Grote Rivierenpad 3: Von Nijmegen (Nimwegen) nach Zetten

Auf dem Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg) zum Schloss Doddendael und über die Tacitusbrücke

Niederrhein: Blick auf Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Deltarhein: Blick auf Nijmegen (Nimwegen)

Markierungen des Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg)Diese Wanderung führt auf dem Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg) von Nijmegen (Nimwegen) zum Schloss Doddendael, über die Tacitusbrücke und durch Herveld nach Zetten (etwa 18 km). Als Besonderheit verläuft diese Wanderung vorwiegend auf dem Waaldeich stromabwärts und über eine der längsten Autobahnbrücken der Niederlande. Auch wenn diese Etappe weitgehend über asphaltierte Wege führt, hat sie wegen herrlicher Ausblicke in die Auenlandschaft des Deltarheins und durch viele Sehenswürdigkeiten am Weg einen besonderen Reiz. Die Wanderung entspricht weitgehend dem Großteil der „offiziellen“ Etappe 13 des Grote Rivierenpad.

Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg) zwischen Nijmegen (Nimwegen) und Zetten…

Nijmegen (Nimwegen)

Niederrhein: Blick auf Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Nijmegen (Nimwegen)

Die Wanderung beginnt am Nijmegen Centraal Bahnhof, der mit Nah- und Fernverkehrszügen aus allen Richtungen erreichbar ist. Am besten verlässt man den Bahnhof am östlichen Ausgang des Bahnhofs.

Tipp: Vor der Wanderung sollte man sich noch Nijmegen (Nimwegen) ansehen.

Das Stadtzentrum von Nijmegen (Nimwegen) mit zahlreichen Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten liegt nordöstlich des Bahnhofs.

Niederrhein: Stevenskerk in Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sint-Stevenskerk in Nijmegen

Die auffallendste Sehenswürdigkeit ist die Sint-Stevenskerk (Sankt-Stefanus-Kirche), die auf das 13. Jahrhundert zurückgeht und das Stadtzentrum überragt. Die ursprünglich romanische Kirche wurde vom 14. bis 16. Jahrhundert gotisch erweitert, der Turm 1604/05 im Renaissance-Stil verändert.

Von der Sint Stevenskerk gelangt man durch das Stevenstor aus dem 16. Jahrhundert zum Marktplatz. Der ursprünglich gotische Torbau wurde 1605 im Renaissance-Stil umgebaut.

Am Marktplatz findet man auch das Waag-(Waage-)Gebäude von 1612/13 und das Stadhuis (Rathaus) von 1554/55, die beide ebenfalls im Renaissance-Stil erbaut wurden.

Niederrhein: Pulverturm im Kronenburgerpark in Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Kruittoren (Pulverturm)

Weitere Sehenswürdigkeiten in Nijmegen (Nimwegen) sind die Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit dem Kruittoren (Pulverturm) im Kronenburgerpark.

Im Valkhofpark auf einer Anhöhe über der Waal befand sich seit dem 8. Jahrhundert eine karolingische Königspfalz und seit dem 14. Jahrhundert eine gotische Burganlage. Im Park sind nur noch die Chorapsis der Martinskapelle aus dem 12. Jahrhundert und die Nikolauskapelle aus der Zeit um 1030 zu sehen, die beide im romanischen Baustil sind.

Waalhafen

Am östlichen Ausgang des Nijmegen Centraal Bahnhofs wendet man sich nach links und folgt immer parallel zu den Gleisen der Niewe Marktstraat. Nach rund 600 Metern geht man dann nach links durch eine Bahnunterführung.

Deltarhein: Waalhaven in Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Waalhaven in Nijmegen

Danach hat man das Gebiet des Waalhaven erreicht, an dem man entlang geht. Der Hafen wurde 1852/53 an der Waal angelegt, dem südlichen Hauptarm des Deltarheins. Früher befanden sich dort Industrieanlagen und ein Schlachthof, sie werden nun durch Büro- und Wohngebäude ersetzt.

Am Waalhaven stößt man auch auf die weiß-roten Markierungen des Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg), dem diese Wanderung folgt. Der Wanderweg ist allerdings schlecht markiert – nicht nur im Stadtgebiet von Nijmegen (Nimwegen), sondern fast auf der gesamten Etappe.

Deltarhein: Westerpark in Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Westerpark in Nijmegen

Nachdem man den Waalhaven passiert hat, überquert man eine Straße und folgt dieser rund 300 Meter weiter geradeaus. Vor einem markanten Backsteingebäude mit einer Uhr an der Seitenfassade führt der Wanderweg dann nach links einige Treppen hinunter.

Kurz danach biegt man nach rechts in den Weurtseweg ein und folgt diesem rund 1.200 Meter immer geradeaus. Nach rund 300 Metern passiert man dann linker Hand den nördlichen Rand des Westerparks.

(Achtung! Einige weiß-rote Markierungen führen über den Weurtseweg hinweg in ein Wohngebiet hinein. Dies ist aber nicht der Grote Rivierenpad!)

Schleuse Weurt und Maas-Waal-Kanal

Kurz danach geht man auf dem Weurtseweg durch eine Unterführung unter einer Schnellstraße hindurch und überquert eine größere Straßenkreuzung. Anschließend wandert man an einem Speditionsgelände entlang.

Deltarhein: Schleuse Weurt bei Nijmegen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Hubtore der Schleuse Weurt

Direkt vor einer weiteren Unterführung biegt der Wanderweg nach rechts ab und führt an einem Radweg einen Fahrdamm hinauf. Der Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg) überquert danach die Hubbrücken der Schleuse Weurt (etwa 3 km ab Nijmegen). Diese schließt den nur knapp 14 Kilometer langen Maas-Waal-Kanal zur Waal hin ab.

Die Schleuse Weurt ist eine Doppelschleuse: Die ältere, östliche Schleuse wurde (wie der gesamte Kanal) 1927 eröffnet und hat Schiebetore. Die neuere, westliche Schleuse von 1975 hat Hubtore.

Deltarhein: Blick von der Schleuse Weurt auf den Maas-Waal-Kanal - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Deltarhein: Blick von der Schleuse Weurt zur Mündung in die Waal

Beim Gang über die Schleusenbrücken blickt man rechts auf den Noordkanaalhaven und die Mündung des Kanals in die Waal. Direkt an der Mündung kann man die moderne Zentrale des Schiffsverkehrsdienstes Nimwegen sehen.

Weurt

Unmittelbar nach der Schleuse biegt der Grote Rivierenpad nach rechts ab und führt danach auf den Waaldeich hinauf. Er schützt die Ortschaften im Binnenland links vom Deich vor Überschwemmungen durch die Waal, die einige hundert Meter rechts vom Deich fließt.

Deltarhein: Wanderweg am Alten Deichmagazin bei Weurt - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Altes Deichmagazin bei Weurt

Der weiterhin kaum markierte Wanderweg verläuft dann für die nächsten gut acht Kilometer meist auf der asphaltierten Deichkrone stromabwärts. Kurz nachdem man die Deichkrone erreicht hat, machen der Deich und der Weg einen weiten Bogen nach links.

Bald danach passiert man das Alte Deichmagazin von Weurt, das um 1905 erbaut wurde. Dort lagerte man früher Material zur Deichverstärkung bei Hochwasser.

Deltarhein: Sint-Andreaskerk in Weurt - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sint-Andreaskerk von Weurt

Anschließend verläuft der Wanderweg auf der Deichkrone direkt an der Sint-Andreaskerk (Sankt-Andreas-Kirche) vorbei, die links vom Deich frei am Ortsrand von Weurt steht. Sie wurde bis 1898 schrittweise an Stelle eines kleineren Vorgängerbaus im neugotischen Stil errichtet.

Auf dem Wegabschnitt bei Weurt blickt man rechter Hand auf den See Weurtse Grindgat – die ehemalige Weurter Kiesgrube. Sie ist inzwischen mit Wasser gefüllt und ein Naturschutzgebiet.

Deltarhein: Blick auf den Weurtse Grindgat-See - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Weurtse Grindgat

Im Deichvorland an der Waal befinden sich zahlreiche Altarme, frühere Kiesgruben und Teiche. Die Auenlandschaft ist ein wichtiger Lebensraum für Wasservögel wie Enten, Gänse und Reiher. Die Auen werden bei Hochwasser der Waal regelmäßig überflutet.

Duivels und Moespotse Waai

Kurz nach der Kirche von Weurt passiert man dann das Kunstwerk „De Dijk“ („Der Deich“) rechts vom Weg. Die hufeisenförmige Metallplastik steht auf vier Pfeilern und ist eines von zahlreichen Kunstwerken entlang der Deichkrone.

Nachdem man dem Weg auf der Deichkrone weitere 800 Meter gefolgt ist, kommt man an einem Rastplatz mit Tisch und Bänken sowie dem Kunstwerk „Tempel van de Riviergodin“ („Tempel der Flussgöttin“) vorbei.

Der Block aus Mauerziegeln erinnert daran, dass in dem Gebiet seit Jahrhunderten tonhaltiger Lehm abgebaut wurde, um daraus Ziegel herzustellen. Seit dem späten 19. Jahrhundert befand sich dort am Waalufer eine Ziegelei, deren Schornstein in der Ferne noch immer zu sehen ist.

Auf der Höhe des „Tempels der Flussgöttin“ befindet sich links vom Weg im Deichhinterland das Duivels Waai (Teufels Wehl). Auf dem folgenden Wegabschnitt sieht man rechts im Deichvorland weitere Gewässer. Nachdem man rund eineinhalb Kilometer gewandert ist, passiert man dann links vom Deich das Moespotse Waai (Mustopf Wehl).

Deltarhein: Blick auf den Moespotse Waai-Teich - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Deltarhein: Blick auf das Moespotse Waai bei Beuningen

Duivels und Moespotse Waai sind durch Ausspülungen bei Deichbrüchen entstanden. Solche Ausspülungen nennt man auf deutsch im Allgemeinen Kolke und nach Deichbrüchen Bracks oder Wehls (auch: Bra(c)ke oder Wehlen). Weil das einbrechende Wasser tiefe Löcher ausspült, sind Bracks bzw. Wehls oft rund und tief. Sie werden häufig nicht wieder aufgefüllt, sondern der neue Deich um sie herum gebaut. Dies kann man auch bei Duivels und Moespotse Waai sehen.

Fähranleger Beuningen

Deltarhein: Bank am Alten Deichmagazin bei Beuningen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bank am Alten Deichmagazin bei Beuningen

Nachdem man das Moespotse Waai passiert hat, gelangt man nach rund einem halben Kilometer zum Alten Deichmagazin von Beuningen (etwa 7 km ab Nijmegen). Dort zweigt nach links eine erste Zufahrt nach Beuningen ab. Oberhalb des Gebäudes steht eine s-förmige rote Bank aus Metall.

In dem ehemaligen Deichmagazin aus dem späten 19. Jahrhundert befindet sich heute ein regionales Zentrum für Natur- und Umwelterziehung. Das Zentrum hat am Wochenende geöffnet. Dann werden dort auch kleinere Speisen angeboten und Getränke ausgeschenkt.

Deltarhein: Kunstwerk Sprieten am Alten Deichmagazin bei Beuningen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Kunstwerk „Sprieten“

Am Deich direkt bei dem alten Deichmagazin steht das Kunstwerk „Sprieten“ („Blätter“ oder „Klingen“). Sein Aussehen und Name sind bewusst doppeldeutig, denn die Skulptur erinnert sowohl an Schilfblätter als auch an Sensenklingen.

Anschließend folgt man weiter dem Wanderweg auf der Deichkrone und erreicht nach einem halben Kilometer links eine weitere Zufahrt nach Beuningen. Rechts hat man dort zum ersten Mal seit Nijmegen (Nimwegen) auch wieder eine Aussicht auf die Waal.

Tipp: Wer mag, kann an dieser Stelle noch ein Stück geradeaus und dann rechts zum Waalufer hinab gehen.

Deltarhein: Blick auf die Waal stromabwärts am Fähranleger bei Beuningen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf die Waal bei Beuningen stromabwärts

Dort befindet sich der Fähranleger von Beuningen, an dem Fußgänger und Radfahrer im Sommer die Waal überqueren können. Stromabwärts kann man schon die Tacitusbrug (Tacitusbrücke) sehen, über die diese Wanderung später verläuft.

Danach kehrt man zum Weg auf der Deichkrone und zur zweiten Zufahrt nach Beuningen zurück.

Naturschutzgebiet Roodslag

Man folgt der Zufahrt anschließend gut 300 Meter vorbei an einigen Wohnhäusern ins Deichhinterland hinein. Dann biegt der Wanderweg an einer hölzernen Barriere nach rechts in einen Wiesenweg ab.

Deltarhein: Wanderweg am Naturschutzgbiet Roodslag bei Beuningen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wanderweg am Naturschutzgebiet Roodslag

Man hat dort das rund elf Hektar große Naturschutzgebiet Roodslag (Roter Schlag) erreicht, dessen Name sich auf den roten, eisenhaltigen Boden bezieht. Der von Wassergräben durchzogene Hartholz-Auwald besteht hauptsächlich aus Esche und Stieleiche sowie Grauweide und Schwarzerle.

Der Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg) verläuft zuerst zwischen dem Waldrand rechts sowie einem Wassergraben und Feldern links entlang.

Deltarhein: Wanderweg im Naturschutzgbiet Roodslag bei Beuningen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wanderweg im Naturschutzgebiet Roodslag

Nachdem man rund 600 Meter um das Naturschutzgebiet herum gewandert ist, taucht der Weg nach rechts in das Wäldchen ein. Anschließend durchquert man auf einem schmalen Pfad das Waldstück.

Nach rund 400 Metern gelangt man über eine Treppe wieder auf den Waaldeich. Danach folgt man dem Weg auf der Deichkrone weiter stromabwärts.

Rechts kann man im Deichvorland verschiedene Altgewässer sehen und dahinter die Waal. Voraus blickt man immer wieder auf die weißen Pylone der Tacitusbrug (Tacitusbrücke), die über die Bäume in der Auenlandschaft hinausragen.

Deltarhein: Altgewässer vor dem Waaldeich bei Ewijk - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Deltarhein: Blick auf das Deichvorland bei Ewijk

Nachdem man dem Weg gut einen Kilometer gefolgt ist, passiert man das Kunstwerk „Phoenix“ rechts vom Weg. Die Skulptur, des sich aus seiner Asche wieder erhebenden mystischen Vogels, steht auf einer rund fünf Meter hohen Säule.

Nach weiteren gut 300 Metern sieht man links vom Weg das Kunstwerk „De Stoel“ („Der Stuhl“). Noch vor dieser Skulptur biegt der dort nicht markierte Grote Rivierenpad vom Deich nach links in einen Fußweg ein, der in ein Waldstück hinab führt.

Schloss Doddendael

Nachdem man dem Fußweg rund 100 Meter durch das Wäldchen gefolgt ist, biegt der (unmarkierte) Wanderweg scharf nach rechts ab. Danach verläuft er rund 400 Meter auf einem schmalen Pfad geradeaus durch ein Dickicht und kehrt nach einer Rechtswendung auf den Waaldeich zurück.

Deltarhein: Schloss Doddendael bei Ewijk - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Schloss Doddendael

Bevor man in dem Wäldchen scharf nach rechts abbiegt und durch das Dickicht geht, sollte man dem Fußweg noch ein kurzes Stück geradeaus folgen. Dann passiert man nämlich einen Parkplatz und erreicht Schloss Doddendael (etwa 11 km ab Nijmegen, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).

Tipp: Man sollte sich Schloss Doddendael unbedingt anschauen!

Deltarhein: Hauptgebäude von Schloss Doddendael bei Ewijk - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Hauptgebäude von Schloss Doddendael

Die ehemalige Wasserburg wurde vermutlich in den 1330er Jahren erbaut. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg mehrfach zerstört und später zu einem Schloss umgebaut.

Im 18. Jahrhundert verfiel die Anlage, wurde dann aber ab 1825 von wechselnden Besitzern schrittweise restauriert. Heute beherbergt Schloss Doddendael ein Hotel und ein Restaurant. Beide gehören allerdings zur gehobenen Preisklasse.

Nachdem man auf den Waaldeich zurückgekehrt ist, folgt man dem Weg auf der Deichkrone weiter stromabwärts.

Deltarhein: Wanderweg am Alten Deichmagazin bei Ewijk - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Altes Deichmagazin bei Ewijk

Nach rund 150 Metern gelangt man zum Alten Deichmagazin von Ewijk, das um 1905 erbaut wurde. Heute werden die Räume für wechselnde Kunstausstellungen genutzt, die von Mai bis Oktober am Wochenende besucht werden können.

Nachdem man das Deichmagazin passiert hat, sind es nur noch wenige hundert Meter bis zur weithin sichtbaren Tacitusbrug (Tacitusbrücke) über die Waal.

Tacitusbrug (Tacitusbrücke)

Unmittelbar vor der Autobahnbrücke folgt man den dort vorhandenen weiß-roten Markierungen des Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg) nach links einen gepflasterten Fußweg und eine Treppe hinauf. Oben angelangt wendet sich der Wanderweg nach rechts und verläuft dann auf einem Fuß- und Radweg über die Brücke.

Deltarhein: Wanderweg auf der Tacitusbrücke - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wanderweg auf der Tacitusbrücke

Die Tacitusbrug (Tacitusbrücke) war ursprünglich nach dem niederländischen Schriftsteller Herman de Man (1889 – 1946) benannt und wurde 1976 eröffnet. Weil die Brücke dem zunehmenden Verkehr nicht mehr gewachsen war, wurde 2011/2013 direkt daneben stromabwärts eine neue Brücke gebaut und anschließend der ältere Brückenteil saniert. Danach wurde sie nach dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus (um 58 – um 120 n.Chr.) umbenannt, der die Region in seinem Werk Historiae als erster schriftlich erwähnt hatte.

Die Schrägseilbrücke wird von sechs rund 90 Meter hohen Pylonen getragen und hat eine Gesamtlänge von 1.055 Metern. Mit einer Stützweite von bis zu 270 Metern hat sie die drittgrößte Brückenspannweite der Niederlande. Bei einer Breite von gut 36 Metern bietet sie Platz für zweimal vier Fahrbahnen sowie zwei Fuß- und Radwege.

Deltarhein: Blick von der Tacitusbrücke auf die Waal stromaufwärts - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Deltarhein: Blick von der Tacitusbrücke auf die Waal stromaufwärts

Über die Tacitusbrug (Tacitusbrücke) verläuft die Autobahn A 50. Der von den vielen Fahrzeugen verursachte Lärm macht den Weg über die Brücke nicht angenehm. Dafür wird man aber mit einem herrlichen Blick auf die Landschaft des Deltarheins und die Waal stromaufwärts entschädigt.

Herveld

Man muss über die Brücke und danach die nördliche Brückenrampe gut einen Kilometer auf dem Fuß- und Radweg an der Autobahn entlang gehen. Anschließend erreicht man einen von Bäumen umstandenen Weiler, an dem man den weiß-roten Markierungen des Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg) nach links durch eine Unterführung unter der Autobahn folgt.

Deltarhein: Reformierte Kirche von Herveld-Süd - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Reformierte Kirche in Herveld

Hinter der Unterführung hat man das Gebiet der Ortschaft Herveld erreicht.

Rechts sieht man die Reformierte Kirche des Ortes, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Sie wurde im 14. und 15. Jahrhundert im gotischen Stil erweitert, geriet mehrfach in Brand, ist aber bis heute ein Wahrzeichen des Ortes.

Wer sich die Kirche näher anschauen möchte, kann hinter der Unterführung nach rechts und kurz danach nach links gehen.

Deltarhein: Bauernhof-Museum in Herveld-Süd - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bauernhof-Museum in Herveld

Der Grote Rivierenpad führt dort aber geradeaus in den südlichen Teil von Herveld hinein.

Nach rund 400 Metern stößt man dann beim örtlichen Museum in einem alten Bauernhof von 1734 auf eine andere Straße.

Man folgt der Straße nach links und erreicht kurz danach an einer Kreuzung ein weiteres Wahrzeichen von Herveld – die Windmühle de Vink (etwa 15 km ab Nijmegen).

Deltarhein: Windmühle De Vink in Herveld-Süd - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Windmühle de Vink in Herveld

Die Holländerwindmühle aus dem Jahr 1722 diente zum Mahlen von Getreide. Sie wurde nach der Müllerfamilie de Vink benannt, die die Mühle drei Generationen führte. Die Windmühle ist weiterhin betriebstüchtig und kann an Samstagen kostenlos besichtigt werden.

Wer mag, kann ab der Bushaltestelle bei der Mühle (halb-)stündlich mit dem Bus bis zum nächsten Bahnhof Zetten-Andelst fahren. Ansonsten wandert man auf der Straße weiter geradeaus in den nördlichen Teil von Herveld hinein. Auch im Ort folgt man der Stenenkamerstraat und Bredestraat immer geradeaus.

Zetten

Rund 1.600 Meter nach der Windmühle geht man durch zwei Unterführungen unter der Autobahn A 15 und einer Bahnstrecke hindurch. Kurz danach gelangt man an eine weitere Bahnstrecke, vor der man den Grote Rivierenpad verlässt und nach links abbiegt.

Deltarhein: Gebäude des Bahnhofs Zetten-Andelst - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Gebäude des Bahnhofs Zetten-Andelst

Nach einem weiteren knappen Kilometer erreicht man schließlich den Bahnhof Zetten-Andelst, wo diese Wanderung endet (etwa 18 km ab Nijmegen). Von dort aus kann man mit Nahverkehrszügen (halb-)stündlich in Richtung Tiel oder über Elst nach Arnhem (Arnheim) und Nijmegen (Nimwegen) fahren.

Das Bahnhofsgebäude wurde erst 1898 erbaut – 16 Jahre nach Eröffnung der Bahnstrecke. Zetten und Andelst gehören (wie Herveld und weitere Ortschaften) zur Gemeinde Overbetuwe. Andelst liegt südlich des Bahnhofs, Zetten nördlich.

Deltarhein: Witte Huis in Zetten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Witte Huis (Weißes Haus) in Zetten

Tipp: Wer mag, kann links am Bahnhofsgebäude vorbei noch nach Zetten hineingehen.

Dazu folgt man den weiß-roten Markierungen des Grote Rivierenpad (Große-Flüsse-Weg) zuerst auf einem Fuß- und Radweg und dann über die Stationsstraat. Rechts von der Straße liegt das Witte Huis (Weiße Haus) von 1909. Es war früher ein Internat und beherbergt heute ein Wohnheim für Demenzkranke.

Im Ortskern von Zetten (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten) sind vor allem die Reformierte Kirche aus dem 14. und 15. Jahrhundert sowie die Vluchtheuvelkerk (Zufluchtskirche) von 1870 sehenswert.

Die ältesten Teile der Reformierten Kirche sind der gotische Turm und Chor aus dem 14. und 15. Jahrhundert. 1911/12 wurde die Kirche im neugotischen Stil erweitert und außen einheitlich mit Ziegeln verkleidet. Für den Bau der Vluchtheuvelkerk (Zufluchtskirche) wurde eigens ein Hügel aufgeschüttet, um die Kirche besser vor möglichen Überschwemmungen zu schützen.