu besichtigen.

Diese Wanderung weicht von den „offiziellen“ Etappen des Burgensteigs Bergstraße ab, um Bensheim zum Etappenstart zu machen und die Etappenlängen gleichmäßiger zu verteilen. Die Wanderung entspricht weitgehend dem Ende der „offiziellen“ Etappe 3 des Burgensteigs Bergstraße.

Bensheim

Diese Wanderung beginnt am Bahnhof von Bensheim, der per Regionalbahn und Regionalexpress (Main-Neckar-Bahn) aus den Richtungen Frankfurt und Darmstadt sowie Mannheim und Heidelberg halbstündlich erreichbar ist. Vom Bahnhof aus folgt man der Bahnhofstraße immer geradeaus nach Osten bis zum Marktplatz von Bensheim.

Tipp: Zu Beginn der Wanderung sollte man unbedingt noch Bensheim besichtigen.

Odenwald: Roter Turm in Bensheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Roter Turm in Bensheim

Am Marktplatz befindet sich die Sankt-Georg-Kirche von 1830, die aber wegen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg danach nahezu neu erbaut wurde. Ebenfalls interessant sind dort der Brunnen mit einer Skulptur des Heiligen Georg und zahlreiche Fachwerkhäuser. Weitere Sehenswürdigkeiten von Bensheim sind unter anderem der Blaue und der Rote Turm der ehemaligen Stadtbefestigung sowie die früheren Adelssitze Dalberger Hof, Wambolter Hof und Walderdorffer Hof.

Anschließend geht man vom Marktplatz aus am besten nach Süden durch die Grieselstraße und dann nach links durch die Platanenallee. Dort stößt man nach einem Parkhaus wieder auf die Markierungen mit einem blau-weißen Burg-Zeichen des Burgensteigs Bergstraße, denen man nach rechts in die Augartenstraße folgt.

Hinkelstein

Direkt danach biegt der Wanderweg rechts in die Hunsrückstraße ein und führt dann erneut rechts eine Treppe hinauf. Man überquert eine Straße und folgt dann einem schmalen Weg zwischen zwei Grundstücken.

Odenwald: Menhir in Bensheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Hinkelstein

Anschließend verläuft der Burgensteig über den Fliederweg, den Wingertsweg und die Straße Auf der Schwell durch das Wohngebiet. Der Wanderweg ist gut ausgeschildert, aber Sie sollten dort trotzdem besonders auf die Markierungen achten.

Am Ende der Straße Auf der Schwell an der Ecke zum Röderweg sieht man rechts in einer Grünanlage neben einer Bank einen kleinen Menhir. Der sogenannte Hinkelstein besteht aus Quarzit und ist insgesamt 1,80 Meter groß, wobei aber ein Teil unter der Erde liegt. Er weist geringe Spuren menschlicher Bearbeitung auf und hatte möglicherweise kultische Bedeutung.

Hemsberg

Nach dem Menhir folgt man den blau-weißen Markierungen des Burgensteigs Bergstraße weiter geradeaus durch die Straße Am Hinkelstein. Nach rund 300 Metern gelangt man zur Gronauer Straße, die man direkt am Eingang zum Bensheimer Ortsteil Zell überquert.

Odenwald: Meerbach-Brücke in Bensheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Brücke über den Meerbach

Auf der anderen Straßenseite verläuft der Wanderweg auf einer kleinen Fußgängerbrücke über den Meerbach. Anschließend macht er eine Spitzkehre nach rechts und führt dann in ein Wäldchen hinein.

Kurz danach biegt der Burgensteig nach links ab und führt über Treppen und einen Pfad den Hang hinauf. Eine Hinweistafel informiert dort darüber, dass man diesen „anspruchsvollen Wanderweg“ umgehen kann, indem man geradeaus einer „leichteren Wegführung“ folgt. Ich empfehle aber, nach links die Abkürzung zu gehen. Dieser Pfad ist keineswegs anspruchsvoll und man spart dadurch einen Umweg von mehr als einem halben Kilometer.

Odenwald: Blick am Bensheimer Hemsberg auf Bensheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick am Bensheimer Hemsberg auf Bensheim

Nach gut 100 Metern stößt man dann auf einen anderen Waldweg, in den man nach links einbiegt. Man folgt diesem Weg weiter bergauf, passiert ein Wasserwerk und verlässt dann den Wald.

Man hat nun die Weinlage Bensheimer Hemsberg erreicht, durch die der Wanderweg weiter bergauf führt. Der Weg verläuft durch Weinberge und Obstgärten. Von dort aus hat man einen weiten Blick auf die Oberrheinebene und Bensheim.

Bismarckturm Bensheim

Odenwald: Bismarckturm Bensheim oder Hemsbergturm - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bismarckturm Bensheim oder Hemsbergturm

Anschließend führt der Pfad wieder in den Wald hinein und überwindet den letzten Anstieg zum Gipfel des 262 Meter hohen Hemsbergs. Dort stößt man auf eine Schutzhütte mit Rastplatz und den Bismarckturm von Bensheim (etwa 3 km ab Bensheim), der auch Hemsbergturm genannt wird. An Sonn- und Feiertagen werden an der Schutzhütte und am Turm kleinere Speisen angeboten und Getränke ausgeschenkt.

Der rund 20 Meter hohe Aussichtsturm wurde 1902 zu Ehren des früheren Reichskanzlers Otto von Bismarck (1815 – 1898) eingeweiht. Er ist zu denselben Zeiten wie der Ausschank geöffnet, für den Eintritt wird eine Spende erbeten. Vom Turm aus hat man einen schönen Rundblick auf die Oberrheinebene und die umliegenden Höhen des Odenwalds.

In Richtung Norden kann man Bensheim und Schloss Auerbach erkennen. In Richtung Süden sind die Starkenburg und Heppenheim zu sehen, die noch Ziele dieser Wanderung sind.

Tipp: Ich empfehle, den Bismarckturm zu besteigen und die Aussicht zu genießen.

Odenwald: Blick vom Hemsbergturm auf Starkenburg und Heppenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Odenwald: Blick vom Hemsbergturm auf Starkenburg (links) und Heppenheim

Hambacher Kreuz

Odenwald: Blick auf die Weinlage Bensheimer Paulus - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf die Weinlage Bensheimer Paulus

Vom Bismarckturm aus folgt man dem blau-weiß markierten Burgensteig Bergstraße durch den Wald den Hemsberg wieder hinab. Man passiert eine Schutzhütte, biegt nach links in einen Waldpfad ein und erreicht dann nach rund 300 Metern den Waldrand. Dort befindet sich auch ein kleiner Rastplatz mit Tisch und Bänken.

Man befindet sich nun am Rand der Weinlage Bensheimer Paulus. Der Wanderweg verläuft anschließend am Weinberg entlang. Nach rund 150 Metern biegt er nach rechts in einen asphaltierten Wirtschaftsweg ein und kurz danach nach links in einen Schotterweg.

Odenwald: Hambacher Feldkreuz - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Hambacher Feldkreuz

Der Burgensteig führt dann rund 400 Meter geradeaus durch Felder, bis er an einer Gabelung nach rechts abbiegt. Auch danach wandert man auf einer asphaltierten, gewundenen Straße durch Felder. Nach gut einem halben Kilometer stößt man bei einem kleinen Rastplatz unter Bäumen auf eine andere Straße. Ihr folgt man dann nach rechts wenige Meter bis zu einer weiteren Kreuzung.

Dort findet man unter zwei Fichten und umgeben von einem Jägerzaun das Hambacher Kreuz. Das schlichte Feldkreuz aus rotem Sandstein stammt aus dem Jahr 1799.

Hambacher Tal

Odenwald: Blick auf Unter-Hambach - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Unter-Hambach

Anschließend folgt man den blau-weißen Markierungen des Burgensteigs Bergstraße auf einer asphaltierten Straße hinab ins Hambacher Tal. Schon bald kann man rechts die ersten Häuser des Heppenheimer Ortsteils Unter-Hambach sehen.

Nach gut 400 Metern überquert man dann den Hambach und gelangt zur Hauptstraße im Hambacher Tal (etwa 5 km ab Bensheim). Dieser folgt man nach rechts bergab und passiert dabei mehrere Höfe von Unter-Hambach (keine Einkehrmöglichkeit) und eine Bushaltestelle. (Wer die Wanderung schon im Hambacher Tal beenden möchte, kann von dort mit dem Bus oder Ruftaxi stündlich zum Bahnhof von Heppenheim fahren.)

Nach rund 400 Metern biegt der Burgensteig dann von der Talstraße nach links ab. Der Wanderweg führt in den Wald hinein und steigt dort langsam aber stetig an. Man wandert anschließend auf einem gewundenen, breiten Forstweg durch den Wald, wobei man an mehreren Gabelungen auf den richtigen Weg achten muss.

Odenwald: Burgensteig beim Naturschutzgebiet Wasserschöpp - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Burgensteig beim Naturschutzgebiet Wasserschöpp

Nach rund eineinhalb Kilometern hat man den höchsten Punkt dieser Wanderung erreicht und der Weg führt allmählich wieder bergab. Bald danach macht der Wanderweg eine Spitzkehre nach rechts und 250 Meter danach eine scharfe Linkskurve. Anschließend erreicht man den Rand des Naturschutzgebiets Wasserschöpp, auf das Schilder am rechten Wegrand hinweisen. Der gut drei Hektar große Wiesengrund ist Lebensraum für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten.

Sparerrast und Helenenruhe

Odenwald: Amphibientümpel an der Sparerrast - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Amphibientümpel an der Sparerrast

Bald danach passiert man die Förster-Schweinsberger-Buche und gelangt zur Sparerrast (etwa 9 km ab Bensheim). An dem von einer Sparkasse gestiftete Rastplatz bei einem Amphibientümpel erläutert eine Informationstafel die ökologische Bedeutung des kleinen Feuchtbiotops.

In diesem und anderen Waldtümpeln in der Nähe leben seltene Amphibien wie Frösche, Molche oder Salamander. Nutzen Sie diesen idyllischen Ort ruhig für eine kurze Rast.

Odenwald: Schutzhütte Helenenruhe - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Schutzhütte Helenenruhe

An der Sparerrast folgt der Burgensteig einer weiten Rechtskurve und führt dann weiter durch den Wald bergab. Man wandert rund 700 Meter weitgehend geradeaus und erreicht anschließend die Schutzhütte an der Helenenruhe.

Dort verlässt der Weg den Wald und biegt nach rechts ab. Auf dem folgenden Wegabschnitt kann man voraus schon die Spitze des Hauptturms der Starkenburg sehen. Der Weg führt geradeaus an Wiesen und Weinbergen vorbei sowie durch kleine Waldstücke, bis man nach rund 700 Metern den Parkplatz unterhalb der Burg erreicht.

Starkenburg

Von dort folgt man den blau-weißen Markierungen des Burgensteigs Bergstraße nach links die gepflasterte Zufahrt zur Burg hinauf. Man lässt eine Sternwarte rechts liegen und gelangt dann nach rund 500 Metern zur Starkenburg (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit, etwa 11 km ab Bensheim).

Odenwald: Starkenburg bei Heppenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Odenwald: Starkenburg bei Heppenheim

Die Burg stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde 17. Jahrhundert  zu einer Festung ausgebaut. Im 18. Jahrhundert wurde sie allerdings aufgegeben und verfiel seither. 1924 wurde der ursprünglich 28 Meter hohe Bergfried im Zentrum der Anlage wegen Baufälligkeit gesprengt und bis 1930 durch einen 38 Meter hohen neuen Turm an der Westseite ersetzt.

Tipp: Man sollte sich die Starkenburg unbedingt anschauen.

Durch diese Versetzung des Hauptturms wollte man im Burghof eine größere Freifläche gewinnen. Dadurch zerstörte man allerdings den ursprünglichen Charakter der Burganlage. In der Starkenburg sind heute eine Gaststätte und eine Jugendherberge untergebracht. Auf dem neuen Hauptturm gibt es eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform. Man hat aber auch von anderen Teilen der Burg eine gute Aussicht auf Heppenheim und die Oberrheinebene.

Heppenheim

Odenwald: Blick auf Heppenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Heppenheim – Foto: Stefan Frerichs

Anschließend kehrt man zum Burgensteig Bergstraße unterhalb der Burg zurück und folgt dessen blau-weißen Markierungen auf einem Waldpfad bergab. Der Pfad macht eine Linkskurve und dann eine Spitzkehre nach rechts, bevor man auf den (asphaltierten) Oberen Panoramaweg trifft. Wie dieser Name schon sagt, hat man vor dort erneut einen tollen Ausblick auf die Altstadt von Heppenheim.

Man folgt dem Oberen Panoramaweg gut einen halben Kilometer geradeaus am Hang entlang bis zur kleinen Schutzhütte Gräfftempel. Dort macht der Burgensteig eine Spitzkehre nach links und führt den Starkenburgweg in den Ort hinab.

Odenwald: Sankt-Peter-Kirche in Heppenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sankt-Peter-Kirche

Nach rund 700 Metern erreicht man dann eine große Kreuzung an der Lehrstraße und damit den Rand der Altstadt von Heppenheim (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Anschließend überquert man die Lehrstraße und geht ein kurzes Stück geradeaus, bis man rechts auf die Fußgängerzone der Friedrichstraße stößt.

Durch sie kann man dann der Beschilderung zum rund 700 Meter entfernten Bahnhof von Heppenheim folgen, wo diese Wanderung endet (etwa 13 km ab Zwingenberg). Von dort aus kann man per Regionalbahn und Regionalexpress (Main-Neckar-Bahn) halbstündlich in Richtung Darmstadt und Frankfurt oder Mannheim und Heidelberg fahren.

Tipp: Ich empfehle aber, vor der Abreise noch Heppenheim zu besichtigen!

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem Sankt-Peter-Kirche von 1904, die auch Dom der Bergstraße genannt wird. Ebenfalls sehenswert sind zahlreiche Fachwerkhäuser und das Rathaus von 1705 am Marktplatz sowie der Kurmainzer Amtshof, der auf das 14. Jahrhundert zurückgeht.

Odenwald: Blick auf Heppenheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Odenwald: Blick auf Heppenheim