Main: Rundweg zum Fähncheskreuz bei Kostheim

Auf der Riesling-Schleife Löss und Lehm durch die Mainaue zum Fähncheskreuz

Main: Blick auf Kostheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Main: Blick auf Kostheim

Markierungen der Riesling-Schleife Löss und LehmDiese Wanderung führt auf der Riesling-Schleife Löss und Lehm bei Kostheim am Main vom Aussichtsturm am Mainhafen durch die Mainaue zu Weiherbrunnen und Fähncheskreuz (etwa 10 km). Zuerst wandert man durch die Mainaue, später durch die Weinberge bei Kostheim. Der Rundweg ist auch für Kinder geeignet, für die vor allem der Aussichtsturm interessant ist. Er kann sogar komplett mit Kinderwagen befahren werden. (Falls Sie diese Wanderung mit Kindern machen möchten, können Ihnen meine grundsätzlichen Empfehlungen zum Wandern mit Kindern nützlich sein.) Es handelt sich um einen der Rundwege am Main-Wanderweg, die das Hinterland dieses Fernwanderwegs erschließen.

Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen von der Riesling-Schleife Löss und Lehm bei Kostheim am Main…

Kostheimer Mainbrücke

Die Wanderung beginnt am Bahnhof Mainz-Gustavsburg, der per S-Bahn und Regionalbahn (Mainbahn und Rhein-Main-Bahn) halbstündlich aus den Richtungen Mainz und Wiesbaden sowie Frankfurt und Darmstadt erreichbar ist. Gustavsburg gehörte bis 1945 zu Mainz und ist heute Teil der Stadt Ginsheim-Gustavsburg. Der offizielle Name des Bahnhofs lautet aber weiter Mainz-Gustavsburg.

Man verlässt den Bahnhof an seiner Nordseite, wo man auch auf die Markierungen des Main-Wanderwegs mit einem blau-weißen M-Zeichen trifft. Er begleitet uns auf den ersten beiden Kilometern.

Main: Brücke zwischen Gustavsburg und Kostheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Kostheimer Mainbrücke

Vom Bahnhof Mainz-Gustavsburg geht man auf der Erzbergerstraße rund 300 Meter geradeaus bis zu einem Kreisverkehr. Dort folgt man schräg links der Darmstädter Landstraße weitere rund 300 Meter bis zur Mainbrücke zwischen Gustavsburg und Kostheim.

Die ursprünglich 1887 erbaute Kostheimer Mainbrücke wurde nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1947 wieder aufgebaut. Auf eine gut 160 Meter lange Vorlandbrücke aus Spannbeton am Gustavsburger Ufer folgt die eigentliche, 180 Meter lange Stahlrahmenbrücke mit ihrem markanten Stahlfachwerk. Es ist die letzte Brücke des Mains vor seiner Mündung in den Rhein, die rund 1.300 Meter flussabwärts liegt.

Anschließend wandert man über die Mainbrücke nach Kostheim (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Der Ort gehörte bis 1945 zu Mainz und ist heute ein Stadtteil von Wiesbaden. Der offizielle Name des Stadtteils lautet aber weiterhin Mainz-Kostheim. Links von der Brücke blickt man auf die Sankt-Kilian-Kirche von Kostheim. Die heutige Kirche wurde 1836 auf den Fundamenten älterer Vorgänger erbaut und 1895 erweitert.

Main: Uferweg bei Kostheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Uferweg bei Kostheim

Die Kirche ist dem Heiligen Kilian (um 640 – 689 n.Chr.) gewidmet, der Schutzpatron von Kostheim und der Holzflößer ist.

In Kostheim lebten in früheren Jahrhunderten auch viele Flößer. Sie fassten die kleineren Holzflöße des Mains vor der Mündung in den Rhein zu größeren Flößen zusammen. Anschließend wurde das Holz auf dem Rhein weiter stromabwärts geflößt.

Kostheimer Mainhafen

Nachdem man die Brücke überquert hat, geht man in einer Rechtskehre durch die Rosengasse zum Kostheimer Mainufer hinab. Dort trifft man erstmals auf die blau-weißen Markierungen der Riesling-Schleife Löss und Lehm, denen man auf dem Uferweg flussaufwärts folgt.

Main: Aussichtsturm am Mainhafen von Kostheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Aussichtsturm am Kostheimer Mainhafen

Nachdem man am Main durch einen kleinen Park rund 250 Meter flussaufwärts gewandert ist, gelangt man zum Kostheimer Mainhafen. Dort befindet sich auch ein rund 20 Meter hoher, stählerner Aussichtsturm (etwa 1 km ab Gustavsburg). Auf den Turm aus dem Jahr 2011 führt eine dreieckige Wendeltreppe hinauf.

Tipp: Man sollte den Turm unbedingt besteigen und die Aussicht genießen.

Nicht nur Kinder haben Spaß, den Turm zu erklimmen! Von dort aus hat man einen schönen Blick auf Kostheim, den Main und das Hafenbecken. In der Ferne kann man auch Mainz, Wiesbaden und den Taunus sehen.

Beim Aussichtsturm am Kostheimer Mainhafen gabelt sich die Riesling-Schleife Löss und Lehm. Diese Wanderung folgt dem Rundweg geradeaus weiter flussaufwärts in Richtung Mainaue.

Main: Uferweg am Kostheimer Mainhafen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Uferweg am Kostheimer Mainhafen

Der asphaltierte Weg verläuft zunächst zwischen dem Hafenbecken rechts und dem Gelände einer Papierfabrik links entlang.

Die Fabrik wurde 1885 gegründet und ist bis heute einer der größten Arbeitgeber in Kostheim. Am Weg kann man noch mehrere alte Betonfundamente ehemaliger Brücken sehen, die einst von der Fabrik über das Hafenbecken hinwegführten.

Kostheimer Mainaue

Main: Wanderweg an der Kostheimer Mainaue - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Riesling-Schleife in der Kostheimer Mainaue

Nachdem man dem Weg rund 700 Meter flussaufwärts gefolgt ist, hat man den Kostheimer Mainhafen und die Papierfabrik hinter sich gelassen.

Anschließend führt der Wanderweg in die Kostheimer Mainaue hinein, wobei der Main rund 100 bis 200 Meter rechts vom Weg fließt. Die Flussaue wird aber nur noch selten überflutet, weil der Main dort stark reguliert ist. Sie wird vor allem durch Baumgruppen und offene Wiesen geprägt.

Main: Blick in die Kostheimer Mainaue - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Main: Blick in die Kostheimer Mainaue

Nach rund einem halben Kilometer biegt die Riesling-Schleife links ab. (Der Main-Wanderweg verlässt uns dort und verläuft weiter geradeaus flussaufwärts.) Dann gelangt man an eine Bahntrasse vor der man rechts abbiegt. Kurz danach folgt man dem Wanderweg nach links durch zwei Bahnunterführungen hindurch.

Weinlage Kostheimer Weiß Erd

Anschließend passiert man die wenigen Häuser eines Weilers und gelangt nach einer Linkskurve zur Bundesstraße B 40. Zuerst geht man nach links rund 300 Meter an der Straße entlang.

Main: Wanderweg in der Weinlage Kostheimer Weiß Erd - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Riesling-Schleife in der Weinlage Kostheimer Weiß Erd

Danach folgt man den blau-weißen Markierungen der Riesling-Schleife Löss und Lehm links in einen Weinbergweg hinein. Man wandert dann durch einen Teil der Weinlage Kostheimer Weiß Erd.

Sie ist die kleinste und südlichste der drei Weinlagen von Kostheim. Der Name Weiß Erd stammt von kalkreichem Mergel im Boden, welcher ihm eine helle bis weiße Farbe gibt.

Man folgt dem Weinbergweg gut 300 Meter und stößt dann auf eine Straße, der man nach rechts folgt. Kurz danach gelangt man wieder zur Bundesstraße B 40, die man an einer Ampel überquert.

Weinlage Kostheimer Sankt Kiliansberg

Anschließend folgt man einem asphaltierten Wirtschaftsweg durch Weinberge sanft bergauf (knapp 4 km ab Gustavsburg). Man hat dort die Weinlage Kostheimer Sankt Kiliansberg erreicht. Die Weinlage ist wie die Kirche an der Mainbrücke in Kostheim nach dem Heiligen Kilian benannt.

Main: Blick über Weinlage Kostheimer Sankt Kiliansberg auf Mainz - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick über die Weinlage Sankt Kiliansberg auf Mainz

Man folgt dem asphaltierten Weg ein längeres Stück durch die Weinberge geradeaus bergauf. Linker Hand kann man bei klarer Sicht über Weinstöcke hinweg die Innenstadt von Mainz mit dem Dom erkennen.

Nach rund 700 Metern biegt die Riesling-Schleife Löss und Lehm an einer Kreuzung nach links in einen anderen Asphaltweg ein, der sanft bergab führt. Rechts kann man dort bei klarer Sicht in der Ferne den Taunus mit dem Großen Feldberg sehen.

Main: Wanderweg am Kasbach - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wanderweg am Kasbach

Nach rund 250 Metern kreuzt der Weg den Kasbach und steigt dann wieder leicht an. Kurz danach biegt man nach links in einen weiteren asphaltierten Weg ein.

Anschließend wandert man immer geradeaus an den Weiden und Hallen eines Reiterhofs sowie an einem Weingut vorbei.

Kapelle am Weiherbrunnen

Nach rund 600 Metern kommt man zu einer Kreuzung, an der sich links unter einer großen Platane der Weiherbrunnen befindet. Zu dem durch Ziegelsteine eingefassten Brunnenbecken führt eine Treppe hinab. Rechts gegenüber steht die kleine Kapelle am Weiherbrunnen.

Die Riesling-Schleife Löss und Lehm biegt dort in einer Spitzkehre nach rechts ab. Dann folgt man den blau-weißen Markierungen auf einem Asphaltweg durch Weinberge sanft bergauf.

Main: Wanderweg bei der Weinlage Kostheimer Steig - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bank unter Bäumen in der Weinlage Kostheimer Steig

Man wandert dort durch die Weinlage Kostheimer Steig, welche die größte und nördlichste der drei Weinlagen von Kostheim ist. Der Name bezieht sich auf die vergleichsweise hohe Lage.

Nach rund 600 Metern lässt man die letzten Weinreben hinter sich und der Weg macht eine leichte Linkskurve. Anschließend wandert man zwischen Wiesen links und alten Obstgärten rechts entlang.

Margaretenkapelle und Fähncheskreuz

Bald danach stößt man auf einen weiteren asphaltierten Weg, der den historischen Namen Steinern Straße trägt. Die Riesling-Schleife Löss und Lehm biegt dort nach links ab.

Main: Wegkapelle an der Steinern Straße beim Fähncheskreuz - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Margaretenkapelle an der Steinern Straße

Ich empfehle aber, noch kurz einige Meter nach rechts zur Margaretenkapelle zu gehen. Die kleine Wegkapelle aus Bruchstein hat ein kupfernes Spitzdach und wurde 1983 erbaut.

Anschließend kehrt man wieder die wenigen Meter zur Riesling-Schleife zurück und folgt der Steinern Straße geradeaus. Die historische Altstraße, die auf anderen Abschnitten auch Elisabethen-, Heer- oder Hohestraße genannt wird, geht auf eine ehemalige Römerstraße zurück. Sie führte seit dem 1. Jahrhundert n.Chr. von Mainz bis in die Wetterau.

Nach rund 300 Metern gelangt man zum Fähncheskreuz (knapp 7 km ab Gustavsburg), dass dort rechts von der Steinern Straße steht. Der Name bezieht sich auf eine metallene Wetterfahne, die auf dem Wegkreuz aus rotem Buntsandstein befestigt ist.

Main: Fähncheskreuz an der Steinern Straße bei Kostheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Main: Fähncheskreuz an der Steinern Straße bei Kostheim

Das Fähncheskreuzes stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts, der Sockel wurde 1783 ergänzt. Im Fundament wurde 1895 der obere Teil eines römischen Grabsteins gefunden, der dort bei der Errichtung des Kreuzes verbaut wurde.

Tipp: Ich empfehle, beim Fähncheskreuz eine Rast zu machen!

Dort gibt es auf der Anhöhe einen Rastplatz, der bei klarem Wetter einen weiten Blick in die Umgebung bietet. So kann man in der Ferne nördlich den Taunus mit dem Großen Feldberg sowie südlich das Nordpfälzer Bergland mit dem Donnersberg und den Odenwald mit dem Melibokus erkennen.

Weinberg der Wiesbadener Weinköniginnen

Main: Wanderweg am Weinberg der Wiesbadener Weinköniginnen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Weinberg der Wiesbadener Weinköniginnen

Direkt beim Fähncheskreuz biegt die Riesling-Schleife Löss und Lehm schräg nach links ab. Man folgt den blau-weißen Markierungen dann auf dem Steigweg durch Weinberge gut einen Kilometer sanft bergab. Rechter Hand kann man bei klarer Sicht über Weinstöcke hinweg wieder Mainz sehen.

Nach rund 400 Metern passiert man dann den Weinberg der Wiesbadener Weinköniginnen rechts vom Weg. Dort sind auf einer großen weißen Holztafel die Namen der Weinköniginnen aufgelistet.

Anschließend verläuft der Weg durch Wiesen und an einzelnen Gehöften vorbei weiter geradeaus. Bald danach erreicht man wieder die ersten Häuser von Kostheim.

Main: Wanderweg am Ortsrand von Kostheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Riesling-Schleife am Ortsrand von Kostheim

Schließlich mündet der Steigweg bei einem Bahnübergang in eine Hauptstraße. Dort geht man rechts über den Bahnübergang und direkt danach links in den Steinern-Kreuz-Weg.

Anschließend folgt man der Riesling-Schleife durch eine ruhige Wohnstraße immer geradeaus.

Nach rund 300 Metern gelangt man zur sogenannten Schneckenbrücke, die dort eine Bahnstrecke überbrückt. Die Brücke für Fußgänger und Radfahrer hat ihren Namen, weil der stufenlose Weg auf beiden Seiten in einer Spirale (ähnlich den Windungen eines Schneckenhauses) hinauf- und hinabgeführt wird.

Kostheim

Main: Michaelskirche in Kostheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Michaelskirche in Kostheim

Man überquert die Brücke und gelangt dann zur Hauptstraße von Kostheim.

Tipp: Wer durch Kostheim gehen möchte, kann der Straße nach rechts folgen!

Die Hauptstraße verläuft nach einer Linkskurve durch den Ort bis zur Mainbrücke. Dabei kommt man auch an der neuromanischen Michaelskirche von 1905/06 vorbei. Sie ist das evangelische Gegenstück zur bereits erwähnten katholischen Sankt-Kilian-Kirche von 1836 an der Mainbrücke.

Die Riesling-Schleife Löss und Lehm kreuzt die Hauptstraße und führt dann nach links. Kurz danach folgt man den blau-weißen Markierungen nach rechts über einen Parkplatz in den Flößerpark hinein. Wer mit Kindern unterwegs ist, findet direkt rechts im Park einen Spielplatz!

Main: Aussichtsturm am Mainhafen von Kostheim - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Aussichtsturm am Kostheimer Mainhafen

Anschließend verläuft der Wanderweg durch den Flößerpark, der sich zwischen der Papierfabrik links und dem Ort rechts erstreckt. Nach rund 500 Metern gelangt man dann wieder zum Aussichtsturm am Kostheimer Mainhafen (etwa 9 km ab Gustavsburg). Wer mag, kann den Turm noch einmal erklimmen.

Danach wendet man sich nach rechts und geht wie auf dem Hinweg am Mainufer entlang. Nach rund 250 Metern kommt man wieder zur Kostheimer Mainbrücke. Bei der Brücke sieht man auch wieder die Sankt-Kilian-Kirche von Kostheim. Wer mag, kann dort noch ein Stück flussabwärts zum Franz-Henz-Platz gehen, wo an bestimmten Tagen der Kostheimer Weinprobierstand geöffnet hat.

Man wandert dann wie auf dem Hinweg wieder über die Mainbrücke, die Darmstädter Landstraße und die Erzbergerstraße zum Bahnhof Mainz-Gustavsburg, wo diese Wanderung endet (etwa 10 km). Von dort aus kann man per S-Bahn und Regionalbahn (Mainbahn und Rhein-Main-Bahn) halbstündlich in Richtung Mainz und Wiesbaden sowie Frankfurt und Darmstadt fahren.