Moselsteig 11: Von Bullay nach Zell und zurück

Auf dem Moselsteig zum Collis-Turm und zum Prinzenkopfturm

Mosel: Blick auf Bullay - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick auf Bullay

Markierungen von Hauptwegen und Zuwegen des MoselsteigsDiese Wanderung führt auf dem Moselsteig von Bullay über die Lönshütte und den Collis-Turm nach Zell und dann über die Marienburg und den Prinzenkopfturm zurück nach Bullay (etwa 18 km). Die größte Attraktion dieser Rundwanderung ist das romantische Zell an der Mosel. Weitere Höhepunkte (im doppelten Sinn) sind die herrlichen Ausblicke wie am Collis-Turm und vom Prinzenkopfturm.

Die Wanderung weicht von den „offiziellen“ Etappen des Moselsteigs zwischen Neef und Reil ab, damit jeweils eine An- und Abreise per Bahn möglich ist. Sie entspricht weitgehend dem Anfang der „offiziellen“ Etappe 15 und dem Ende der „offiziellen“ Etappe 14 des Moselsteigs, die hier zu einem Rundweg kombiniert wurden.

Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Moselsteig zwischen Bullay und Zell und zurück…

Bullay

Mosel: Blick auf Bullay - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Bullay

Diese Wanderung beginnt am Bahnhof von Bullay, der per Regionalbahn und Regionalexpress (Moselstrecke) halbstündlich aus den Richtungen Koblenz oder Trier erreichbar ist. Wer vorher noch einen Bummel durch den Ortskern machen möchte, verlässt den Bahnhof am besten zur Westseite.

Tipp: Vor oder nach der Wanderung sollte man sich noch Bullay anschauen!

Mosel: Ehemalige Weinbauschule in Bullay - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Ehemalige Weinbauschule

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem die Sankt-Maria-Magdalena-Kirche von 1873 mit einem Turm von 1953 und mehrere Fachwerkhäuser im Ortskern sowie die Weinbauschule von 1903 am Moselufer.

Auch die Doppelstockbrücke von 1878 und das Empfangsgebäude des Bullayer Bahnhofs von 1904 sind sehenswert.

Diese Wanderung beginnt jedoch am östlichen Ausgang des Bahnhofs von Bullay, wo man auf die braun-weißen Markierungen mehrerer Zuwege des Moselsteigs stößt.

Mosel: Doppelstockbrücke Alf-Bullay - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Doppelstockbrücke Alf-Bullay

Dort folgt man dem Wegweiser des Zuwegs in Richtung Zell eine Rampe hinauf und geht dann bergauf in die Marienburgstraße. Direkt danach biegt man nach rechts ab und folgt den Straßen „Am Blätterborn“ und „Auf Schiels“ weitgehend geradeaus durch ein Wohngebiet.

Nach rund 600 Metern biegt der Moselsteig-Zuweg in einer Spitzkehre nach links in einen schmalen Fußweg ein. Nach weiteren 100 Metern gelangt man auf eine Asphaltstraße, der man noch ein kurzes Stück weiter bergauf folgt. Danach biegt man in einer Spitzkehre nach rechts in einen asphaltierten Wirtschaftsweg ein und folgt diesem durch die Weinberge.

Merler Königshütte

Mosel: Blick auf Marienburg, Prinzenkopfturm und Doppelstockbrücke - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Marienburg und Prinzenkopfturm

Auf den folgenden rund 800 Metern windet sich der braun-weiß markierte Moselsteig-Zuweg in vier weiteren Kehren mal links mal rechts die Weinberge hinauf. Dabei hat man einen weiten Blick zur Marienburg und zum Prinzenkopfturm auf der gegenüberliegenden Moselseite.

Die Marienburg geht auf das 11. Jahrhundert zurück und war abwechselnd Wehranlage und Kloster – heute beherbergt sie eine Jugendbildungsstätte. Der mehr als 20 Meter hohe Prinzenkopfturm ist bereits der vierte Turm an dieser Stelle und wurde 2009 eröffnet. Unterhalb des Turms sieht man das Ostportal des knapp 460 Meter langen Prinzenkopftunnels und die gut 310 Meter lange Doppelstockbrücke Alf-Bullay. Der Bahntunnel und die kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke wurden wie die gesamte Moselstrecke von Koblenz nach Trier in den 1870er Jahren erbaut.

Mosel: Blick auf Marienburg und Königshütte - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Merler Königshütte (rechts) über dem Moseltal

Nach der vierten Kehre geht der Asphaltstraße in einen Schotterweg über. Nach weiteren 400 Metern trifft der Zuweg auf die gelb-weißen Markierungen des Moselsteig-Hauptwegs (etwa 2 km ab Bullay).

Wer mag kann dort nach links die wenigen Meter zur Merler Königshütte hinauf gehen, einer Schutzhütte mit Rastplatz und Aussichtspunkt. Von dort aus hat man einen weiten Blick ins Moseltal sowie auf die Marienburg und den Prinzenkopfturm auf der gegenüberliegenden Flussseite.

Diese Wanderung folgt aber dem Moselsteig geradeaus in Richtung Zell. Kurz danach passiert man einen Rastplatz mit Tisch und Bänken, von dem aus man moselaufwärts erstmals Merl und in der Flussbiegung dahinter Zell sehen kann.

Merl

Anschließend wandert man auf geschotterten Wirtschaftswegen immer geradeaus durch die Weinberge auf Merl zu. Nach knapp einem Kilometer biegt der Moselsteig in einer Spitzkehre nach rechts in einen asphaltierten Wirtschaftsweg ein und folgt diesem dann durch eine weite Linkskurve.

Mosel: Blick auf Merl von Westen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick auf Merl von Westen

Wer mag kann nach der Kurve den Moselsteig verlassen und nach rechts durch die Weinberge zum Zeller Ortsteil Merl hinabsteigen (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Das weithin sichtbare Wahrzeichen des Ortes ist der alte romanische Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert beim Friedhof. Weitere Sehenswürdigkeiten sind einige Fachwerkhäuser und die Sankt-Michael-Kirche, die ebenfalls auf das 13. Jahrhundert zurückgeht.

Diese Wanderung folgt nach der Linkskurve aber dem Moselsteig weiter geradeaus durch die Weinberge oberhalb von Merl. Nach etwa 700 Metern macht der Weg eine Linkskurve und bald danach am Waldrand eine scharfe Wende nach rechts. Nach etwa einem halben Kilometer taucht der Wanderweg erneut in ein Waldstück ein.

Mosel: Antonius-Kapelle bei Merl - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Antonius-Kapelle bei Merl

Es folgt eine Spitzkehre nach rechts, und man erreicht dann die kleine Antonius-Kapelle (etwa 5 km ab Bullay). Die neugotische Kapelle von 1856 liegt am Ende eines Kreuzwegs, der von Merl heraufführt.

Von der Kapelle aus folgt man den gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs im Zickzack bergab. Schließlich wandert man auf einem schmalen Wiesenpfad schnurgerade ins Mühlental hinab, wo man auf eine Landstraße trifft. Man folgt der Straße an einer Werkshalle vorbei rund 150 Meter nach links und biegt dann nach rechts in einen breiten Forstweg ein.

Lönshütte

Mosel: Blick auf Merl von Osten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Merl von Osten

Anschließend wandert man auf dem Forstweg rund einen halben Kilometer durch den Wald sanft bergauf, bis man bei Weinbergen an den Waldrand gelangt. Von dort aus hat man noch einmal einen schönen Blick auf Merl. Der Wanderweg macht an dieser Stelle eine Spitzkehre nach links und taucht direkt wieder in den Wald ein

Danach windet sich der Moselsteig auf den folgenden rund 600 Metern in vier weiteren Kehren mal rechts mal links den Hang hinauf, wobei man weitere schöne Ausblicke auf Merl und ins Moseltal hat.

Mosel: Löhnshütte bei Merl - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Löhnshütte bei Merl

Nach einem letzten geraden Anstieg gelangt man schließlich zur Lönshütte, einer Schutzhütte mit Rastplatz und Aussichtspunkt. Auch von dort aus hat man wieder einen weiten Blick ins Moseltal.

Der Blick flussabwärts auf Merl ist ein wenig zugewachsen, doch dafür hat man einen umso freieren Blick auf Zell und den am anderen Moselufer liegenden Ortsteil Kaimt.

Tipp: An der Lönshütte kann man unter Bäumen gut rasten und die Aussicht genießen!

Mosel: Löhnshütten-Blick auf Zell und Kaimt - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick von der Löhnshütte auf Zell und Kaimt

Man folgt dann weiter einem unbefestigten Wirtschaftsweg, der rund 600 Meter zwischen dem Waldrand links und Weinbergen rechts entlang führt. Dabei hat man voraus immer wieder schöne Ausblicke auf Zell und ins Moseltal. Anschließend taucht der Weg wieder in den Wald ein.

Collis-Turm

Mosel: Ehemalige Schindkaul bei Zell - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Ehemalige Schindkaul bei Zell

Kurz danach passiert man eine als Schindkaul bezeichnete ehemalige Abdeckergrube in einer Senke rechts vom Weg, auf die eine Informationstafel hinweist. Das Wort Kaul geht auf das mittelhochdeutsche „kūle“ für „Grube“ oder „Vertiefung“ zurück. Dort befand sich bis ins 19. Jahrhundert ein Platz, an dem Tierkadaver gehäutet und verscharrt wurden. Wegen des Geruchs und der Seuchengefahr wurden solche Plätze abseits von Ortschaften angelegt.

Anschließend wandert man auf breiten Forstwegen weiter durch den Wald. Man passiert einige Kleingärten, kreuzt einen anderen Forstweg und geht an einer Weggabelung nach rechts.

Mosel: Collis-Turm oberhalb von Zell - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Collis-Turm oberhalb von Zell

Schließlich biegt der Moselsteig nach rechts in einen schmalen Waldpfad ein und erreicht bald danach den Collis-Turm (gut 8 km ab Bullay, Einkehrmöglichkeit).

Das fast acht Meter hohen Backsteingebäude mit einer Schieferdachkuppel wurde 1906 vom Mosel-Hochwald-Hunsrück-Verein (dem heutigen Hunsrückverein) erbaut. Der Name geht auf das lateinische „collis“ für „Anhöhe, Hügel“ zurück.

Es handelt es sich dabei allerdings um keinen Aussichtsturm, sondern eher um einen Pavillon. Zwei Plattformen beim Collis-Turm bieten einen besseren Blick ins Moseltal sowie auf das unterhalb liegende Zell und Kaimt. Beim Collis-Turm gibt es auch einen Rastplatz mit Bänken und Tischen sowie einen Kiosk, in dem an bestimmten Tagen kleinere Speisen angeboten und Getränke ausgeschenkt werden.

Collis-Steilpfad und -Klettersteig

Mosel: Haltedrähte und Trittbügel am Collis-Klettersteig bei Zell - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Haltedrähte und Trittbügel am Collis-Klettersteig

Direkt beim Collis-Turm führt der Moselsteig auf einem schmalen, steilen Pfad nach Zell hinab. Neben diesem Collis-Steilpfad gibt es dort auch Abschnitte, die als Klettersteig mit Haltedrähten, Leitern und Trittbügel angelegt wurden. Man kann aber alle Klettersteig-Abschnitte auf dem Steilpfad umgehen.

Seien Sie bitte dennoch vorsichtig! Sowohl der Collis-Steilpfad als auch der Klettersteig sind anspruchsvoll, sodass man unbedingt schwindelfrei und trittsicher sein muss. Bitte betreten Sie Collis-Steilpfad und -Klettersteig auch nicht bei Eis, Nässe oder starkem Wind!

Wer Collis-Steilpfad und -Klettersteig vollständig umgehen möchte, kann auch zu dem breiten Forstweg vor dem Waldpfad zum Collis-Turm zurückgehen und diesem nach rechts in einem weiten Bogen nach Zell folgen. Dies bedeutet allerdings einen Umweg von gut einem Kilometer.

Mosel: Blick auf Bachturm und Pulverturm in Zell - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Bachturm und Pulverturm in Zell

Während des Abstiegs auf dem Collis-Steilpfad hat man einen schönen Ausblick auf die beiden letzten erhaltenen Türme der Zeller Stadtbefestigung, die auf das 13. Jahrhundert zurückgeht.

Der eckige Bachturm steht im Engtal des Zeller Bachs und wurde 1899 als Torturm zum Friedhof umgebaut. Der oberhalb stehende runde Pulverturm wurde nach seiner Zerstörung 1689 mit einer barocken Turmhaube wieder aufgebaut.

Der Steilpfad und der Moselsteig münden schließlich in die asphaltierte Straße im Zeller Bachtal. Dieser Straße folgt man bergab direkt am Bachturm vorbei in den Ortskern von Zell hinein (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).

Zell

Die gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs führen direkt zum Marktplatz und dann hinab zur Moselpromenade. Ich empfehle aber, dort den Wanderweg kurz zu verlassen und über die Fußgängerzone in der Balduinstraße durch Zell zu gehen.

Mosel: Schloss Zell - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Schloss Zell

Tipp: Man sollte Zell an der Mosel unbedingt besichtigen!

Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten des Ortes gehören unter anderem das spätgotische Burghaus und Schloss Zell, die beide aus den 1530er Jahren stammen. Ebenfalls beachten sollte man das Rathaus von 1881 im Stil der Neugotik und Neorenaissance sowie die barocke Sankt-Peter-und-Paul-Kirche aus dem späten 18. Jahrhundert.

Mosel: Blick auf die Altstadt von Zell - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick auf die Altstadt von Zell

Auf Höhe der Sankt-Peter-und-Paul-Kirche befindet sich eine Fußgängerbrücke über die Mosel, auf welcher der Moselsteig dann wieder aus Zell hinausführt.

Kaimt

Mosel: Sankt-Jakobus-der-Ältere-Kirche in Kaimt - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sankt-Jakobus-der-Ältere-Kirche in Kaimt

Am anderen Moselufer gelangt man in den Zeller Ortsteil Kaimt (etwa 10 km ab Bullay, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Nachdem man die Brücke überquert hat, verläuft der Moselsteig einen schmalen Treppenweg den Hang hinauf zur Marienburgstraße. Dieser folgt man nach links bis zur Sankt-Jakobus-der-Ältere-Kirche.

In diese moderne Kirche von 1969/70 wurde der spätromanische Turm des Vorgängerbaus aus dem 12. Jahrhundert einbezogen, der zudem ein barockes Portal aus dem späten 18. Jahrhundert hat.

Mosel: Blick von Kaimt auf die Altstadt von Zell - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick von Kaimt auf  Zell

Noch vor der Kirche führt der Moselsteig einen weiteren Treppenweg hinauf am Friedhof vorbei. Von dort aus hat man noch einmal einen schönen Blick auf die Altstadt von Zell am gegenüberliegenden Moselufer.

Danach erreicht man eine Bundesstraße, die man nach links rund 100 Meter entlang geht und dann überquert. Vorsicht, dort wird schnell gefahren! Achten Sie beim Überqueren der Straße unbedingt auf den Verkehr!

Mosel: Bildstock oberhalb von Kaimt - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bildstock oberhalb von Kaimt

Anschließend verläuft der Moselsteig durch einen Weinberg weiter bergauf und passiert nach rund 200 Metern einen steinernen Bildstock. Der schmale Pfad führt in ein Waldstück hinein und trifft nach rund 150 Metern auf einen breiteren Weg.

In diesen Weg biegt der Moselsteig in einer Spitzkehre nach links ein und verlässt den Wald bald danach wieder. Anschließend wandert man auf breiten Wirtschaftswegen in einem weiten Rechtsbogen durch die Weinberge innerhalb der Moselschleife bei Zell – dem Zeller Hamm. Links blickt man ins Moseltal hinab, rechts oberhalb kann man den Zeller Ortsteil Barl erahnen.

Briedeler Herzchen

Nach rund 800 Metern gelangt man an eine Kreisstraße, der man ein kurzes Stück nach links folgt und die man dann überquert. Bitte seien Sie auch dort beim Kreuzen der Straße vorsichtig!

Mosel: Blick auf Briedel - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Briedel

Nach weiteren 300 Metern kommt man an eine Weggabelung (etwa 12 km ab Bullay), an der nach links ein braun-weiß markierter Moselsteig-Zuweg zur Moselfähre nach Briedel hinabführt. Wir folgen dort aber nach rechts weiter den gelb-weißen Markierungen des Moselsteig-Hauptwegs.

Der breite Wirtschaftsweg verläuft anschließend durch Weinberge wieder sanft bergauf. Bald danach kann man links voraus im Moseltal auf der gegenüberliegenden Flussseite den Ort Briedel sehen.

Mosel: Aussichtspunkt Briedeler Herzchen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Aussichtspunkt Briedeler Herzchen

Rund 600 Meter nach dem Abzweig zur Moselfähre nach Briedel passiert man dann den Aussichtspunkt Briedeler Herzchen, der nach der örtlichen Weinlage benannt ist. Von dort aus hat man erneut einen schönen Blick auf Briedel auf der gegenüberliegenden Moselseite.

Der Wanderweg verläuft danach weitgehend eben und geradeaus am Hang oberhalb von noch genutzten und aufgegebenen Weinbergen entlang. Nachdem man ein kleine Waldstück durchwandert hat, öffnet sich das Blickfeld nach links wieder. Dort hat man über Weinberge hinweg einen freien Blick auf beide Teile der Moselschleife.

Mosel: Blick auf Bergrücken mit Marienburg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick auf Pünderich moselaufwärts, die Marienburg und Bullay moselabwärts

Links sieht man moselaufwärts auf Pünderich, rechts blickt man moselabwärts nach Bullay und dazwischen liegt der Bergrücken mit der Marienburg – das nächste Zwischenziel dieser Wanderung.

Marienburg

Der Wanderweg führt zunächst noch einmal auf einem schmalen Pfad durch ein Waldstück hindurch. Anschließend gelangt man auf einen unbefestigten Wirtschaftsweg, der bald danach bei einem kleinen Rastplatz auf eine Asphaltstraße trifft.

Mosel: Blick auf die Marienburg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf die Marienburg

Von dort aus muss man nur noch gut einen halben Kilometer geradeaus der asphaltierten Straße folgen, bis man zur Marienburg gelangt (gut 15 km ab Bullay, keine Einkehrmöglichkeit).

Die Marienburg geht auf das 11. Jahrhundert zurück und war vom 12. bis 16. Jahrhundert ein Augustinerinnenkloster. Heute beherbergt sie eine Jugendbildungsstätte der katholischen Kirche.

Mosel: Eingangstor zur Marienburg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Eingangstor zur Marienburg

Die Anlage hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen und Zerstörungen erlebt. Es sind aber unter anderem noch Teile der früheren Klosterkirche mit dem romanischen Langhaus aus dem 12. Jahrhundert und dem spätgotische Chor aus dem 15. Jahrhundert erhalten.

Der Moselsteig führt kurz vor Erreichen der Marienburg zunächst rechts am Hang an der Burg vorbei, dann aber doch wieder zu ihr hinauf und über das Gelände. Wer mag kann daher einfach geradeaus durch den Torbogen gehen und dann links an der Klosterkirche vorbei und am Hauptgebäude entlang.

Und wer die Wanderung abkürzen möchte, findet rechts unterhalb der Marienburg einen Moselsteig-Zuweg, dessen braun-weiße Markierungen direkt nach Bullay führen. Auf dieser Wanderung gehen wir aber über die Marienburg und folgen danach weiter den gelb-weißen Markierungen des Moselsteig-Hauptwegs in Richtung Prinzenkopf.

Prinzenkopfturm

Mosel: Blick auf Pünderich - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Pünderich

Nachdem man das Gelände der Marienburg über eine Treppe wieder verlassen hat, folgt man einem asphaltierten Wirtschaftsweg oberhalb von Weinbergen.

Dort hat man nach links einen schönen Blick auf Pünderich am gegenüberliegenden Moselufer. Voraus sieht man die Aussichtsplattform des Prinzenkopfturms über die Bäume ragen.

Mosel: Prinzenkopfturm - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Prinzenkopfturm

Nach gut 100 Metern biegt der Moselsteig nach rechts in den Wald ab. Man kann dort aber auch einfach weiter geradeaus der asphaltierten Straße folgen, auf die der Wanderweg kurz danach ohnehin zurückkehrt. Nach weiteren rund 200 Metern taucht der Wirtschaftsweg in den Wald ein und führt dann zur Anhöhe des Prinzenkopfs hinauf. Anschließend erreicht man den Prinzenkopfturm.

Anhöhe und Turm sind nach dem späteren preußischen König Friedrich Wilhelm IV. (1795 – 1861) benannt, der diesem Ort 1818 als Kronprinz einen Besuch abstattete. Auch seine Nachfolger, sein Bruder Wilhelm I. (1797 – 1888) und sein Neffe Friedrich III. (1831 – 1888), besuchten 1819 und 1836 den Prinzenkopf.

Der stählerne Aussichtsturm wurde 2009 eröffnet und ist bereits der vierte an dieser Stelle. Der Turm hat mit Antenne eine Höhe von insgesamt 27 Metern, die überdachte Aussichtsplattform liegt rund 18 Meter hoch.

Mosel: Blick vom Prinzenkopfturm zur Marienburg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Mosel: Blick vom Prinzenkopfturm auf die Marienburg

Tipp: Man sollte den Prinzenkopfturm unbedingt besteigen und die herrliche Aussicht genießen!

Mosel: Blick vom Prinzenkopfturm auf Alf und Bullay - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick vom Prinzenkopfturm auf Alf und Bullay

Von dort aus hat man einen weiten Rundblick unter anderem moselabwärts nach Alf und Bullay, auf den Bergrücken mit der Marienburg sowie moselaufwärts nach Pünderich und Reil.

Von dem Aussichtsturm folgt man weiter dem Moselsteig und gelangt nach gut 100 Metern zu einer größeren Wegkreuzung und dem Ehrenfriedhof Prinzenkopf. Dort sind deutsche Soldaten und Zivilisten begraben, die Anfang 1945 im Zweiten Weltkrieg bei Kämpfen und Luftangriffen in der Region starben.

Doppelstockbrücke

Auf dieser Wanderung verlässt man bei dem Friedhof den Hauptweg des Moselsteigs und folgt den braun-weißen Markierungen eines Moselsteig-Zuwegs in Richtung Alf. Nachdem man auf einem breiten Forstweg rund 200 Meter bergab gewandert ist, erreicht man noch vor dem Haus Waldfrieden den Waldrand. Dort verlässt man den Zuweg und biegt in einer Spitzkehre nach rechts in einen schmalen Waldpfad nach Bullay ein.

Mosel: Doppelstockbrücke Alf-Bullay - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Doppelstockbrücke Bullay

Anschließend steigt man einen steilen Serpentinenpfad zur Mosel hinab. Der Weg trifft in unmittelbarer Nähe der Doppelstockbrücke von Bullay auf die Bundesstraße am Moselufer. Dort geht man über die die Straße und überquert dann auf der Brücke auch die Mosel.

Die 314 Meter lange Doppelstockbrücke war die erste ihrer Art in Deutschland. Sie wurde von 1875 bis 1878 für die Eisenbahn-Moselstrecke zwischen Koblenz und Trier erbaut. Auf der oberen Ebene verläuft die Bahntrasse, auf der unteren eine Straße samt Fußwegen.

Bullay

Mosel: Blick von der Margarethenhöhe in Alf auf Bullay - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick von Alf auf Bullay

Nachdem man die Doppelstockbrücke überquert hat, folgt man der Straße noch bis bis zur nächsten Gabelung. Dort geht man nach links und gelangt dann nach 250 Metern wieder zum Bahnhof von Bullay, wo diese Wanderung endet (etwa 18 km). Von dort aus kann man per Regionalbahn und Regionalexpress (Moselstrecke) halbstündlich in Richtung Koblenz oder Trier fahren.

Wer zum Abschluss noch einen Bummel durch den Ortskern von Bullay machen möchte, verlässt den Bahnhof am besten zur Westseite.

Zu den Sehenswürdigkeiten von Bullay gehören unter anderem die Sankt-Maria-Magdalena-Kirche von 1873 mit einem Turm von 1953 und mehrere Fachwerkhäuser im Ortskern.